Archiv Kategorie: Tonträger
Dienstag, 6. April 2010 15:48 Uhr
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Daniel 159
Diese EP könnte mal wieder ein kleiner Hit im Underground-Mainstream werden. Ladies On Mars aka Jonathan mit ein paar neuen Tracks und Remixen. Das schwungvolle Techhouse-Teil «My Own Steps» ganz vorn dabei. Beat passt, Stakatto-Vocals ebenso und der Discohouse-ähnliche fast schon schlagereske Singen-Break im letzten Drittel als Sahnehaube. Nicht unbedingt meine Baustelle, aber was für die Feierschweine.
«Planeta Rojo» ist etwas roher und funktioneller. Schabt sich fünf Minuten voran, ab und an mit gehallten Sounds im Schlepptau. Der Dich-Remix hat mehr Wucht. Ein rotziger Snare und sich ab der Mitte aufbauender und mitreißender Mellow-Sound. Die Glocken davor passen nicht so, haben zum Glück aber nur ein kurzes Intermezzo. Bombe. Den Rest der EP kann man bei dieser Konkurrenz getrost unter ferner liefen ablegen…
>>> definition-records.de
[xrr rating=4/5]
Dienstag, 6. April 2010 13:09 Uhr
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Daniel 135
Frozen Elephants Music. Allein der Name des Free-Netlabels weckt Interesse und lässt krudes Soundwerk vermuten. Stretchandrelax hat 13 ambiente Elektronika-Tracks, deren Minimalität beinahe schon egozentrisch wirkt, nicht dominant. Es sind beinahe nur Strukturen, aneinandergereiht, plätschernd und seicht, ohne jedoch banal oder platt zu wirken. Bis auf «Pourpre» alles beatlos. Ab und an verbiegen sich die hellen Sounds hin zu Melodien, sind selten greifbar. Sobald man denkt, man habe sie, entschlüpfen sie auch schon wieder.
[xrr rating=4/5]
>>> frozenelephantsmusic.com
Dienstag, 6. April 2010 11:21 Uhr
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Daniel 166
Die Neunziger-Affinität bei aktuellen Produktionen wächst beharrlich. Nico Grubert auf Etui macht da mit. Der gleichnamige Titeltrack der EP zeigt wie es geht. Ein warmer Chordstab verschwurbelt sich in einer einfachen Hookline, das ganze Trackaarangement macht da mit und so klingt «Excalibur» letztendlich gar nicht mal so schlecht. Das Gefühl jedoch, alles schonmal gehört zu haben, bleibt. Selbiges bei «Forbidden Fruits», dass immerhin etwas frischer und moderner dahinschlendert.
«U1» springt ein Jahrzehnt weiter; in die 2000er hinein. Allerdings nicht weit genug. Wennauch sich ein schönes Gefühl bei dem Sound breitmacht, bleibt der Track gesichtslos. War eben schon alles mal da. «Me Gusta» reißt die EP dann nochmal raus. Der Beatpattern-Sound und Bassline sind saftig und schonmal frischer als die der anderen drei Tracks. Dazu ein sich multiplizierender Posaunenloop plus Vocals, was den Track zu Beginn des letzten Drittels beinahe überfüllt, dass später als gekonntes Spannungselement doch als passend erscheint.
[xrr rating=3/5]
Dienstag, 6. April 2010 11:00 Uhr
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Daniel 148
Bei der 17. Veröffentlichung auf Acker kann man sich beinahe schon sicher sein, dass die Tracks ganz brauchbar sein werden. «Waiting For The Sun» ist ein lockeres unangestrengtes Techhouse-Dingens mit geradlinig funktionellem Beatpattern und jazziger Freestyle-Flötenmelodie. Da macht nicht nur das Zuhören Spaß sondern auch die Vorfreude, das Teil bei einem ausgelassenen Set zu droppen. Der Mollono-Bass-Remix addiert einige Sprachfetzen, lässt dem Original aber sein Gesicht.
«Tears and Ice» geht mit seinem deepen aber mit der Zeit an den Nerven ziehendem Piano-Loop und 90s-House-Vocals andere Wege. Auch «Lipstick Gang» wildert in den Techno/House-Arrangement der 90er, beginnt zwar mit einem groovy kompressiertem Filtersound, wird dann aber roh und wirkt die gesamte Zeit etwas leer.
[xrr rating=4/5]
Donnerstag, 1. April 2010 12:12 Uhr
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Daniel 154
Meine Fresse. Manchmal kommt hier auch ein Schrott an. Meistens wandern solche Veröffentlichungen sofort in den Papierkorb, manches sogar ungehört. Aber hier kann ich mich bei bestem Willen nicht bremsen. Dass die Zeiten der durch den Bass gedämpften Synthhooklines (ala Eric Prydz, Steven Angello…) noch nicht vorbei sind, hätte ich nicht für möglich gehalten, wurde aber mit «Over The Top» eines Besseren belehrt.
Das an sich wäre ja noch nicht mal das Schlimme. Geschmäcker unterscheiden sich nunmal von Mensch zu Mensch. Dass eine plumpe Produktionsweise hinzukommt, ist auch verschmerzbar. Man ist ja abgebrüht. Aber dieser unterirdisch schlechte Gesang ist dochmal was. Es soll ja durchaus Lieder geben, die zur Folter eingesetzt werden. Dies wäre ein Kandidat dafür.
[xrr rating=0/5]
Montag, 29. März 2010 08:20 Uhr
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Daniel 172
Ein schicker 3-Tracker auf dem Kruse-Label Terminal M kreiselt hier gerade in meiner privaten Rotation. Die drei auf Vinyl erscheinenen Tracks kann man getrost in die Minimaltechno-Ecke stopfen, auch wenn mal hier und da das Wort“Housemusic“ vorkommt. Darum gleich mal mit der B-Seite angefangen. «Godzilla» wirkt mit seinen zappeligen Hats wirklich housig, hat aber dennoch ein straight funktionelles Techno-Grundgerüst.
Hier merkt man schon, wo es hingehen soll; die Platte ist Funktionsware. Eine Liga weiter oben spielt «Grunge». Dicke Sägebassline und ein paar gut zündende Breaks plus sirrende Sounds für die Massen. Die A-Seite mit «Ribotrex» ernüchtert da ein wenig. Eine harte Bassdrum und beliebig herumlungernde Sounds. Das ist dann doch eher langweilig. Das aber war bei den zwei guten B-Seiten-Tracks auch fast schon zu erwarten.
[xrr rating=4/5]
Donnerstag, 25. März 2010 13:20 Uhr
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Daniel 155
Axel Bartsch dürfte Kennern unter anderem durch Get Physical ein Begriff sein. Jetzt veröfentlicht er sein neuestes Release auf dem Berliner Label Suol und legt damit eine recht abwechslunsgreiche Kür hin. Das Original mit leicht verdauerlicher technoider Kost, viel Melodie und sphärischen Sounds setzt schonmal ein gutes Fundament. Sven Tasnadi und Juno 6 schwimmen da voll mit und verpassen dem kaum geänderten Original eine zischendere Hihat.
Favorit dann der Soul Clap’s OG Electro Remix. Das Downtempo-Teil knüpft nahtlos an die 4-to-the-floor-Mixe an und besitzt dank seiner gedrosselten Geschwindigkeit noch etwas mehr an Charme. Auf der B-Seite dann noch ein Axel Bartsch Original: «Drive». Sanfter Techhouse mit den Anfang 2000 so typischen Chords und Synthklängen, was den Track oldschool wirken lässt.
[xrr rating=5/5]
Donnerstag, 25. März 2010 12:55 Uhr
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Daniel 146
Eine klassische Electrohouse-Nummer erschien diese Tage auf Kinetika Records. Das schwedische DJ-Duo Housewives liefert im Original-Mix einen synthielastigen Song, der leicht melanchonisch klingt, einem abe rin üblicher Electrohouse-manier irgendwann auf die Ketten geht.
Der Grund, dass dieses Release von mir trotzdem mit Aufmerksamkeit bedacht wird, ist der Jake-The-Rapper-Remix. Der ist weicher und in seiner Abmischung nicht so kreischig, eher zurückhaltend. Man kann fast dumpf dazu sagen. Man hört das Original heraus, dennoch ist der Track anders. Das liegt nicht unbedingt am Jakeschen Sprechgesang, sondern eher an der gewissenhafteren Handhabung der Sounds. Man hört gern zu.
[xrr rating=4/5]
Mittwoch, 17. März 2010 19:10 Uhr
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Daniel 149
Vekton hat wieder ein neues Free Release draußen. Terrik Mode (das Alter Ego von Labelowner Exec Bat) geht mit drei minimalistischen Tracks an den Start. «Hold On» hat einen schönen im Takten groovenden Oldschoolchord. Angenehmes Understatement, unaufdringlich und schön weich. «Oh Hat» macht da weiter, wo Track Eins aufhört: zünftig groovender Beatpattern mit zarten und dennoch dominanten Sounds. Den Abschluss bringt «Snap&Clap». In gleicher Geschwindigkeit jedoch eine Spur pumpender und dank des percussiven Rhythmus‘ und Maschinensound technoider. Ganz klar der Favorit auf der EP. Und das beste daran: die Tracks sind allesamt gratis.
>>> Download auf vekton.de
[xrr rating=5/5]
Mittwoch, 17. März 2010 09:20 Uhr
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Daniel 151
Rrygular schaffte es auf seinen Releases bisher recht gut, Form und Funktion in Einklang zu bringen. Die Audiology Argentina Remixes lassen da gehörig nach. Schon wenn man sich die Wellenform der einzelnen Tracks ansieht, überwiegt das schale Gefühl der Homogenität, welches während des Hörens bestätigt wird.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Tracks schlecht sind; es ist Tool-Ware (was schon an der Länge von über sieben Minuten zu sehen ist), jedoch ohne das gewisse Knallerfeeling, das man sonst regelmäßig bei Rrygular vorfindet. Es knallt und scheppert, ist gut abgemischt und lässt im Club recht gut die Basswellen kreisen, nur wird es schon nach kurzer Zeit langweilig, was viel Arbeit für den DJ bedeutet.
Der Nico-Purman-Remix walzt gut voran, krankt aber an genannter fehlender Abwechslung. Jorge Ciccioli hat ein paar frischere Sounds am Start, zieht sich nicht so wie Gummi, hat aber deutlich weniger Wucht inne. «Tympani» von Kleinschmager Audio selbst erinnert im Ansatz sofort an ein schickes Villalobos-Teil und steht damit ab Beginn im Schatten desselben. Schade eigentlich.
>>> rrygular.com
[xrr rating=3/5]