Archiv: August, 2009

Merge Of Equals «Intoxicating»

Mittwoch, 12. August 2009 07:44 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 141

Auch auf Sine-Music erschien vor Kurzem ein sommerlich frisches Downbeat-Album von Merge Of Equals, hinter dem der Schweizer Produzent Flavio Maspoli steht. Die stolze Menge von 18 Titeln erschlägt auf den ersten Blick, überzeugt trotz der Masse dennoch mit Qualität, denn Maspoli arbeitet neben den für Downbeat so üblichen mediterranen Klängen viel mit Vocals.

Diese sind jedoch – für die Ambient/Chill-Sparte eher untypisch – kein durchgehender Gesang, sondern (mit Ausnahme von «Hot Rain») eher nur kurze Laute oder Wortfetzen. Die charakteristische Songstruktur wird vielmehr durch seichte Endlos-Melodien vorgegeben, die schon fast etwas von einer Jam-Session haben und in die Jazzrichtung abgleiten. Dennoch ist das Hauptthema Downbeat immer präsent und daher ideal für die schlichte Beschallung bei Sonnenuntergang und Grill-Sessions.

>>> merge-of-equals.com/


Newton «Roadmovie»

Mittwoch, 12. August 2009 07:03 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 168

Es ist eher selten der Fall, dass in der elektronischen Musik Künstler jenseits der 40 aktiv sind. Kommt der Durchbruch nicht in den Dreißigern, trennt sich oft die Spreu vom Weizen und es wird deutlich, wer aus tiefer Liebe zur Musik handelt und für wen es nur ein Lebensabschnitt war. Johannes Huppertz gehört zu ersterer Gruppe. Der knapp 50jährige Multi-Instrumentalist ist seit Jahren erfolgreicher Produzent und hat unter verschiedenen Pseudonymen mittlerweile über 120 Tracks auf seinen drei Alben und diversen Lounge-Compilations veröffentlicht.

Jetzt ist Nummer Vier an der Reihe. Unter dem Pseudonym Newton (mit dem er unter anderem schon auf einer Clubstar-Compilation vertreten war) gibt es mit «Roadmovie» ein zwölf Songs enthaltenes Album, das einfach nur Lounge-Musik macht. Keine Experimente, kein Name-Dropping, kein Geheische nach Hype, sondern einfach nur gute ruhige und solide Instrumental-Musik.

Genre-Grenzen kennt Huppertz dabei jedoch nicht. Ruhige fast beatlose Songs, wechseln sich mit housigen 4/4-Takt-Tracks, welche den Beat nur als Trägergerüst für teilweise recht unkonventionelle Melodien nutzen. Abwechslungsreich aber dennoch dezent unaufdringlich. Dazu eine Reihe typische mit mediterranen Gitarren- und Pianoklängen angereicherte Downbeat-Sounds, die wie aus einem Guss wirken, es ihnen jedoch auch nach mehrmaligem Hören nicht sofort anmerkt.

>>> Johannes Huppertz


Dessben «El Intruso EP»

Dienstag, 11. August 2009 12:01 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 147

Holla die Waldfee, ich sollte in Zukunft Netlabels doch ein wenig mehr ernst nehmen. Das in Japan gehostete Bump Foot haut ja ein Ding nach dem anderen raus und stellvertretend für den frischen Sound, der mittlerweile bei Release 117 angekommen ist, hiermal Dessben mit seiner «El Intruso EP». Dicker Dubstep.

Während «Atraco» eher frickelnd elektronikabeseelt durch den Player rauscht und damit Geschmackssache sein dürfte, legt «Red de Trabajo» einen Zahn zu. Es bleibt frickelig, aber man merkt schon deutlich mehr Subbass und tanzbare Struktur. Gleiches bei «Hagan Juego». Straight wobbelnd und damit typisch dunkler Dubstep-Sound.

Ultra-Hammer dann aber «Lexico Profundo». Nicht ganz so düster, dennoch in angenehmen Lowtempo und mit seinen Synthfetzen sowie eingespielten Strings in die Science-Fiction-Soundtrack-Ecke drängend. Um nicht die Krone zu vergessen: Röhrender Subbass, wie man ihn von alten Jungle-Scheiben kennt. Und da die tracks for free sind, würde ich mal sagen: Download-Zwang!

>>> bumpfoot.net


Rampa «Wife/Man»

Dienstag, 11. August 2009 11:48 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 141

Minimalsound kommt mit Rampa in mein Mailfach direkt von Keine Musik gespült. Die Original-Version von «Wife» beginnt wie alle anderen Minimaltracks: Langsam klüngelnd, smoother Beat und unaufdringlich. Passend zum Takt später ein durch den Kompressor gezogener Chord (oder Stab), der für mehr Schwung sorgt und ein Frauen-Sing-Sang-Sample, der dann doch wieder alles entschleunigt und auch etwas nervt; leider.

Dem Remix von M.in & Patrick Kunkel fehlt der Chord ganz und setzt eher auf percussive Conga-Elemente, was alles sehr ruhig und deep macht. Das Frauen-Sample bleibt jedoch. «Man» ist solider weicher Minimalsound. Unaufregend und gesichtlos aber in gewisser Weise trotz seiner Mattigkeit doch etwas funktionell.

>>> keinemusik.com


Ian Simmonds «The Burgenland Dubs»

Dienstag, 11. August 2009 07:20 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 147

Namen mit Bestand in der elektronischen Musik kann man lange suchen. Finden wird man wenig. Schränkt man alles auf Downbeat/TripHop ein, wird die Liste noch kürzer. Einen wird man darauf jedoch mit Garantie finden: Ian Simmonds.

Der Mann, der den TripHop- bzw. AcidJazz-Sound lebte, vorantrieb und auf den WhoIsWhos der Labels wie Studio !K7, Pussyfood oder auch Compost veröffentlichte. Seit 2005 ist er von London nach Thüringen bei Musik Krause untergekommen und veröffentlicht – inspiriert von der Provinz in der alten Burg Wendelstein inmitten des Weinanbaugebietes Unstrut-Tal im Burgenland (Sachsen-Anhalt) – nach vier EPs nun sein erstes Album auf dem Jena’schen Label.

Bereits der Titel «The Burgenland Dubs» lässt selbiges schon in eine Schublade fallen. Dub-Tracks von weltmännischer Leichtigkeit wechseln sich mit brasilesk und Conga-durchzogenen Stücken und bei allen findet sich Simmonds Ader zum Jazz wieder; verspielt, an Freejazz-Sachen erinnernd, dennoch erwachsen aber nie zu schwer für AfterHour-Tanzflächen.

>>> iansimmonds.de


Neu: Mandarin Club in Löbau

Freitag, 7. August 2009 10:10 Uhr
Beitrag in News von Daniel 381

Löbau entwickelt sich langsam zum Party-Zenit. Neben Disko und K16 spielt jetzt ein weiterer Club im ostsächsischen Nachtleben mit. Mandarin heißt die Location, ist ganz am Nabel der Zeit Club, Bar und Lounge in einem und will völlig neue Maßstäbe setzen. Eröffnung ist am 12. September und das LineUp hat schon was. Unter anderem Tube & Berger, F. George und LIVE-Percussion. Es geht also eher in die housige Richtung. Recht so.

>>> mandarin-club.de


Holiday Ending Open Air

Montag, 3. August 2009 14:10 Uhr
Beitrag in Partynews von Daniel 18

Wieder ein Partytipp in eigener Sache. In der wohl schönsten Open Air Location der Region, auf dem Gelände der Kobermühle in Wittichenau, steigt am Samstag, den 8. August 2009 wieder eine schicke Party. Querbeet und House für alle und für die elektronische Fraktion ein Leckerli: Ich (Reydan) spiele zum Schluss wieder ganz artig etwas Tech und Drum’n’Bass. Wurde ja im Mai prima angenommen (Stichwort: bebender Dachboden), darum mal eine Wiederholung, wennauch kurz.

>>> eventmuehle.de


Nachtdigital

Montag, 3. August 2009 10:36 Uhr
Beitrag in Partyreview von Robert 260

Warum ist dieses Festival eigentlich Monate im Voraus ausverkauft? Warum schwärmen so viele Bekannte davon? Und warum fahren Freunde Jahr für Jahr wieder dahin? Dieses Jahr also der Selbstversuch vor Ort…

Der allererste Eindruck war in der langen Schlange beim Eintauschen der Tickets in Eintrittsbändchen zu holen. Anstehen ist natürlich Mist, aber wo ist den der meckernde Jammer-Ossi? Cool – alle sind locker drauf und öffnen das erste Bier. Nach Erhalt des Bändchens und einer Mülltüte geht es durch einen aufwendig dekorierten künstlichen Tunnel aufs Gelände. Es gibt ein Zirkuszelt und eine Bühne unter freiem Himmel, einen idylischen See und rundherum viel Wald

Ankommen, Zeug vom Parkplatz schleppen, neue und alte Freunde begrüßen, Zelt hinstellen, Grill anschmeißen. Freudige Erwartung allseits.

Punkt um 9 geht es los
: Der erste Beat schallt über den kleinen See. Mit viel Ruhe und viel Gefühl fängt Thomas Zimmermann mit langsamen Dub-Techno an und spannt einen Bogen zu alten House- und Acid-Scheiben. Sehr passend. Irgendwann finde ich mich vor der Bühne wieder. Hier geht es diese Nacht mit vielen gebrochenen Beats eher experimentell zu.

Das Zelt rocken Black Rose
(Henrick Schwarz und Jesse Rose) restlos. Unglaublich viel Energie in der Musik der beiden. Tanzen. Irgendjemand reicht mir einen Flachmann – iihh Pfefferminzlikör! Ich frage jemandem nach nem Schluck Bier – er schenkt mir ne ganze Flasche. Exemplarisch für den tollen Umgang miteinander. Ewan Pearson legt jetzt sehr groovigen House mit vielen alten Klängen. Alle feiern miteinander. Längst tropft der Schweiß vom Zeltdach. Ich muss erst mal raus an die frische Luft. Hier gibt es gerade Proleme mit der Anlage. Was solls ab in den Schlafsack.

Bißchen von der Musik begleiteten Schlaf gibt es, ehe mich die Sonne aus dem Zelt treibt. Frühstücken? Nein erst mal wieder zur Bühne. Die Wighnomy Brothers spielen hier den ganzen Vormittag das beste aus 20 Jahren House. Groovy Musik, die man am See in der Sonne genießen kann. Ein DJ fällt betrunken um. Nur gut das die Gebrüder aus Zweien bestehen…

Später dann doch was essen
und am Grill Entspannung suchen. Die Hitze ist groß, der See nicht weit, die Gespräche geprägt von Glück und allgemeiner Trägheit.

15 Uhr beginnt die Bühne wieder mit der Beschallung. Daniel Stefaniks Liveset beginnt sehr passend mit Ambient. Als nach einer halben Stunde die ersten Beats kommen stürzt der Stefaniks Laptop ab – zu viel Sonne. Ab 17.30 spielt Koze ein sechseinhalbstündiges Set. Der Herr hat es echt drauf! Fängt mit sehr ruhigem und flächigem House an und zieht ganz langsam an. Zeit hat er ja genug.

Den Beginn der Nacht verbringe ich erst mal schlafend. Um 3 gehts dann wieder aufs Gelände. Eine mir bis dato völlig unbekannte bekannte Band namens Marbert Rocel sorgt bei mir mit einer Mischung aus Mia-Pop und jazzigem House langsam wieder für Schwung. Sehr coole Begleitung zum Aufwachen und eingrooven.

House-Urgestein Larry Heard
bringt mit typisch amerikanischem House danach das Zelt zum Kochen und überzieht gleich ordentlich. Nicht so schlimm, denn er war der letzte Act im Zelt. Spricht sicher für die Außergewöhnlichkeit des Festivals, wenn der vermeintlich teuerste Act so spät spielt.

Aber draußen ging
es weiter. Freunde hatten mir das als Highlight angekündigt und das war es auch. Steffen Benemann spielte zwischen 5 und 11 Uhr sein traditionelles Sonnenaufgangsset. Mit einer unglaublich guten Musikauswahl wurden genau die richtigen Platten gespielt. Flächig, dann wieder deep oder pumpend – der auf den Punkt passende Übergang zwischen wilder Feiernacht und sommerlichem Tag am Bagersee.


Alex Bau «Red Chromosome»

Sonntag, 2. August 2009 17:14 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 168

CLR-Releases stehen immer für feinen Tooltechno. Alex Bau schlägt mit «Red Chromosome»in dieselbe Kerbe, trifft aber nicht ganz. Beginnt der Desaster-Mix des Tracks noch relativ fetzig und mit knallendem Looptechno-Bass, beweist er beim Umschwenken zu düstern zischenden Soundsynths kaum Langlebigkeit. Klar ist Abwechslung angesagt, aber die passt spätestens nach dem zweiten Break nicht mehr ganz in einen Topf. Schade eigentlich bei dem guten Ansatz.

Der Flashback-Mix bleibt minimaler und hat Dank der schwungvollen und sehr dynamischen Snare deutllich mehr an Pfiff, als man zu Beginn des Tracks erwarten gewagt hätte, gerade im letzten Drittel.

Boni auf Platte und Digital sind zwei Tools. Beinahe schon Standard auf CLR. Während das erste Tool auf das Zischen und Knarzen des Mainthemes setzt und als Effektspur für minimale Tracks genutzt werden kann, erfüllt Tool 2 die Erwartungen, die man eigentlich in den Desaster-Mix gesetzt hat. Hier passt alles und erscheint wie aus einem Guss. Leider nur gute 2 Minuten lang. Aber der geschickte DJ, bastelt sich eh seine eigenen Edits.

>>> cl-rec.com