Archiv Kategorie: Tonträger
Dienstag, 28. April 2009 11:56 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 917
Es soll ja durchaus Leute geben, die auf nervtötenden sägigen Synthsound stehen. Erste Adresse ist dafür German Sushi (der Beweis, das die 80er nicht totzukriegen sind) mit ihrem Album «Schlecht erzogen». Ganze elf Tracks in denen es tatsächlich tanzflächenkompatibel sägt, surrt, pfeift, zwitschert, bratscht, heult und ach was weiß ich noch alles. Trotzdem enfalten die zwischen Tech- und Electrohouse angesiedelten Stücke ein beachtliches Hitpotential. Ganz vorn dabei: «Zu krass für Dich».

Besonders freudig dürfte es da alle Interessierten stimmen, dass es das Album bis zum 11. Mai kostenfrei auf der Label-Seite zum Download gibt. Mit einer Datenrate von 192 kbit/s jetzt zwar nicht die Qualitätsoberleiste, aber es dürfte ausreichen.
>>> exabeat.com
Samstag, 25. April 2009 13:57 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 148
Ahhh. Frischfleisch im Label-Wald. Elenore Records Null-Nummer ist vor Kurzem erschienen. Kenny Leaven mit «Odyssey». Beginnt eigentlich gar nicht mal so schlecht. Zurückhaltender aber dennoch antreibender Housegroove, die einetzenden Gesprächs-Vocals sind schick und machen den Track locker, doch dann da einsetzende Blues-Sample. SingSang der übelsten Sorte, der mir gehörig auf den Kranz geht und durch sein Volumen dem Track gehörig an Pfeffer nimmt. Die nachfolgende wirklich groovige Blues-Gitarren-Spielerei, passt dagegen perfekt zum Takt und hätte dem gesamten Track gut zu Gesicht gestanden, so kommt dann aber leider wieder der SingSang. Schade.
«Backstroke» ist dann kaum der Rede wert. Bis auf den Break sehr geradlinig, will damit ein DJ-Tool sein, bleibt aber mit seiner Verspieltheit doch eher songorientiert und lässt den gewissen Funken vermissen, der zum Hörer überschnipsen soll. Solider Track, hört sich jetzt auch nicht so schlecht an, hat man aber nach fünf Minuten wieder vergessen.
>>> «Odyssey» bei Soundcloud
>>> «Backstroke» bei Soundcloud
>>> Elenore Records bei MySpace
Donnerstag, 23. April 2009 13:07 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 237
Wenn von Acker Records was reinschneit, kann ich immer davon ausgehen, dass mich kein Schrott erreicht hat. «Hartenland EP» ist die neue auf dem Label und enttäuscht auch nicht. Schon der Original Mix ist an Weiche kaum zu schlagen. Grooviger Grundrhythmus (für die Füße zum Wippen) und warme Sounds machen den Minimalhouse-Titel geschmeidig, unaufdringlich und trotzdem dominant genug, dass man am Ende des Titels die Nadel sofort wieder auf Anfang setzt.
Auch der Rundfunk-3000-Mix hält da mit und streut nur eine sanfte Akkordeon gespielte Melodie mit ein. Kein upliftendes Stakkato, sondern eine richtige lange Melodie nahe des DeepHouse, entspannend und mit Sicherheit eines der Stücke, welches sich oft auf die eine oder andere ChillOut-Compilation verirren wird, hoffe ich zumindest. Der dritte Titel im Bunde – «Rabulka» – macht da weiter, wo beide Tracks aufhören. Wird stilistisch demnach also etwas drückender, ohne seine Verspieltheit zu verlieren, dennoch mit genug Druck, dass er den Sprung auf die Tanzfläche schafft.
>>> acker-records.de
Dienstag, 21. April 2009 15:57 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 169
Minimaler Techno. Da kann man ja schon seit geraumer Zeit einfach blind in jedem MP3-Download-Store 20 Releases anklicken und sicher sein, dass es bei 80 Prozent pluckert. Und dennoch nimmt die Release-Flut kein Ende. Monomental mischt da selbstverständlich weiterhin mit und hat nun John Royas «Squaredance» im Gepäck.
In neun Tracks wird nun dieser Sound zelebriert. Keine tanzbaren Sachen, dafür sind sie einfach zu sphärisch und psychedelisch. Ruhig mit Strings, weichen Sounds und unaufgeregter Trackstruktur. Was man dem Album zu Gute halten kann, ist jedoch die Konsequenz Royas, in seinen Tracks auch wirklich nichts andereres zum machen als Hörmusik. Hier soll keiner zum Zappeln gelockt werden, hier wird einfach dem Track gefolgt. Schaut man von diesem Aspekt auf den Longplayer des Franzosen, sieht man ein solides Stück Hörware, welches aber in der Flut ähnlicher Veröffentlichungen – französischer Produzent hin oder her – untergehen wird.
>>> John Roya @ MySpace
Dienstag, 21. April 2009 08:41 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 168
Die Releases von CL Records sind immer ein Fest. Auch Perc macht da keine Ausnahme und hat mit der «Submit EP» eine dicke Vinyl auf dem Chris Liebing Label rausgehaun. Der namensgebende Track «Submit» lässt sich am leichtesten als eine Mischung aus Techno und Drum’n’Bass beschreiben, also Breaks-Sound. Die dominante Snare und das percussive Thema schielen gemeinsam schon fast in die Tribalrichtung, hinterlassen aber nicht den herb bitteren Nachgeschmack dieses Styles, sondern funktionieren bis zum Ende. Da da ganze Teil durchläuft und nur einen Break hat, ist es bestens als DJ-Tool geeignet.
Etwas straighter ist dann «So long 46». Breaksanleihen bleiben, aber doch eher Minimaltechno. Kein langweiliger. Denn die Sounds sind knackig, ab und zu ein paar zehntelsekundenlange Vocalfetzen, schickes Echo und artiger Break im letzten Drittel. Hier gilt er auch der Stempel: Funktionell. Dritter im Bunde ist «Trojan Bumble». Eher ein Bonus, denn der im Reggaeton-Style gehaltene Rhythmus wird nicht jedermanns Sache sein, auch wenn er sich gut in Techno-Sets integrieren lassen dürfte.
>>> cl-rec.com
Montag, 20. April 2009 11:08 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 203
Hier mal wieder ein Spinclub-Releases welches die Herzen von Liebhabern minimalen Techhouse‘ höher schlagen lassen dürfte. Der 5-Tracker beinhaltet durch die Reihe weg sehr solide und funktionell ausgearbeitete Remixe der «Finger EP» von Kapuchon & Benny Rodrigues. Dabei sind Radio Slave, D-Nox & Beckers, Monoloc, Emerson und Masuki.
Radio Slave hat noch die wuchtigsten Beats und Masuki distortet das ruhige Stück dann doch noch etws strange in die Quietsche-Richtung. Die anderen drei orientieren sich dann doch an klassischem Minimaltechno, der so sphärisch und hypnotisch wirkt, wie frühere Veröffentlichungen Anfang der nuller Jahre auf PV, Treibstoff oder Fest-Platten.
Somit nichts Aufregendes aber ein solides Fundament für den Plattenkoffer.
>>> spinclub-recordings.de
Montag, 20. April 2009 10:12 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 209
Das vor gut sechs Monaten erschienene Album des Leipzigers Christian Fischer war die Basis für das auf CD und Vinyl nachgereichte Remix-Album. Die einzelnen Tracks sind nicht mehr ganz so zeitlos wie die Originale und treiben sich auch so näher in die Richtung des tanzbaren Electro-/Techhouse. Unter den 15 Mixen tauchen jedoch nur zwei auf, die mich restlos begeistern können und sich über dem Durchschnitt einordnen.
Mark Broom mit dem Remix von «Chiffe» zum Beispiel. Der in klassischem Techno der End-Neunziger gehaltene Track vibriert nur so vor Energie und hat trotz seinem klassischen Arrangement etwas Modernes. Funktional ist er sowieso und schafft es auch außerhalb des Clubfloors zu begeistern, woran die sirrende Synth in der zweiten Hälfte des Tracks nicht ganz unschuldig sein dürfte.
Zweiter Hinhörer ist der Nico Grubert Mix von «Orange Sky». Auch er schafft wieder den dreibeinigen Spagat zwischen Anspruch, Funktionalität und Kompatibilität. Eine dreckig wobernde Bassline bildet die Basis. Die ist so fett, dass der Rest der Track-Konstruktion locker davon mitgetragen wird und gerade die schön kontrastigen Hats hervorhebt. Monster!
Auch der Rest des Remix-Albums ist solide, birgt aber insgesamt nichts Neues in sich. Gute Musik zwar, die sicherlich viele Freunde finden aber in einem Jahr vergessen sein wird, was man für die zwei obigen Tracks allerdings nicht hoffen möchte.
>>> bryzant.com
Dienstag, 24. Februar 2009 11:56 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 180
Dass die Tschechen in Sachen Techno die Nase ganz weit vorn haben, dürfte bekannt sein. Hier steht der straighte Sound unverändert hoch im Kurs, weshalb sich ein Techno-DJ/-Produzent an den nächsten reiht. Einer davon ist der noch relativ junge Michal Poliak, der mit seiner «Wildbull»-Vinyl wieder ein Stück nach vorn katapultiert haben dürfte. Dabei muss man jedoch fairerweise sagen, dass sich einer der Remixe weitaus besser schlägt.
Das Original ist eher in progressiveren Hardstyle einzuordnen, dafür aber nicht zu sehr offensichtlich auf Masse produziert, jedoch ein wenig überladen. Der Master-Remix konzentriert sich da eher auf die Stabs und hat saftigere Rhythmus-Pattern. Der DJ Preach Mix ist dann der Favorit. Eher schon in die Techhouse-Richtung schielend, hat er eine knarzig grummelnde Bassline, die immer vom Haupttheme druchbrochen wird. Auch die Hats sind dynamischer und pumpen mehr, als das Original. Später kommen dann gefilterte und durch den Kompressor gejagte Chords und Stabs hinzu. Kein Meilenstein, aber wieder mal was ein schönes solides Tool.
>>> michalpoliak.com
Montag, 23. Februar 2009 17:34 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Kai 355
Am 16.03.2009 kommt die neue ETUI Scheibe auf den Markt – Nr. 13 ist es schon. Protagonist der EP ist diesmal Martin Hayes, der mit „Cities & Colors“ sein Solo Debüt feiert. Wir haben vorab schonmal in das Erstlingswerk reinhören können…
Mehr lesen…
Mittwoch, 18. Februar 2009 16:39 Uhr
Beitrag in
Tonträger von
Daniel 229
Ist gute Musik nicht so schnell zur Hand, wird immer in Archiven gekramt und schnell ein Best Of oder Greastest Hits zusammengeschoben. Kennt man. Jetzt muss Housemusic dran glauben und als Schirmherr oder Compilationist steht Jesse Saunders da.
1984 hat er mit «On & On» einen der ersten Housetracks veröffentlicht und an das, sowie den Sound der danach kam, erinnert die Compilation «25th Anniversary of House Music». Logisch, dass der Track mit auf die CD musste, ebenso wie der 2009-er Rework.
Der Großteil aller Stücke auf der Compilation sind 80’s Housetracks und das ist auch schon der Nachteil. Denn gerade Housemusic lebt von Veränderungen, wird mit Umwälzungen und Innovationen immer fresher und sobald man ältere Produktionen hört, beschleicht einen ein etwas trockenes Gefühl, dass die Musik seinerzeit bahnbrechend war, aber jetzt nach dem nagenden Zeitzahn doch sehr altbacken klingt. Es ist wie mit alten Videogames. Entsinnt man sich zurück und schwelgt in Erinnerungen, mag das Spiel genial gewesen sein. Packt man die Konsole oder Computer dann aber aus und spielt, merkt man schnell, dass die Erinnerung doch noch das Beste daran war.
Darum ist diese Compilation dann doch eher nur als Geschichtsstunde zu verstehen oder nur für diejenigen interessant, die zu der Zeit schon aktiv waren, mit der Musik aufgewachsen sind und noch einmal alte Zeiten aufleben lassen möchten. Houseliebhaber der neuen Generation – egal ob Mainstream- oder Cluborientiert – werden mit der CD nicht viel anfangen können.
>>> brokenrecords.us