House of Summer 2008 (Version Robert)

Montag, 14. Juli 2008 17:30 Uhr
Beitrag in News von Robert 570

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Ja wie habe ich es denn dieses Jahr erlebt? Unterm Strich auf jeden Fall gelungen, aber natürlich gibt’s auch Kleinigkeiten zu verbessern. Mein Bericht heute mal in Stichpunkten.

Der Freitag
wurde so gut angenommen wie nie. Lag wohl daran, dass man von einer gemütlichen Lounge zum Öffenen von vier Floors übergegangen ist. Für mich verlief der Abend überwiegend im Techno-Zelt, den es gab durchgängig gute Musik auf die Ohren!

Das Blackzelt
ist geflopt und wird es hoffentlich nie wieder geben. Black Music hat ja durchaus seine Berechtigung – aber beim House of Summer ist es ein Fremdkörper.

Open Stage
gab es auch am Freitag. Zunächst war da vernünftige Musik zu vernehmen und es wurde auch gefeiert. Aber spätestens bei Traice, vielleicht auch schon ein DJ vorher, war klar, dass OpenStage auch bedeutet: Jeder Horst darf spielen…

Samstag (tagsüber)
Zunächst waren die üblichen Anti-Kater-Rituale zu beobachten: Aspirin, Abkühlung im See, verzweifelte Kaffeesuche, Frühstück mit Bierbüchse, etc. Offizielle Programmpunkte waren DJ-Contest, Halma- und Fußballturnier.

Zeltplatz
War voll wie selten und das trotz Aprilwetters. Keine unangenehmen Gestalten waren anzutreffen – nur ein paar Leute, die meinten Ihre hochgradig mäßigen Homemixe mittels Notstromer allen aufzwingen zu müssen, fielen negativ auf. Also nächstes Jahr daheim lassen liebe Aelectrolyse-Leute…

Samstagabend
fing gleich mal gut an: Wossy und Alien Parker mit Breaks – gibt es ja sonst in der Lausitz überhaupt nicht zu hören. Stilsicher gespielt und auch zu früher Stunde schon Einige zum Tanzen bewegt. Fein! Machine Funck aus Prag machten erst mal mit Electrofunk weiter ehe es zu Breaks überging. Toller Anfang, dann aber irgendwie nervig. Cool: der undogmatische Umgang mit neuer Technik – normale Vinyls, Finalsratch, ein kleiner Synthie sowie ein Vocoder kamen bunt gemischt durcheinander.

Die Überraschung
des Abends waren für mich Schuhmann und Kloss, die mit melodiösem TechHouse bereits kurz nach Sonnenuntergang das komplette Techno-Zelt zum Kochen brachten. Und nicht nur das – auch der Bereich vor dem Zelt war restlos überfüllt mit Menschen. Trotz der etwas abgelegenen Lage, war hier völlig überraschend der erste Anlaufpunkt für viele.

Im Housezelt
spielte zu früher Stunde Moritz Schlieb. Wie immer seine Musikmischung mit der extra Prise Funk sehr gelungen. Er fanden zwar nur einige dutzend Tänzer, aber es waren fast ausnahmslos DJs im Zelt, die später noch zu spielen hatten. Auch eine Art Auszeichnung.

Später dann
stimmten Shandy und Jazzmann mit zunächst überraschend vocalfreiem House die leute auf den Höhepunkt ein. Der hieß Nozê und machte mit einer erfrischendem Live-Show richtig was her. Knackige Beats und jede Menge nicht ganz ernst gemeinte musikalische Anspielungen brachten das Zelt zum Brodeln.

Das Ende
der großen Maßen im Housezelt waren Zero in Something als Liveact. Zwar cooler reduzierter Deephouse aber zu dieser Tageszeit völlig deplaziert. Der Bruch in Tempo und Aktionsgrad der Musik war zu groß – auch für mich. Denn statt die Musik langsan runter zu fahren, wurde eine Vollbremsung vollzogen.

Der andere Headliner
hieß Westbam und ich konnte mir nur 3-4 Platten anhören. Mehr war auch nicht nötig, wollte ich mir doch die Laune nicht verderben. Andere waren anderer Meinung. So ein Festival lebt halt auch von verschiedenen Einflüßen…

Der Techno
im gleichnamigen Zelt ist schon bei Coline deutlich strammer geworden, Ironbase legte noch ordentlich eins drauf. Platte auf Platte kam rein – Wahnsinnstempo, tolle Stimmung, musikalisch aber nicht sonderlich neu.

Früh morgens
dann zunächst solider Techno eines Freiberger DJs, ehe ein Live-Act aus der selben Stadt die letzten Verbliebenen mit straffem, quietschendem und schabendem Sound regelrecht malträtierte – prädikat: extra derbe.

Drum´n´Bass
gab es auch noch auf die Ohren oder eher voll in die Fresse. Channel Base Crew sehr rabiat – ein wenig filigraner Monomood, doch kitzelte er gerade deswegen noch das letzte aus seinem Publikum heraus, ehe dann doch irgendwann Schluß war.

Die Deko
war wie jedes Jahr in der Lounge überragend! Dickes Lob! Auch im D´n´B-Zelt hatte man mit unmengen Autoreifen ein passendes Ambiente geschaffen. Das Technozelt braucht sowas nicht. Gerade das spartansiche macht hier den Reiz aus. Strobo, Nebler, Feierabend. In House und Main mangelte es dagegen an optisch Reizvollem – dafür waren hier richtig fette Anlagen aufgefahren worden.

Das Wetter
wird von Jahr zu Jahr schlechter – das Festival aber nicht.

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9 Kommentare

  1. Daniel schrieb:

    Scheint so, als wenn ich im Housezelt doch was verpasst habe. Blöd, wenn man erst um 2 dort reinschneit…

    Aber die Lounge war wirklich gut, muss ich auch nochmal loben. Sehr schön dekoriert.

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 08:28

  2. wossy schrieb:

    genau so wars
    fr. techno ging gut ab. siehe mono der hats geschaft , das ich gewackelt habe.dolle schow.ansonsten am sa gab man sich das auf die ohren was man hören wollte und wo schlecht war ging man weiter. mior hats super gefallen auch dank annes absynth. ich hab nix zu meckern

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 09:48

  3. Supi schrieb:

    sehr schönes review! kurz, knackig, reicht. schein ich ja echt was verpasst zu haben. dass die moppets aufm sachsenring aber auch immer zu diesem termin fahren müssen :-/.

    nochmal zur breaks-geschichte: das „hört man sonst -nie-“ in der lausitz ist so nicht ganz richtig ;). aber es ist auf jedenfall viel zu selten, da haste recht. (es sei denn du meinst die kombi wossy/alian, dann haste wohl fast recht)

    weitermachen!

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 11:37

  4. Alec Trique schrieb:

    Alles präzise auf den Punkt gebracht und stimmt mit meinen Eindrücken überein.

    Sehr schick, Robert!

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 12:53

  5. Anne schrieb:

    Ich kann mich nur anschließen, viele Eindrücke wurden ja bereits verbal vor Ort ausgetauscht.
    Freu mich sehr, dass der Techno die ganze Zeit über, vor Allem bereits am Freitag, so gut aufgenommen wurde.

    Langsam wird HoS echt anstrengend… es war kein geschmeidiges Floorhopping mehr möglich, weil zeitgleich überall gute Acts spielten.

    Hoffentlich wird’s nächstes Jahr nicht noch besser… ;) dann bräucht ich echt ne Woche Urlaub danach.

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 14:05

  6. mark fabien schrieb:

    @robert

    „anstatt die musik langsam runter zu fahren“… hmm, er klär mir mal wie man das machen will bei nem live set? da kann man nicht so auf den vorgänger reagieren wie bei einem dj set;-)

    Dienstag, 15. Juli 2008 | 20:45

  7. Robert schrieb:

    ist ja richtig, aber Zeitplan und der Act vorher standen ja schon ein weilchen Fest. Außerdem habe ich so etwas von anderen Live-Acts schon gesehen. Aber nichts für ungut – eure Musik war gut, aber eben zur falschen Zeit.

    Mittwoch, 16. Juli 2008 | 09:56

  8. Mönöbrötchen schrieb:

    tolles Review steht, dem von Anne in nichts nach.

    Für mich das beste und auch anstrengendste HoS bislang. Auf jeden Fall ein Wochenende, von dem ich noch lange zehren werde. Und Wossmaster: Du hast doch nur geravet, weil du zu viel von der Absynth Medizin genascht hast…;)

    Mittwoch, 16. Juli 2008 | 14:45

  9. wossy schrieb:

    @mönö du bist schon lange tot hab dich mind. 10 mal getroffen.
    von wg. ich und rav….
    aber absynth lecker

    Mittwoch, 16. Juli 2008 | 18:22


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