Lovelee Night Open Air in der Villa Wittenberg

Samstag, 26. Juli 2003 00:00 Uhr
Beitrag in Partyreview von Clemens 50

Im Rahmen der ausgelassenen Feierei traf man sich am Wochenende in Wittenberg zur „Lovelee Night“. Vier Floors (2 House, 2 Techno), davon jeweils eins Indoor, sollte genügend musikalisches Futter bieten.

Angetan von der Faszination mal wieder was Neues zu hören, drang man Nachts quer durch Sachsen auf der A4 in die Lutherstadt per Automobil ein. Was einen zunächst erwartete, war eine kleine, um die Ecke biegende Autoschlange, unerwartet schnell ging es aber voran und man bekam nach der Einweisung vom Parkmann freie Wahl im bisschen durcheinander wirkenden Parksystem.

Das Open Air ­ Feeling kam schon da rüber, da man die weiten Bässe spürte, die Leute schon auf dem Parkplatz einfach locker drauf waren und die ersten Campingstühle eingesessen wurden.

Den Eingangsbereich passierend erblickte man schon rechts unterm düsteren Nachthimmel ein kleines mit Tarnnetz abgehangenes ChillOut, unmittelbar daneben ein zwei Luftzelte; Sputnik und Bibob.

Der Blick geradeaus fing gleich den ersten OpenAirFloor auf. Langsam füllte sich die, wie ein Hintergarten wirkende Rasenfläche. Musikalisch bis dahin frisch und genial. Aufgepeppte Oldschool Klänge gemischt mit Elektro und untersetzt mit schrägem Vokal waren gut phrasiert und über eine gute Beschallung an den User gebracht. Später brachten die Shooting Allstars mit viel Liebe zur Musik geniale Platten – dementsprechend auch viel Freude und Bewegung auf den Rasen.

Im Inneren der alten Villa, die zentraler Ausgangspunkt in alle Floors war, ging es anfangs dezent elektrisch ab. Im Laufe der Nacht wurde es härter, nebliger und verblitzer. Im oberen Stockwerk hatte die kleine Indoor-Housestube ihren Platz. Während der Vorraum eher deep dekoriert war, leuchtete es um die Tanzfläche herum viel bunter und heller und wer davon genug hatte konnte sich nach ganz oben in die kleinen Türme verkrümeln, von denen man einen wunderbaren Ausblick über das gesamte Gelände hatte.

Den groß ausschweifende Outdoor-Technofloor fand man auf dem Vorhof. Lars Christian Müller vom Leipziger Distillery, legte schön mit treibendem, und um es kurz zu fassen, einfach schrägem Techno los. Danach machte Marco Remus seinem Namen alle Ehre – einfach rocked.
Jana Clemen beschallte dann die langsam aufsteigende Sonne mit einem experimentellen Mix aus BrokenBeatz und Techno. Vom Tempo her trat sie ein bisschen kürzer, auch berechtigt, denn die gefeierte Dunkelheit in Wittenberg forderte bis zur Morgendämmerung einige Opfer, die später in ihren Autos wieder zu sehen waren.

Das Wetter brachte den morgendlichen Stunden ein paar Regentropfen, die aber so nicht weiter ins Gewicht fielen, denn es wurde so gut wie von der Crowd ignoriert und weitergerockt. Kein schöner Anblick war dagegen der Parkplatz zum Morgen hin – schon sehr zugemüllt und auch waren einige mit ihren Autos über Scherben und Glasflaschen unterwegs. Vielleicht könnte man da nächstes mal Papierkörbe aufstellen (die dann hoffentlich auch benutzt werden).

An den Getränkeständen innen und außen ging alles flott voran und auch so fehlte es an nichts. Im Ganzen eine geniale Party mit viel musikalischem Potenzial ­ ein absoluter Tip fürs nächste Jahr.

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