Tipanic & Chacki Chen «She likes to»

Donnerstag, 29. Januar 2009 11:23 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 196

Wieder was im Kasten von «Big’n’Hairy» gelandet und wieder dieses grausige Design. Doch im Gegensatz zur vorherigen Veröffentlichung, die ich diesem Site mal erspart habe, ist das aktuelle Release «She likes to» von Tipanic & Chacki Chen um einiges reicher an Qualität und hätte so auch locker mal auf Dub:Sided erscheinen können.

Das Original hat mit seinen tiefen wobbeligen Bässen, schöner Rhythmus-Struktur und knitzeligem Hat schon gewonnen. UK wäre neidisch auf diesen Sound, auch wenn die wiederkehrende namensgebende Textpassage mit der Zeit etwas nervt.

Die Edelsüß und Wax Motif Remixe überspringen wir mal kühn und kommen zum Ravissa Remix. Deutlicher Unterschied und eher in die Electrohouse-Ecke passend, kaum Breaks, wie man sie eigentlich erwartet hätte. Bonus dann «Pair Of Kings». Erinnert anfangs an SebastiAn, nur um dann in Synthfiltersäge-Sound reinzuschlittern.

>>> myspace.com/bignhairymusic


Helvetikone «Bubble Hum»

Donnerstag, 29. Januar 2009 11:19 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 191

Purer Electronic Sound ist selten geworden und so freue ich mich immer wie ein Schneekönig, wenn mal was neues reinschneit. Auf dem Berliner Label Digital Gadget gibt’s nun wieder Frickelsound auf die Ohren, der dennoch Struktur bietet und dank dieser nie anfängt zu langweilen.

Neben ebendiesen Sounds sind hier und da einige tanzflächenkompatiblere Sounds eingestreut. «Dark Star» oder «Cuboid« sind solider Elektro und auch der herzlichen Atmosphäre von «Exocrine» kann man sich schwer entziehen. Favorit ist der dick wabernde Dub-Track «Rattle Pack«, der mit seinen ruhigen Ambientstrings dynamisch und gleichzeitig beruhigend auf den Zuhörer wirkt.

Ebenso «Mosquito», der mit scheppernder Kickdrum und Schlagwerk glänzt und  nach kurzer ruhiger Eingewöhnungsphase mit strange groovigen Sounds invasiert, nur um gleich wieder einen Gitarrensound dazuzumischen. Ein wunderbares Album, das mit seiner bunten Trackauswahl eine perfekte Fluchtmöglichkeit vor straightem Sound bietet.

>>> digital-gadget.de


V/A B-Tribe Volume 6

Donnerstag, 29. Januar 2009 11:05 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 194

Nach langer Zeit mal wieder was aus der Downbeat-Ecke. Holophon hat auf der neuen B-Tribe Compilation mit großem Kescher spanisches Flair eingefangen und mit dicker Kelle auf der CD verteilt. Die zwölf Tracks fließen ineinander und die typischen Gitarren sowie weiche Sounds und unaufdringliche Percussion sind genau das richtige für laue Sommerabende.

Es ist selten, dass so etwas mal wirklich durchgängig passt und typisch spanische Instrumente mit neuen Sounds kombiniert werden, ohne das es in den Kitsch abzudriften droht. Diese CD schafft es und ist damit allen Ambient-Liebhabern wärmstens empfohlen.

>>> myspace.com/holophon


Ganz neu: Tonal Booking

Mittwoch, 21. Januar 2009 16:22 Uhr
Beitrag in News von Daniel 138

In Deutschlands Osten lebt der Techno in allen seinen Spielarten besonders hoch und es wird seit Jahren geschafft, erfolgreich zu sein, ohne den eigenen Anspruch zu verlieren. So entstand unter anderem auch das Miditonal-Label von Carsten Rechenberger und Pitt Großer, welches es mittlerweile auf 18 Releases gebracht hat.

Neben dem eigenen Künstlerstamm konnten solch namhafte Acts wie Dominik Eulberg, Michael Forshaw, Moenster aka Lexy & Gunjah, Gabriel Ananda, Bill Youngman oder auch Andomat3000 aka DJ Mahatma auf dem Label verpflichtet werden.

Um alle Acts von Miditonal und deren Freunde unter einen Hut zu bekommen, wurde jetzt im Januar die Tonal-Booking-Agentur aus der Taufe gehoben. Mit dabei sind unter anderem Reche & Recall, Queaver, Alec Troniq, Foss & Stoxx und NDK.

>>> tonalbooking.de


Banq Jahresumfrage

Dienstag, 20. Januar 2009 17:19 Uhr
Beitrag in News von Daniel 87

So. Banq hat hier ja eine ellenlange Bettelmail geschrieben, dass man ihre Umfrage doch supporten soll. Machen wir doch gerne. Also. Jahresumfrage zu 2008. Geeicht auf den Dresdener Raum versteht sich: Bester DJ, beste Party, beste Location usw.

Zu gewinnen gibt’s nichts, aber jeder Teilnehmer wird auf der Gästeliste der nächsten Banq-Party verewigt. Also lohnt sich das Mitmachen dann doch irgendwie. Der meistgenannte DJ in der Rubrik «Beste/r DJ» erhält übrigens ein Auflegezeitfenster beim La Pampa Festival 2009. Ihr habt es in der Hand. Aber nicht zu lange trödeln. Die Umfrage läuft bis zum 31. Januar 2009. Danach ist zick.

>>> Banq Jahresumfrage


Sprachliches Ausdrucksvermögen

Samstag, 17. Januar 2009 10:18 Uhr
Beitrag in Kolumne von Robert 363

Im Laufe der Jahre habe ich eine Resistenz gegen den stechenden Schemrz entwickelt, der entsteht wenn mir auf einem Flyer oder in einem PR-Text zu einer Tanzveranstaltung ein Rechtschreibfehler ins Auge sticht oder es von unnötigen Anglizismen nur so wimmelt. Mehr lesen…


Abgesagt: Loveparade 2009

Freitag, 16. Januar 2009 11:31 Uhr
Beitrag in News von Daniel 84

Die seit 2007 im Ruhrgebiet stattfindende Loveparade wurde vom Veranstalter für 2009 überraschend abgesagt. Das in Bochum geplante Spektakel sei laut Veranstalteraussage zu groß für die Stadt. Die Kapazität der vorhandenen Infrastruktur in Bochum reiche nicht aus, dazu ist die Parade im letzten Jahr zu stark gewachsen. Eine Alternative gäbe es nicht, also bliebe nur der Schritt zur kompletten Absage der Veranstaltung.

>>> loveparade.de


Meko «I Will»

Donnerstag, 15. Januar 2009 13:16 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 210

Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich diese Tool-Sachen ja abgöttisch liebe. Einerseits weil so ewas funkt und andererseits viel zu wenig auf den hiesigen Tanzflächen zu hören ist, da jeder DJ einfach mal meint, einen Anspruch erfüllen zu müssen und dabei die Tanzbarkeit vergisst.

Darum wieder einmal eine schicke (digital only) Veröffentlichung, die ins minimale Beuteschema passt, dabei aber nichts beweisen will, außer vielleicht, dass sie funktioniert. So ist das nämlich bei Mekos «I Will». Der in Rom geborene DJ begann ganz klassisch mit House, bis er sein Herz für Techno und das Splitterstück Minimal entdeckte.

Gut, dass man ja heutzutage nicht notgedrungen alle Tracks einer Veröffentlichung mitkaufen muss, wie es beim Vinyl der Fall ist, denn so kann man sich auf den Original-Mix beschränken. Nach vorn gehend und nach dem einfachen Schema «Intro-Track-Break-Track-Outro»; etwas anderes hätte ihm gar nicht gestanden, ganz ehrlich.

Der Apoll Mix ist sehr retro und mit Stabs und frickeligen Vocal-Robot-Fetzen doch eher 90er. Der Elriks Remix hat noch eine Kelle mehr Frickel abbekommen und beinhaltet ein nervendes – sonst eigentlich immer Electrohouse-Produktionen vorbehaltendes – Synthzwirbeln, was den Track für mich erstmal unsympathisch macht.

Den Lollo Remix kann man da wieder als gelungen bezeichnen. Zwar nicht so funktionell und wieder mit Retro-Sounds bestückt, aber mit einem angenehmen Rhythmus-Pattern, dass man darüber hinwegsieht und mitzippelt, obwohl die wuschigen windähnlichen Strings den Track dann doch wieder ab und an überladen.

>>> mono-mental.com


Strike The Right Note V/A mixed by Pace

Donnerstag, 15. Januar 2009 12:57 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 198

Das Hannover’sche Label Monomental hat die Zeichen der Zeit erkannt und macht es wie viele andere elektronische Labels auch. Der Großteil aller Produktionen erscheint ausschließlich digital; wenn das Geld dafür zusammen ist, gibt’s dann auch einen physikalischen Tonträger. In dem Fall eine schicke von Pace zusammengeschraubte Mix-CD, die einen Querschnitt durch alle Releases des Labels bietet.

Nur allzu nachvollziehbar, dass die Tracks nicht butterweich harmonieren, das ist bei Labelmixes ja selten der Fall, denn die Produktionen unterscheiden sich nunmal oft stark voneinander. Dennoch ist es Pace gelungen, aus dem Material eine schlüssige Mischung zusammen zu zaubern, die von deepem Techhouse über sphärischen Minimaltechno bis hin zu funktionellen fast Jack-House-ähnlichen Tracks reicht und durch ein passendes Mix-Konzept den Finger nicht zum FastForward-Button auf dem Player lockt. Und das. Das muss man erstmal schaffen.

>>> mono-mental.com


DJ-Alltag aus Soziologen-Sicht

Montag, 5. Januar 2009 11:14 Uhr
Beitrag in News von Daniel 202

Ronald Hitzler und Michaela Pfadenhauer schreiben für die Bundeszentrale für politische Bildung und wollten mal eben den Arbeitsalltag eines DJs näher beschreiben. Dass dies aufgrund des Alters der Autoren (sie 1968, er 1950 geboren) ins teilweise Kuriose abdriftet und unfreiwillig komisch wird, davon war auszugehen:

…Der Arbeitsplatz des DJs befindet sich auf der so genannten „DJ-Bühne“, einer im Verhältnis zur Tanzfläche zumeist leicht erhöhten Plattform am Rande derselben, die dem DJ und den Tanzenden eine relativ gute Sicht auf einander ermöglicht. Die DJ-Bühne wird dominiert vom so genannten „DJ-Pult“, einem in der Regel tischhohen Gestell mit einer ebenen Arbeitsfläche. Darauf ist, normalerweise mittig, ein Mischpult mit zahlreichen Drehknöpfen und Schiebereglern („faders“) angeordnet, mittels derer beim Mischen das Klangbild und die Lautstärke zweier Musikstücke („tracks“) angeglichen bzw. abgestimmt, das heißt klanglich gefiltert, werden kann…

Die zieht sich über fünf Seiten und viele Absätze hin, bis man an einen Punkt gelangt, der einem doch sehr sehr bekannt vorkommt:

…fällt auf, dass der DJ sich so gut wie nie allein auf der Bühne aufhält, sondern typischerweise von einer mehr oder weniger großen Anzahl von Personen umgeben ist. Dabei handelt es sich zum einen um ablauftechnisch funktionale Personen am Pult (Stage-Manager, Ton-Techniker, Licht-Techniker … ), zum anderen um ablauftechnisch nicht-funktionale Personen („Freunde“, Freunde von „Freunden“, andere DJs, Freunde anderer DJs; Leute, die niemand kennt, die aber nicht weiter stören; Personen, die einfach unbedingt einmal auf die Bühne wollen usw.), und schließlich um ablauftechnisch dysfunktionale Personen am Pult (motorisch unkontrollierte Personen, aggressive Personen, belästigende Personen…

Den gesamten –  Kenner sicherlich sehr erheiternden – Text gibt es hier
>>> Bundeszentrale für politische Bildung