Alle Jahre wieder – A great pleasure!
Wie jedes Jahr, gab es auch heuer in der Vorweihnachtszeit im Singwitzer Kesselhaus eine Pleasure-Unit-Party. Wie jedes Jahr, war das Wetter schlecht, der Bus eine Besonderheit, die Schlange an der Kasse lang, die Garderobe eine logistische Herausforderung – und hoffentlich die Party gut?!?
Gegen Mitternacht voller Vorfreude hinein und erst mal in der Lounge Alec Trique gelauscht. Mit dunkleren Tönen zwischen Deep House und Tech House unterhielt er die bereits überfüllte Lounge bestens. Weiter in den oberen Floor. Die letzten Platten von Moritz Schlieb mitgenommen. Sehr fein! Leichter Ärger, nicht eher den Weg durch den vollen Gang gefunden zu haben… Dann kam Gunjah. Habe ihn lang nicht mehr gehört und war gespannt.
Dicke dunkle Basslines ließ er durch die Anlage rollen. Leider war diese nicht ganz optimal eingestellt, um dunkle Töne glasklar erklingen zu lassen. Die Musik war gut – aber sehr gleichförmig, ohne Höhepunkte oder Abwechslung. Das Publikum war zunächst eher verhalten. Mehr Rumstehen und Mitwippen als ausgelassenes Tanzen. Die alte Leier mit dem Bautzner Publikum und der weniger bekannten Musik….
Kurz in den Keller. Da ging es ordentlich zur Sache. Techno der etwas härteren Gangart und eine ausgelassene Meute. Aber mir war noch nicht danach – also mal kurz raus, etwas frische Luft und ein Bier schnappen. Hier kam ich dann auch mit der Begleitung des Techno-Headliners Thorsten Kanzler ins Gespräch. Diese waren voll des Lobes: „Toller Club und nicht nur Minimal-Geschrammel wie in Berlin“. Vom Moritz Schlieb war man besonders begeistert.
Und das größtmögliche Lob: „Der Keller ist wie im Tresor unten – nur die Anlage ist hier besser“. Zurück ins Kesselhaus und wieder die Treppe hinunter. Thorsten Kanzler mit zackigem Techno. Viel Beat, hier und mal eine kleine Fläche, ein Break und weiter geht der Beat. Ausgelassener Rabatz in Stroboskop und Nebel – nichts hat sich geändert seit der Pleasure Unit I – und dennoch oder gerade deshalb ist es perfekt.
Oben überzieht Gunjah die ihm zugedachte Zeit. Mittlerweile auch hier deutlich mehr Tänzer. Die Musik ist abwechslungsreicher geworden, mehr Flächen und Gefrickel. Gunjah macht es sichtbar Spaß. Em-Key in der Lounge hab ich fast völlig verpasst. Schade – den das was ich hörte, waren gut ausgesuchte Minimal-Platten. Hier folgten die Fadefuckers. Viel reduzierter Minimal, einige ruhige Scheiben aus der House-Ecke – ein toller Sound. Bei allen Lounge DJs tanzbarer Sound. Klang verdammt gut, aber bisschen Schade, dass man dazu sitzen musste oder durfte.
Im Main übernahm derweil Alex Motherfucking Ass – zunächst im Pingpong mit Gunjah. Und so furchtbar der Name dieses DJs ist, so toll war sein Set! Irgendwie knackige minimale Sounds mit viel Groove und etwas Funk. Toll! An Ausgelassenheit standen die Feiernden dem Keller nunmehr in nichts nach. Nur ein einzelner „Intensiv, Intensiv“-Rufer schien etwas deplatziert. Zurück in den Keller: Das Comeback von VinylJunkie: Wie eh und je zackiger Techno ohne Berührungsängste zu angrenzenden Genres. Sehr fein.
Aber weil gute Partys erschöpfen, räumten wir halb sieben das Feld und verpassten die letzten vier Stunden.
Und auf Seite Zwei das Review von Petter:
Seiten: 1 2
Kommentarfunktion deaktiviert.