Liquid Lounge DVD

Mittwoch, 20. Dezember 2006 16:35 Uhr
Beitrag in Buch & DVD von Carsten 360

Etwas ganz besonderes kommt diesmal aus dem Haus Elektrolux: die LIQUID LOUNGE DVD, die in Zusammenarbeit mit Lightmotiv und ICM Media Anfang 2007 veröffentlicht wird. Die DVD präsentiert den Bielefelder Lichtkünstlers Matthias Strobl ( alias lightmotiv.analog® ), der bereits auf der Expo 2000, dem European Media Art Festival und einer ganzen Reihe anderer größerer Veranstaltungen seine bis zu 111 Meter großen bioorganischen Projektionen verwirklichen konnte.

Mit Hilfe von farbigen Ölen und „verschiedenen lipophoben Flüssigkeiten in einer durchleuchteten Petrischale“ erzeugt er überdimensionale, sich stets verändernde Lichtspiele, die am ehesten den Bildern der bekannten Ölscheiben-Projektoren von Mathmos ähneln.

Diese stetig bewegten Bilder wurden auf der DVD mit passendem Sound von elektrolux (Aural Float, Fresh Moods, Gabriel Le Mar, Pascal Feos, Jonson …) unterlegt und mit ein paar kleinen Gimmicks versehen. Das Ergebnis ist eine feine Chillout-Compilation mit eingebautem Bildschirmschoner, wenn ich mal so locker sagen darf. Die ausgewählten Tracks werden dem interessierten Chillout-Liebhaber häufig bekannt vorkommen, da bereits bei elektrolux veröffentlicht. Das tut dem Hörgenuss aber keinen Abbruch.

Die Visuals sind zwar hübsch anzuschauen, können jedoch mit beispielsweise den spektakuläreren Spacenight-Aufnahmen, die man auch auf DVD kaufen kann, nicht mithalten. Aber das ist auch gar nicht das Konzept von lightmotiv.

Wir lesen: „Ein Grund für die Attraktivität von lightmotiv in der heutigen Zeit mag die Art und Weise sein, in der Bilder vom heutigen Betrachter entschlüsselt werden; in ständiger Erwartung des nächsten spektakulären Klimax.“

Das ist zwar bisschen holprig formuliert, aber klug gedacht. Während also Spacenight seine Faszination vor allem (von der Musik mal abgesehen) aus den spektakulären „Wold Views“ zieht, stemmen sich die organischen Bilder von lightmotiv gegen diese Effekthascherei und wollen entweder subtil zum Denken anregen oder – in vertrauter Runde und persönlichem Gespräch – als angenehmer Lagerfeuer-Ersatz dezente Behaglichkeit ohne „optische Interferenzen“ schaffen. Klingt nachvollziehbar. Schade ist aber, dass die Aufführung außerhalb des privaten Umfelds – wer hätte das gedacht – nicht gestattet ist. Wer also die originäre Heimat solcher Lichtspiele illuminieren will, also Clubs und Lounges, der muss eben den Künstler selbst buchen, oder sich eine Version für die öffentliche Vorführung besorgen. Lohnen tut sich das.

>>> myspace.com/lightmotiv

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