Gelka „Less Is More“

Montag, 1. September 2008 11:43 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 401

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Das Nightmares-On-Wax-Label Wax On Records veröffentlichte in dieser Woche das erste Soloalbum der ungarischen Elektronik-Künstler Gelka „Less is more“. Die durch diverse Veröffentlichungen auf den Café-del-Mar-Compilationen einschlägig bekannte Combo beweist damit, dass der Osten immer noch für eine Überraschung gut ist.

Der Weniger-ist-mehr-Titel, unter dem das Album firmiert, dominiert in den Tracks und sorgt dafür, dass das gesamte Album nicht überladen daherkommt. Obendrein sollen das ungarische Lebensgefühl, Herangehensweise und Sounds in den Tracks vorkommen. Dennoch werden Leute, die solide Downbeat-Kost erwarten nicht vor den Kopf gestoßen, denn das Ungarische ist gut versteckt und nicht auf den ersten Blick hin auszumachen.

Die einzelnen Instrumentalsoli von Gitarre, Posaune und Flöte mit abwechselnden Vocals (unter anderem von Sena sowie den Nightmare-On-Wax-Freunde Ricky Ranking und Elle May) klingen herrlich erfrischend mediterran und faszinieren durch ihre Lockerheit. Nur die Verbindung nach Ungarn will sich bei mir da nicht ganz einstellen. Ich habe ein breites Spektrum an osteuropäischer Musik im Schrank und wenn ich so in die ungarischen Sachen reinhöre, sind bis auf ein paar coole Posaunen und das wechselnde Temperament in den einzelnen Stücken nicht viele Gemeinsamkeiten zu erkennen.

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Es ist eher doch elektronischer Jazzsound mit ordentlich produzierten Basslines und Rhythmus. Diese ähneln sich zwar unter den einzelnen Titeln, was einerseits ein durchgehendes Klangerlebnis garantiert, aber andererseits bei genauem Hinhören doch etwas zu offensichtlich ist. Besonders spürbar bei dem Wechseln von „When You Gotta Go…“ zu „Soon“. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich find’s gut, denn so ist man nach dem Ende und mit dem Beginn eines neuen Titels nicht ganz aus dem Flow herausgerissen.

Wer also mal ausklammert, dass die beiden Gelka-Produzenten Alex und Sergio aus Ungarn kommen und eigentlich auch so klingen wollen, dann aber doch eher den balearischen Sound treffen, der erhält ein solides Downbeat-Album ohne Ecken und Kanten.

>>> myspace.com/gelkamusic
>>> waxonrecords.com

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