Interessantes im östlichsten Club dieser Republik – Vierradenmühle Görlitz

Montag, 18. Februar 2008 13:44 Uhr
Beitrag in Partyreview von Robert 286

Trotz des scheußlichen Partynamens „Burzeltagsfeiar“ hatten wir uns zur Görlitzer Vierradenmühle aufgemacht um den Geburtstag zweier Görlitzer DJs und Veranstalter zu feiern. Eine schöne Lokalität hatten sich die beiden ausgesucht: direkt an der Neiße einige Stufen hinab, am Eingang moderate 5 Euro entrichten und schon waren wir in einem alten Gemäuer mit eher rustikalem Charme. Eine Bar mit nicht ganz günstigen Getränken geradedurch, zur rechten Hand das DJ-Pult, darüber eine Video-Installation. An den Wänden Kerzen, die Garderobe des Vertrauens und ein paar Sitzgelegenheiten. Nicht allzu clubig, aber dadurch ergab sich eigenen Charme.
Mit auf solche Veranstaltungen ungewohnten Klängen wurden wir begrüßt: Laxus und Paul Neumann spielten astreinen Funk. Die perfekte Musik zum Ankommen, Entpellen aus der winterlichen Kluft, Freunde begrüßen, umsehen, Drink bestellen. Zu meinem Leidwesen war die Anlage so laut, dass Oropax unerlässlich waren. Nein, Musik wird durch Lautstärke nicht aufgewertet! Zumal dieser Versuch hier schlicht nicht nötig gewesen wäre.

Die Musik machte Spaß, ich kann mir so einen Einstieg öfter vorstellen. Etwas zu hell war es, so dass erste zaghafte Tanzversuche sich nicht allgemein durchsetzten. Das änderte sich als Capsoul Connexion alias Thilo Noack und Jazzman die Töne in elektronische Sphären lenkten. Durchgängig astreiner Deephouse an Funkyness mit einer Prise Jazz wurde kredenzt. Ich war ebenso überrascht wie begeistert, hatte ich von den beiden doch eher anderes erwartet. Offenbar ging es nicht nur mir so, denn um mich herum geriet alles anhaltend in Bewegung.

Irgendwann übernahmen Reiko Seefeldt und Less aus Erfurt den Part der musikalischen Umrahmung. Es war irgendwie schon eine Weiterentwicklung des Minimal-Sounds der letzten Jahre, aber insgesamt wirkte alles zu überladen, chaotisch. Der Musik fehlte irgendwie der Drive und eine klare Linie. Nein, nicht so mein Ding. Blieb also Zeit für das eine oder andere Gespräch und letztendlich auch für das Zusammensammeln meiner Mitfahrer. Irgendwie hatte ich nach dem musikalischen Einbruch die Lust verloren. Egal, ich freu mich schon auf die nächste Veranstaltung in der Vierradenmühle. Den insgesamt war es durchaus eine gelungene Sache.

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