Martinez „Restructured Layers“

Montag, 18. Dezember 2006 16:37 Uhr
Beitrag in Tonträger von Carsten 394

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Martinez, der Labelchef von „Out Of Orbit“ Records (kurz: „Triple-O“), legt mit RESTRUCTURED LAYERS eine ganz außergewöhnliche CD vor. Im Gegensatz zum Standart-DJ-Set, bei dem vielleicht mal 3, aber meistens doch nur 2 Platten gleichzeitig laufen, hat er den gesamten Katalog des Labels durchforstet und aus … na ich hab jetzt keine Lust zu zählen, schätze aber mindestens … 30 Titeln diverser Triple-O – Künstler eine (in Worten: EINE) Mix-CD gemacht.

Das funktioniert natürlich nur, wenn Tracks nicht wie üblich allein laufen und kurz vor Ende gemixt werden. Martinez macht es hier ähnlich wie Herr Hawtin bei DE9, er zerlegt die Stücke in kleinste Teile, einzelne Spuren, minimierte Sounds oder Basslines und fügt das alles dann zu einem dennoch wieder organisch klingenden Set zusammen. Dafür hat er sich unter anderem bei Trentemöller, Phil Stumpf, Ibn Al-Khimiya und Felix Houzer (…) bedient. Nach eigener Aussage zielt der Mix sowohl auf den Dancefloor, als auch auf den Heimbereich, sprich den mp3-Player oder die Anlage im Jugendzimmer.

Noch vor dem ganzen technischen Kram steht natürlich die Frage: „Wie klingt das Teil?“ Kurze Antwort: Gut!

Lange Antwort: Dadurch, dass man nur selten einen einzelnen Track erkennt, klingt das Soundmaterial fremd, aber doch auch irgendwie bekannt, weil man meint hier und da bekanntes zu erkennen. Es hat ne ganze Weile gedauert, bis ich so richtig verstanden habe, wie gut Konzept und Durchführung hier aufgehen, so komplett aus einem Guss klingt das Set.

Martinez selbst schreibt in ’nem kurzen Text, dass es (ihm) heute nicht mehr genüge, einfach ähnlich klingende Platten aneinander zu reihen. Ein DJ-Set, so seine Philosophie, muss mehr bringen, soll – im Idealfall – aus vielem Bekannten etwas Neues machen. Und genau das schafft er auf Restructures Layers sehr überzeugend. Die ganze Scheibe groovt, ist nie zu minimal, sondern stets angenehm beschwingt und „warm“.

Ruhigere Passage wechseln sich mit griffigem Beat ab, Melodiebetontes wechselt mit perkussiven Stellen. Hier geht es nicht um Frickelsound, der das Detail zum großen Ding macht, hier wollte vielmehr einer mit enormem musikalischen Hintergrund die Idee des kreativen und inspirierten DJ-Sets in die sehr zeitgemäße Form umsetzen. Dabei herausgekommen ist Musik für viele Situationen, von der Homebase bis zum Club, aber gern auch per Kopfhörer zur vorbei ziehenden Stadtkulisse im U-Bahn-Fenster.

>>> outoforbit-recordings.com 

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