DJ Technic Crashkurs – Teil IV – Tipps & Tricks

Sonntag, 1. Juni 2008 07:14 Uhr
Beitrag in Technik von Daniel 5.235

Unser letzter Teil des DJ Crash-Kurses ist wieder ein wenig umfangreicher. Ein paar nützliche Tipps und Tricks, um sein Können auszubauen, Wissen zu erweitern und enstpanntere Gigs zu erleben ;-).

VINYLSCHNITT
Ein kleiner Kniff, woran man die Geschwindigkeit direkt vom Vinyl ablesen kann unter der sie abgespielt wird (33 oder 45 Umdrehungen per Minute), ist folgender. Auf eine Vinylseite passen bei einer Geschwindigkeit von 45 rpm (Rounds per Minute) je nach Musikbeschaffenheit ca. 8 Minuten Musik. Bei ruhigeren Stücken mit wenig Elementen mehr, bei voluminösen Songs weniger. Die Spieldauer bei dieser Geschwindigkeit auszudehnen, würde bedeuten, dass die nadelführenden und den Sound beinhaltenden Rillen enger geschnitten werden müssten, was sich negativ auf den Klang der Platte auswirken würde.

Aus diesem Grund werden viele Vinyls (zumeist die B-Seiten) mit einer Geschwindigkeit von 33 rpm geschnitten, um längere oder mehr Stücke auf eine Seite pressen zu können. Die Klangverluste sind zwar minimal, aber dennoch spürbar. 45 rpm Platten klingen immer eine Spur saftiger als 33 rpm Platten, da erstere weiter geschnitten und die Rillen weitläufiger sind, was gerade im Bassbereich und unteren Mittenbereich mehr Dynamik zulässt. Man sollte also nach Möglichkeit lieber die Maxi-Version eines Tracks spielen, anstelle denselben Track vom Album.

Mit dieser Hergehensweise kann man nun die Geschwindigkeit der Platte zu 98% ableiten, ohne sie vorher gehört zu haben. Bei einem Track pro Seite beträgt die Abspielgeschwindigkeit zumeist 45 rpm und bei mehr als einem Track 33 rpm

KENNZEICHNEN DER VINYLPLATTEN
In der Praxis hat sich das
Kennzeichnen von Vinyls sehr bewährt, welches die Handhabung und das schnelle Finden von Tracks während des DJ-Gigs ungemein vereinfachen. Denn unter den tausenden Platten, die ein normal ausgestatteter DJ hat, kann er sich nicht bei allen merken, auf welcher Seite der gesuchte Track ist.

Mit einfachen Klebepunkten kann man auf der Auslaufrille der Platte selbst (geht später auch gut wieder ab) die Seiten mit dem meistgespielten Track erkennbar machen. Verschiedenfarbige Klebepunkte sorgen zudem auch noch für Stilordnung. Wobei die einzelnen Farben zum Beispiel für die diversen Subgenres eines Styles stehen können.

TRANSPORT
Über kurz oder lang stellt sich jedem DJ die Frage, wie er seine Platten transportiert. Genügen zu Beginn noch normale Baumarktkisten, in die haargenau die 12″-Platten reinpassen, wachsen später dann doch die Bedürfnisse nach anderen Transportmöglichkeiten; bequeme und sichere. Ideal sind Cases, die hälftig geteilt sind. So kann man während des Auflegens beide Teile als Plattenkiste verwenden und bequem in seinen Platten blättern. Taschen sind ebenso zu empfehlen, da hier jede Menge Platz für Zubehör dran ist.

Aber egal, ob Ihr Euch für Cases oder Bags entscheidet, achtet unbedingt darauf, dass sie entweder einen angebauten Trolley besitzen bzw. damit nachrüsten lassen. Die Wege von Auto/Bahnhof zum Club sind nur sehr selten bequem zu erreichen und einen Zentnerschweren Koffer zieht man da lieber hinter sich her, als ihn ächzend durch die Kante zu schleppen. Euer Rücken dankt es und man kommt am Pult auch nicht zu abgekämpft an.

PUBLIKUM & STYLE
Überlebenswichtig.
Achtet auf Euren Musikstyle. Erst dadurch macht Ihr Euch einzigartig. Es nützt niemandem etwas, wenn Ihr den Gästen nach dem Mund spielt (es sei denn, Ihr strebt eine Disko-DJ-Karriere an). Die Top Ten kann jeder kaufen. Geschmack nicht. Bleibt Euch selbst treu, auch wenn die Versuchung groß ist. So kann es nicht passieren, dass wenn ein Hype untergeht, Ihr es ihm gleichtut.

Kommentare und Trackbacks deaktiviert. RSS 2.0

4 Kommentare

  1. Supi schrieb:

    Gibt es außer dem äußerst unschönen Teil von Reloop einen bezahlbaren extra Trolley für DJ-Koffer? Ich meine, so weit ist meiner noch nicht rumgekommen, aber irgendwie will ich mich von dem auch nicht trennen (um mir einen mit integriertem Trolley zu holen).

    Montag, 2. Juni 2008 | 03:01

  2. Daniel schrieb:

    Ich habe auch geguckt. Gab es nicht. Hatte mir dann ein 120er 50/50-Hardcase mit abnehmbarem Trolley geholt. Ist zwar auch nicht so das Gelbe vom Ei, weil er regelmäßig von Kopfsteinpflaster gekillt wird, aber irgendwann baue ich mir das nochmal um. Will ich aber auch schon seit zwei Jahren machen ;-)

    Montag, 2. Juni 2008 | 06:58

  3. marvis schrieb:

    Vor allem sollte man bei einem Bag nicht den Fehler machen und einen billigen von Reloop o.ä. holen. Die Dinger kippen nämlich auch gerne schonmal um, wenn sie voll sind. Das kann beim Gig echt Nerven kosten…

    Sonntag, 6. Juli 2008 | 00:19

  4. Cosmo schrieb:

    Hatte auch mal eine Reloop tasche. Die hat es zerfleddert bis ins geht-nicht-mehr. Furchtbarer DJ Müll. Genauso wie billige Kopfhörer, Plattenspieler oder Mixer. Auch hier steht: „Wer billig kauft, kauft zweimal!“

    Dienstag, 8. Juli 2008 | 13:47


Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren