Archiv Kategorie: Tonträger

Gonjasufi «A Sufi And A Killer»

Montag, 8. März 2010 07:07 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 179

Das erste, was man beim Anhören dieses auf Warp veröffentlichten Albums denkt, ist: „Was für ein crazy Scheiß“. Doch damit ist es nicht abgetan, denn Warp ist seit jeher kein Mit-dem-Strom-Schwimmer-Label. Es setzt voraus und weiß auch, dass das die Hörer wissen, dass man sich Zeit für das Anhören der Releases nimmt und da taucht man schnell ein.

Bei Gonjasufi eigentlich noch tiefer, als bei anderen Platten auf dem Label, denn so krude, wie die Musik anfangs scheint, ist sie gar nicht. Den Sound in Worte zu fassen, ist eigentlich unmöglich, zu vieler Stile wurde sich bedient, um eine passende Schublade zu finden. Wenn man es doch versucht, bricht man sich bei dem zusammengeschwurbelten Wort 60s-Krautrock-Bluesswing-Instrumentalhiphop fast die Zunge.

[xrr rating=5/5]


Ralf GUM «Complicated»

Mittwoch, 3. März 2010 12:15 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 145

Ralf Gum ist für mich der Fels in der Brandung. Beständigkeit ist im wellenförmigen Wandel der Musik heute beinahe Luxus, Gum leistet sich ihn. Souliger DeepHouse dominiert in seinen Sets und seinen Produktionen und Ralf Gum’s Label GoGo-Music ist eines der wenigen in Deutschland überhaupt, von denen man behaupten kann, dass sie es mit diesem nun nicht gerade populären Sound geschafft haben und sich eine gewisse Credibility aufgebaut haben.

Jetzt Ralf Gums neues MP3-Release «Complicated». Die übliche Vinyl-Beschränkung auf vier Tracks fällt hier ja weg und so tummeln sich ganze elf Versionen auf der Veröffentlichung. Das Original ist typisch GoGo-Music. Sehr weich, verspielte Posaunen, feine Melodien und dezente Vocals, auch Kafele oder DJ Christo tasten da nicht viel herum. Für den tanzbaren Teil sorgen dann Raw Artistic, die mit immerhin sechs Mixen vertreten sind und eher den klassischen minimalisierenden DeepHouse anbieten.

Generell merkt man, dass auch in die MP3-Releases konsequent weitergedacht wurde. Niemand würde auf die Idee kommen, sich alle elf Tracks zu kaufen, dafür klingen sie zum Großteil einfach zu ähnlich. Hier wird geradezu ermutigt, sich die Rosinen rauszupicken, wobei angesichts der Qualität der Tracks die Auswahl dann doch wieder schwierig fällt.

[xrr rating=5/5]


Parralox «Isn’t It Strange»

Mittwoch, 3. März 2010 11:44 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 143

Ok. Das Release ist dann doch eher dem Pop zuzuordnen, hat aber durch seinen 80s-Touch das gewissen Etwas. Nicht unbedingt Tanzstuff und DJ-Ware, aber ein gutes Hörprodukt, wenn auch nicht in allen Mixen überzeugend. Der Remix von «Moonwalking» steht an der Spitze. Dicke 80s und schöne Ähnlichkeiten mit einem gewissen Eurythmics-Hit. Mit «Be Careful What You Wish For» im Talion Law’s Ambient Remix gibt es dann noch einen klassischen Medieval-Ambient-Sound. Schicke Sache.

[xrr rating=4/5]


Christian Fischer «Hammerschmidt»

Mittwoch, 3. März 2010 11:32 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 193

Bryzant-Mensch Christian Fischer hat mit Bryzant Games ja gehörig vorgelegt und mit dem Remix-Album dann nochmal eine satte Zahl an befreundeten Künstlern an Land gezogen. Die Messelatte liegt für den guten Mann nun höher. Das neue Album steht in den Startlöchern und als Leckerli nun die erste Single-Auskopplung «Hammerschmidt».

Die hat es in sich. Der 4-Tracker ist nämlich ein schickes House-Release; ohne SingSang versteht sich sich. Das Beatgerüst im Original ist knackig und eine nützliche Grundlage, dann schiebt sich frenchhouselike der Stab rein, um dann rhythmisch gecutteten jazzy Sax- und Posaunen-Samples Platz zu machen. Und da spätestens wird aufgehorcht, denn Parallelen zu Yello sind unbestreit-, aber verschmerzbar.

Danny Nagel und Erez Only bleiben nah am Original, die Beats sind, bis auf den klassischen 90s-Hat, etwas ruhiger, dazu ein sirrender Sirenensound. Der Re Dupre-Mix ist mein Favorit. Schön knackiger nach vorn gehender DeepHouseSound, ein Piano-Tonleiter-Sample und das Haupttheme. Die Freestyle-Version beginnt brasilesk, wird dann straight housig, glänzt aber mit einem langen jazzy Sample-Break.

[xrr rating=4/5]


Different Faces of Ta-Lar

Dienstag, 16. Februar 2010 22:38 Uhr
Beitrag in Tonträger von Anne 165

Während andere sich zum Fasching in extravagante Kostüme pressen, legt Ta-Lar mit seiner neuen EP die Techno-Maske ab und zeigt ein anderes musikalisches Gesicht.

In früheren Produktionen immer stampfend und energiegeladen geradeaus,
steht dieses Mal Ent- statt Anspannung im Vordergrund.

So versucht er sich in verschiedenen Stilen von House über Trance bis hin zur Lounge.
Recht erfolgreich, wie ich meine.

[xrr rating=4/5]

Easy Listening mit interessanten innovativen Ansätzen.

Viel Vergnügen auf der Reise:
>>> OBC-Records


Eulenhaupt & Mollenhauer «Wildkuhl»

Freitag, 15. Januar 2010 13:03 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 627

Eulenhaupt und Mollenhauer, diese Namen versprechen Gutes, wennauch man sich nie genau sicher sein, was bei Ihren Releases zu erwarten ist. Mit «Wildkuhl» remixen sie den Titel «Nouvelle Chance» von Pupkulies & Rebecca in einer herzergreifenden Weise. Die Sounds bleiben durchgehend brazilesk, haben den Latin in sich und liebäugeln mit dem Tango. Alles dennoch im Kleid des 4/4-Taktes und verspielten DeepHouse-Endlos-Melodien, die französische Akkordeen und Pianos bemühen.

[xrr rating=5/5]


Carsten Rausch & Ferdinand Laurin «Kakeldüt»

Freitag, 15. Januar 2010 13:01 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 180

Die 14. von Acker Records ist ein 4-Tracker und geht etwas andere Wege, als das man ihn von den Releases des Labels gewohnt ist. Es wird minimaler. Die komplette A- und der zweite Titel auf der B-Seite sind daher nicht so mein Ding. Gesichtslos und nach dem Hören schon wieder vergessen. Ein wenig wett machen das Rundfunk 3000 mit ihrem Mix. Diesesmal mit einem deephousigen Piano-Jamming; schick, kann die EP aber nicht ganz retten.

[xrr rating=3/5]


Marcus Carp vs. Deo & Z-Man «Qualzow EP»

Freitag, 15. Januar 2010 13:01 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 182

Acker die 13. Qualzow heißt sie und hat drei Mixe von «Overtighten Nut» in petto. Der Original shakt und groovt ganz nach Jackin‘-Manier und bleibt dennoch für rohe SOundfetischisten interessant, denn zu überlden wird es nicht. Dank rollender Hats und einer Kontrabass-Zupfbassline ein schickes funky Dingens.

Der Mollono.Bass Remix wird maximaler und wird dadurch etwas zur Schablonenware, büßt auch einiges an Energie ein. Rundfunk 3000 dagegen hat dann wieder den Groove im Gepäck. Jeder der Tracks der zwei Burschen brilliert ja mit schicken jazzigen SOunds. Hier ist es eine schöne Posaunen- (oder Trompeten-?)kompresse, die sich ganz Jamlike in sich selbst verliert. Bombe.

[xrr rating=5/5]


Sarah Goldfarb «Heartbeat»

Mittwoch, 13. Januar 2010 16:36 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 191

Zuvor der Hinweis: Sarah Goldfarb ist nicht der weiblichen Anmutigkeiten zuzuordnen, sondern nur ein Pseudonym, das sich der Franzose Jean-Vincent Luccini im Angedenken an eine ältere Dame mit einem großen Amphetamin-Problem aus dem kongenialen Film „A Requiem For A Dream“ zugelegt hat.

Die Musik des zehn Tracks beinhaltenden und auf Treibstoff erschienenen Albums ist dennoch eher weiblich, sanft und bleibt auch der Labelphilosophie treu. Treibstoff war ja eines der ersten Labels, die dem deeperen Minimaltechno/-house zusprach. Das hört man auch bei Heartbeat City, welches allerdings von funktioneller Tanzflächenkompatibilität größtenteils verschont blieb. Klar klingt es hier oft im 4/4-Takt, aber eher begleitend; hier Trägt der samtige Sound die Beatpattern und nicht umgekehrt.

Sarah Goldfarbs Album ist eher Hörware und bietet dementsprechend auch anständigen Downbeat, den ich klanglich sofort und stark mit Elektrolux assoziiert habe. Die weichen gehallten Glockentoms sind nämlich bei Guardner ebenso zu finden und schon hat Heartbeat City Platz bei mir gefunden. War doch gar nicht so schwer…

>>> treibstoff.org

[xrr rating=5/5]


DCNT «Prokrastinator»

Mittwoch, 13. Januar 2010 13:36 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 255

Sonata Music hat mich ja schon Mal überrascht, doch auch mit diesem Release bleiben alle Münder wieder offen stehen. Ist «Clocked» noch ein unscheinbares Minimaltech-Teil, dass funktionell und ohne große Ausreister von Anfang bis Ende durchzieht, hat man mit dem namensgebenden Track der EP dann den Sechser im Lotto.

«Prokrastinator» heißt das Dingens und wartet in drei Versionen auf. Während Jonas Knopp und Franklin des Costa mit ihren Interpretationen eher funky bleiben, ist es das Original, welches die Tanzfläche zum Kochen bringt und beweist, dass man – wie schon so oft angemerkt – mit wenig viel erreichen kann. Denn Sounds wurden an sich gar nicht viel verbaut: Dicke Bassline, Bassdrum, Hats und Snares. fertig ist der Lack. Darauf rhythmisch ein kalt-wuchtiger und deeper Synth-Stab und fertig ist das Monster. Sehr schön.

[xrr rating=5/5]