House Of Summer 2007

Dienstag, 24. Juli 2007 12:41 Uhr
Beitrag in Partyreview von Robert 589

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Mit einem Sprung in den See wird der Schiedsrichterschweiß abgespült und gleich geht es weiter zum Halmaturnier. Nach gutem Anfang verliere ich dann doch klar und bin nach der ersten Runde ausgeschieden. Schande ist es aber keine, gegen den erneuten Sieger Shandy. Gemeinsam mit der Halsbrücker Crew wurde anschließend direkt am Technozelt gegrillt. Andrew Guy spielte hier zur Tageszeit passenden, eher langsamen und elektronisch angehauchten Techno. Die Zeit ist reif sich durchs Gelände treiben zu lassen.

Die Microbodies locken mit groovy Minimal die ersten Tänzer, was Monomood im Breakszelt zunächst schwer fiel. Zum Ende seines Sets ist aber das Zelt voll, die Stimmung am Kochen und der DJ so euphorisiert, dass er zu seiner letzten Platte selbst auf die Tanzfläche stürmt. Wohlgemerkt hat er dies mit Drum ´n´ Bass geschafft und dass vor um zehn! Die Musik war aber auch verdammt fett – mitreißendes Tempo mit Klängen die ganz entfernt an Detroiter Techno erinnerten. Alian Parker macht mit oldschool-lastigen Breakbeats weiter. Die Tanzfläche kocht weiter. Auf dem einen Open Air Floor läuft die nächsten Stunden der typische Euphonic-Trance und es wird auch dazu gefeiert. Aber diese Musik ist bei mir seit dem Trance-Overkill in den 90ern durch.

Die andere Freiluftbühne bespielt André Schwarz einigermaßen erfolglos mit frickeligem Minimal. Im Chill-Bereich liefert Alec Trique flächigen, deepen Minimal-Sound ab. Gut zum Entspannen aber schlecht zum Einschlafen – optimal für die frühe Nacht. Jetzt aber wieder was zum Feiern suchen. Das geht am besten bei den Magnet Club Rockers, die mit zackigen, elektroiden Breaks auftrumpften. Wie den ganzen Abend, war im Zelt der gebrochenen Rhytmen die Stimmung am Siedepunkt. Wahnsinn auch die Deko. Ein altes Auto wurde mit so Dingen wie einem im Dach eingeschweißten Mülltonnendeckel oder einem Registerheizkörper (?) im Frontbereich getunt und mittels Graffiti verziert. Die Hobelspäne auf dem Boden verhindern nicht nur eine Staubentwicklung, sondern führen auch zu einer Art Zirkusgeruch.

Ein Getränk gibt es an den zahlreichen Bars schnell und da draußen immer noch nichts geht (warum spielen Dusk und Black Vel Electro-House??), war das Techno-Zelt das nächste Ziel. Gott sei Dank, muss ich heute sagen. Was Evok da mit mir und vielen anderen macht, ist kaum zu beschreiben. Mit einem unkonventionellen Mix unterschiedlichster Techno-Platten im ständigen Wechsel zwischen druckvollen und verzaubernden Klänge zwinkt er den Leuten geradezu ein Lächeln ins Gesicht. Die Minimale Beleuchtung und Deko (1 Strobo) verbreiten perfekte Atmosphäre. Der Höhepunkt des Sets ist ganz klar seine letzte Platte: Laurent Garniers „The Man With The Red Face“. Kollektives Ausrasten weil die Platte wie der Punkt aufs i passt.

Wenn´s am schönsten ist, sollte man Aufhören? Kurz nach Mitternacht schon ins Zelt gehen? Lieber zurück zu den Breakeats! MoPot performten live. Die dicken Beats werden mit allerlei Synthie-Tönen, Background-Vocals, Flächen und Baselines angereichert und ergaben ein abwechslungsreiches und rundes Ganzes. Zum zigsten Mal hieß es diesen Abend auszurasten. Kurz bevor der Factor_X_Force & DJ Knox als letzter Act des Abend ihr Sechs-Stunden-Set begannen, wurde es richtig voll. Ein Fanclub hat der Görlitzer D´n´B-Act also mitgebracht. Leider zeichnet sich dieser zunächst durch rumstehen aus, um bei der ersten Platte loszutanzen. Und während ich mir diese Leute so anschaue, frage ich mich, ob D´n´B der nächste Trend der Lausitzer Chiceria werden wird. Bitte nicht!

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