Archiv Kategorie: Tonträger

Marc Evans «The Way You Love Me»

Montag, 26. Oktober 2009 14:16 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 176

In einer Deluxe-Re-Issue wird die das Album von Marc Evans mit einer paar unveröffentlichten Tracks garniert und hat zudem noch einen Mix von Spen & Muthafunkaz im Gepäck. Warum ich das sage? Marc Evans ist meines Erachtens das männliche Gegenstück von Barbara Thucker. Soulige Housegesänge sind sein Ding und das hört man auch auf dem Album. Leuten denen uuuhhs und ooohhs eher wie Gejammer vorkommen, können «The Way You Love Me» getrost links liegen lassen. Für alle anderen aber, die sehr soulige weichherzige und deepe Housemusik lieben, ist das Album perfekt.

[xrr rating=4/5]


Mapstation «The Africa Chamber»

Sonntag, 25. Oktober 2009 06:58 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 204

Mir gefällt es, wenn Veröffentlichungen konsequent bleiben. Konzept-Album hin oder her, eine Linie im Sound sollte erkennbar sein, mit zu viele Mische in den Stilen verprellt man sich zumeistens die besten Fans. Mapstation machen es da genau richtig. «Africa Chamber» vermittelt schon im Titel dem unterbelichtesten Zeitgenossen, was ihn für Musik erwartet: Afrikanische Rhythmen.

Die Mischung aus denen die Tracks produziert worden sind, ist frisch, was nicht zuletzt an den per Hand eingespielten Percussion-, Piano und Trombonoe-Sounds liegt. Das Quartett (Stefan Schneider: percussion, piano, electronics / Nicholas Addo-Nettey: percussion / Annie Whitehead: trombone / Thomas Klein: drums) schafft es den rohen afrikanischen Trommel-Rhythmus, den man getrost als Vorbild für den Technosound an sich nennen kann, mit elektronischen Schnipseln, Strings und Klängen zu verknüpfen. Und das wie oben schon erwähnt sehr konsequent; mal energisch offensiv percussiv, dann mal wieder entspannt mit viel Ruhe.

Wie sagt die Pressemitteilung so schön:

Neben allerlei perkussiven Hohlkörpern wie Vasen, Kannen und weiteren Objekten sowie präparierten Pianos – aufgenommen im Studio des Düsseldorfer Pianisten und Komponisten Volker Bertelmann a.k.a. Hauschka – sind es auch digitale Synthesizer, die hier zu wärmendem Leben erweckt werden.

Darüber hinaus sind die 13 Tracks neben CompactDisc auch auf Vinyl erhältlich, was bei solchen Veröffentlichungen ja eher selten geworden ist.

[xrr rating=4/5]


House Masters – ATFC & David Penn

Donnerstag, 22. Oktober 2009 15:58 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 160

Compilations sind so eine Sache, fallen die doch meistens durch ein Raster. Entweder irgendeine Alte singt irgendwas von Love, es sägt und ratscht in einer Tour oder das Aufregendste nach sechs Minuten Anhören ist, wenn mal eine HiHat einsetzt.

Die House -Masters-Compilation ist da schon besser und bietet eine gesunde Mischung, schielt in jede der Richtungen, übertreibt es aber nicht und geht auch nicht in die Extreme. Das Ergebnis: unangestrengter und dennoch groovy tanzbarer House, in dem manchmal jemand singt, der hin und wieder etwas minimaler wird und ab und an eine electroides Synth innehat. Wenn nur die DJ-Sets bei Partys mal so aussehen würden…

[xrr rating=5/5]


Ramon Tapia «Sunka Sanka»

Donnerstag, 15. Oktober 2009 17:22 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 202

Seit diesem Pianoroll-Dingens auf Great Stuff stehe ich doch immer ein wenig distanziert neuen Sachen auf dem Label gegenüber. Ramon Tapia hat jetzt aber mit seiner neuen EP die Credibility des Labels wieder hergestellt. Der 4-Tracker hat nämlich mit «You Know» so ein derbes Housemonster am Start, dass man schon bei bloßem Hören kaum Stillsitzen mag. Auf dem ersten und dritten HiHat liegt ein heller Stab, schonmal funktionell. Samplefetzen, gehallte Chords und FrenchHouse-Style. Einfach nur Brett.

Der namensgebende «Sunka Sanka» bleibt das sehr kühl und minimalistisch, der Coyu & Edu Imbernon Remix davon wird housemaximal, kommt aber auch nicht aus dem Knick. Das schicke «Carousel» dagegen ist wieder ein schönes rundes Ding. Schräge sich immerwährend verändernde Klingelsynths umrahmen den Techhousetrack und machen ihn mit knalligem Bass und Snare zu einem schönen Wegbereiter zwischen Minimal und House.

[xrr rating=5/5]


Crazy P. «Later»

Donnerstag, 15. Oktober 2009 13:40 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 161

Crazy P. kannte ich bis dato gar nicht, bis heute. Das neue Album erschien vor ein paar tagen auf Seamless und gehört zu den besten, was die Easy-Listening-Ecke momentan zu bieten hat. Ich spreche bewusst nciht von Downbeat oder Chill, denn die 14 auf CD oder Download erhältlichen Tracks sind anders. Vom Style würde ich Romanto, MonoDeluxe oder WestparkUnit noch im selbem Atemzug nennen. Also soulful Lowlevel House + ein paar Rhymes, groovy shakend und was für Kopfnicker. Empfehlenswert ist der Album-Download als MP3. Der ist nicht nur erheblich günstiger, sondern hat neben den einzelnen Tracks auch einen 70-minütigen DJ-Mix an Bord.

>>> seamlessrecordings.com

[xrr rating=5/5]


Kleinschmager Audio «Audiology – L.E. Rmxs»

Dienstag, 13. Oktober 2009 14:31 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 162

Findige Kenner der elektronischen Musik wissen, dass es einen Ableger des thüring’schen Mo’s Ferry-Labels gibt, der tanzbaren soliden Stuff anbietet. Nicht ganz so vertrackt, eher funktional und immerhin schon 32 Releases auf dem Buckel. Die Rede ist von Rrygular, welches mit seinen am Rücken zusammenstehenden Rs gut in jeder Plattenkiste zu finden ist und durch die formidablen Tracks von Marek Bois auch europaweit einen guten Ruf hat.

Jetzt nun Release 33 mit Kleinschmager Audio. Einer derjenigen, der den Großteil der Releases auf Rrygular bestreitet. Auf der 3-Track EP findet sich ein neues Stück + zwei Remixe. Das perkussive «Helicotrema» im Sven Tasnadi Remix bleibt locker groovy, hat artig einen Break und eine etwas altertümlich offene HiHat. Nichts aufregendes jetzt, aber immerhin funktionierts.

«Tuba Auditiva» kommt mit einer altbekannten Trackkomposition (Stab im zweiten Takt), die schonmal grundsolide Tanzflächenutzbarkeit vorlegt. Dazu ein Saxophon, welches in den Breaks melodiöser ist, ansonsten nur fetzenweise im Takt mitschnipst. Und «Emphasis» im Mark Fürstenberg Remix. Nunja. Lockere Schema-F-Ware. Chords, gehallte Stabs und durchgehender Beatpattern. Minimal eben, wie wir es eben seit Jahr und Tag kennen.

Mit den anderen Release im Hinterkopf, ist «Audiology» für RR dann doch eher eine schwache Veröffentlichung. Da war man von dem Berliner Label bisher doch schon Besseres gewohnt. Unterm Strich immerhin noch brauchbare DJ-Ware, aber auch nicht für die Ewigkeit.

>>> rrygular.com
>>> Release auf Soundcloud anhören

[xrr rating=3/5]


Bargrooves Disco Heat Vol. 2

Dienstag, 13. Oktober 2009 11:09 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 172

Die britische Compilation-Reihe Bargrooves geht schon mit einer Intention an den Start, die kaum weitere Diskussionen zulässt. Mit den zusammengestellten Doppel-CDs hat man Bars und Lounges im Visier, die immer mal neue Backgroundmusik nötig haben und wenn dann noch ein paar Privatleute abfallen, die den Sound fürs Auto oder heimische Wohnzimmer gebrauchen können, umso besser.

Für mich macht die Reihe etwas ganz anderes interessant. Es ist nämlich eine der wenigen Veröffentlichungen, die wirklich noch ausschließlich schicke House-Music bieten. In Zeiten von Dance-/Electrohouse und Minimal eine wahre Erfrischung. Joey Negro, Barbara Thucker, Deep Swing und Mixe von Kenny Dope oder Ian Pooley… die zwei Silberlinge haben es in sich und dürfte Housefreunden wie ich es bin das Herz wärmer werden lassen.

[xrr rating=5/5]


The Hacienda «Acid House Classics»

Dienstag, 13. Oktober 2009 07:32 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 177

Eine Mix-Compilation wie man sie nicht alle Tage vorgesetzt bekommt, erschien vor nicht allzu langer Zeit auf Rough Trade (New State). Zusammengestellt und gemixt von Peter Hook wurden ganze 26 klassische Acid-House Titel auf zwei CDs gepackt. Wobei Acid-House teilweise eher für den Sound dieser Ära steht, als wirklich für den typischen 303-Sound, wenn auch dieser in ausreichender Menge vertreten ist.

So bekommt man in den Genuss wahrer Klassiker, die teilweise recht zeitlos erscheinen und heute mehr denn je aktuell sind. Jack Frost, Man Ray, Phuture, Wink, Frankie Knuckles, Hardfloor, A Guy Called Gerald und selbst New Order sind auf der Cd zur Huldigung der Acid-House-Ära vertreten, die das bekannte Smiley hervorgebracht hat.

Wer die klassische Geschichtsstunde als komplette CD nicht mag und eher auf einzelne Tracks schielt, muss sich gedulden. Die Compilation ist gesammelt mit ausgewählten ungemixten Einzel-MP3s momentan nur in britischen Shops erhältlich. Eine Veröffentlichung in Deutschland ist aber absehbar.

[xrr rating=4/5]


Gabriel Le Mar «Wize Dubs»

Montag, 12. Oktober 2009 12:24 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 243

Ich habe Gabriel Le Mar immer in die seichte Chill-Ecke eingeordnet. Weiß selbst nicht so richtig warum, denn einige seiner älteren Veröffentlichungen kreiseln immer noch in meinem Player und wollen so gar nicht sacht sein. Aktuell habe ich hier das auf Thinner erschienene Download-Album «Wize Dubs», welches wieder wie ein Puzzleteil zum großen Le-Mar-Sound passt.

Es ist Downbeat, dennoch tauchen viele 4-4-Takt basierte Tracks auf, die eine ganz eigentümliche Art und Weise besitzen, wie sie nur Wenige beherrschen. Mir fällt da auf Anhieb nur Guardner ein, was aber um Himmels Willen kein Vergleich sein soll. Sowieso ist «Wize Dubs» gar kein richtiges Album, sondern eher eine Remix-Compilation.

Trotzdem erstaunlich, wie gezielt die bearbeitenden Künstler (u.a. Subsonic, Octex, Veer…) Le Mars Original-Tracks eingefangen haben und man sich eigentlich fragt, wieso eine stetig durchpurzelnde Bassdrum so selten in Downbeat-Produktionen zu finden ist. Als hypnotischer Taktgeber sorgt sie nicht nur für einen ausgeglichenen Rahmen der einzelnen Tracks sondern schreit förmlich nach einem Einsatz in Bars & Lounges denen Downbeat sonst zu lasch und DeepHouse schon zu heftig sind.

>>> thinner.cc

[xrr rating=5/5]


Pablo Akaros «Adaptacion EP»

Samstag, 10. Oktober 2009 11:52 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 154

Eines meine Lieblings-Netlabels ist OffAudio. Stilsicherer Techno seit Beginn und mit mittlerweile über 60 Releases auch kein unbeschriebenes Blatt mehr. Das neueste mittlerweile 64. Release ist wieder von der etwas ruhigeren Sorte, erscheint in Kürze (wie alle anderen Veröffentlichungen selbstverständlich kostenfrei als MP3-Version) und ich durfte schon einmal vorhören.

«Savia» ist eher sphärisch ruhiger Techhouse zum zuhören. Sehr angenehm. Auch «Reisepass» schwimmt auf der ruhigen Schiene mit, ist jedoch minimaler, geordneter im Arrangement und daher auch gleich passender für die Tanzfläche. «Media en Medio» legt mit seinem dezenten Pfeifton noch eins drauf, wird damit funktioneller, ohne seine Deepness und Finsternis in der Soundauswahl zu verlieren. «Hija de una Yena» wirkt auf mich mit seinem hypnotischen Arangement auf mich etwas uninspiriert. Hätte ruhig weggelassen werden können.

>>> offaudio.com

[xrr rating=4/5]