Interview: House Of Summer Festival – Michael Hentschel

Freitag, 4. Juli 2008 11:29 Uhr
Beitrag in News von Daniel 540

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Fans des House Of Summer Festivals in Hagenwerder (welches am 12. Juli 2008 stattfindet) sind nicht nur der einzgartig schönen Lokalität erlegen, die leider seit gut zehn Jahren nun ohne funky Kühlturmkulisse auskommen muss, sondern sie mögen auch den intim urbanen Charakter des ostsächsischen Happenings für elektronische Musik. Wir haben Michael Hentschel aka Mimi, Mitorganisator des Open Airs mal ein wenig zu dem Happening befragt.


Hallo Michael. 15. HouseOfSummer. Aufgeregt?

… ja, ich auf jeden Fall – immer wieder aufs Neue. Ich denke das ist auch ganz normal, oder?

Natürlich. Gerade bei einem Open Air.
Das ist es ja. An erster Stelle steht da natürlich immer der Blick auf die Wettervorhersagen – das Wetter ist und bleibt nun mal einer der ausschlaggebenden Faktoren für den Erfolg einer Open-Air-Veranstaltung. Allerdings haben wir in diesem Jahr wirklich komplett vorgesorgt, alle Floors inklusive der Mainstage sind überdacht!

Auch die Lounge?
Diese ist wieder ein Zirkuszelt. Nach der Panne vor zwei Jahren, als wir plötzlich ohne eine „richtige“ Lounge dastanden, überlassen wir da nichts mehr dem Zufall.

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Um die Lounge hat sich innerhalb der vorherigen Jahre ja eine richtige Fangemeinde gebildet. Neben den Halma-Meisterschaften ist in diesem Jahr eine Tee-Bar hinzugekommen, habe ich gehört.
Oh ja, Stefan (der ja auch unser „Art-Director“ ist) und David von LXS (DJ Pfadpfinder – Anm. d. Red.) sind da jedes Jahr mit einer Menge Herzblut bei der Sache und überlegen sich ein zentrales Thema unter das sie die Lounge stellen und da spielt dieses Mal eben auch eine Tee-Bar eine tragende Rolle. Stefan hat auch bereits einen original russischen Samowar besorgt und liest sich gerade in die Besonderheiten der russischen Teezubereitung ein. Man darf also gespannt sein ;o)

Wie lange machen die beiden das schon?
Oh, das ist schon lange her. Muss so vor rund vier Jahren gewesen sein. Da haben die beiden angefangen, sich um das Drumherum im Chill zu kümmern und werden von Mal zu Mal besser.

Euer LineUp ist auch immer von sehr viel Lokalcolorit geprägt. Dabei stehen, Dreiländereck sei Dank, auch DJs aus Tschechien auf dem Plan. Warum aber so wenig aus Polen?
Es stimmt, dass wir in diesem Jahr mit Sebastian Sand nur einen polnischen DJ haben, was auch schade ist. Wir hatten diesmal ein wenig Pech mit unseren Anfragen, bei einigen Wunschkandidaten hat es leider zeitlich nicht gepasst und nur der Quote wegen buchen wir keine Künstler. Aber ich denke mal, dass es im nächsten Jahr wieder einige polnische Acts mehr geben wird.

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Als Headliner sind es ja immer DJs, die polarisieren. Meistens Künstler, die auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz stehen. Warum fiel die Wahl in diesem Jahr auf Nozé (Foto)? Liegt es an dem derzeitig noch anhaltenen Franzosenhype?
Du spielst auf den Hype um Ed Banger & Co. an, oder?

Naja, generell die prägende „Electro“-Musik aus dem Land.
Nö, das hat dabei wirklich keine Rolle gespielt. Generell hatten wir ja die letzten Male jeweils einen Headliner, der auch den Leuten, die keine regelmäßigen Clubgänger sind, ein Begriff ist (Boris Dlugosch im vorherigen, Westbam in diesem Jahr) und einen, der musikalisch ein wenig spezieller ist und den vielleicht auch nicht unbedingt jeder kennt, aber unserer Meinung nach unbedingt einmal kennenlernen sollte. Da wir außerdem verstärkt auf Liveacts setzen, passen Nozé da ganz ausgezeichnet – sie machen tolle Musik und sind ja sicherlich nicht ohne Grund in den letzten Jahren in diversen Magazinen in die Top 10 der beliebtesten Liveacts gewählt worden.

Und Mike Koglin? Er kam ja sicherlich durch Eure Zusammenarbeit mit Euphonic infrage?
Richtig – die Empfehlung kam von Ralph Kyau von euphonic und der hat sich dann auch um das Booking gekümmert.

Ich stelle es mir schwer vor, so eine Masse an auswärtigen Künstlern zu betreuen und zu koordinieren.
Das kommt immer auch auf den Künstler an. Bei manchen der Headliner besteht die Betreuung darin, sie vom Hotel abzuholen und nach dem Auftritt wieder dort abzuliefern. Andere sind den ganzen Abend über auf dem Gelände und da muss man muss sicherstellen, dass die Versorgung klappt. Aber generell sind die meisten sehr pflegeleicht, so dass sich der Betreuungsaufwand in Grenzen hält.

Wie Markus Kavka, der wollte ja gar nicht mehr weg.
Haha, genau, Das war ein absolutes Highlight vor zwei Jahren. Markus Kavka gefiel es so gut, dass er nicht zur eigentlich geplanten Zeit zurück ins Hotel, sondern gern noch einmal auflegen wollte. Er hätte noch so viele tolle Platten dabei, die er nur selten oder nie spielen würde … und das konnte er dann auch,

Auf einem anderen Floor.
Ja, der der Wossy hat ihm seine Spielzeit im Breaks-Zelt überlassen – und iirgendwann am Vormittag hat Markus sich dann sogar auch mit der Rückfahrt ins Hotel selbst gekümmert.

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Kommst Du persönlich überhaupt zur Ruhe und kannst das Open Air auch ein wenig genießen bei der vielen Arbeit?
In erster Linie ist es für uns natürlich Arbeit, klar. Aber es gibt immer auch Momente, wo man sich mal ins Getümmel stürzen und genießen kann. Im Idealfall kann man das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden – nämlich dann, wenn man mit dem Boot auf den See fährt, um dort die Schwimmkerzen ins Wasser zu setzen – da bekommt man jede Menge Atmosphäre mit…

Wir danken Dir für die genommene Zeit und wünschen viel Erfolg beim House Of Summer 2008.
Ich danke ebenso :-)

>>> houseofsummer.de

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