Tanzmania – Feierei in Wilthen
Was soll man zu dieser Party schreiben? Ich weiß es wirklich nicht! Soll man Superlativen bemühen? Könnte man! Oder ein einfaches WOW oder TOLL? Irgendwie greift doch alles zu kurz. Man schlägt wenige Minuten nach elf auf und die befürchtete Schlange steht schon vor einer festen Baracke, in der wohl die Party steigt. Man schlängelt sich vorbei und darf vor den zu recht mißmutig Wartenden rein. Egal, es ist kalt – man ist Schwein.
Kurzer Überblick: Für eine einmalige Sache wurde die Örtlichkeit ausreichend aufgepeppt. Die Lounge mit reichlich Sofas und Platz, ein paar Strahler, die Anlage ist erfüllte ihren Zweck. Der Floor mit Teppich ausgelegt, die Wände mit schwarzem Stoff verkleidet. Vorn das Pult, an der Längsseite eine Bar. Die Anlage beinahe perfekt eingestellt, nicht zu laut – ein Pluspunkt! Man genießt den gediegenen Beginn von Alec Trique in der Lounge, trifft viele nette Leute, schwatzt. Ein Blick in den Floor. Es füllt sich. Clitclutcher fängt etwas ruhiger und duster an, zieht dann eher zu einen Zahn schnellerem, funktionellem Minimal, um dann wieder etwas deeper zu werden. Tolle Leistung von ihm. Er wächst an seinen Aufgaben und überlässt hier Herrn Tanzmann bereits reichlich Tänzer.
Mittlerweile ist es voll. Man hatte es erwartet… Tanzmann fängt an. Was für Scheiben. Deephouse von dem man nicht zu träumen wagt! Einige wenige stehen herum und wundern sich warum die Masse derart feiert. Das Stehpublikum braucht nicht lange, um heim zu gehen – danke! Die Musik behält ihre dicken dunkle Basslines, ist jetzt aber nicht mehr wirklich House. Eher Minimal oder Techhouse oder – ach egal. Herrlich ist es. Die Basslines pumpen einen durch den Abend. Mal ein kurzer Chord, mal ein Melodiefragment, dann wieder Frickeliges und Klongsiges. Es wird getanzt, geklatscht, gekreischt, gepfiffen. Man velässt den leider sehr stickigen Floor ungern, um draußen etwas Sauerstoff zu tanken. Aber schnell wieder rein. Man verpasst etwas! Weiterfeiern.
Irgendwann wundert man sich, dass Dusk und Black Vel das Ruder übernehmen. Das Zeitgefühl ist längst in den Tönen verloren. Die beiden bleiben bei dunklen Bässen. Vielleicht wird es auch ein Tick elektronischer. Irgendwann wird es dann doch Zeit zur Regeneration und man fletzt sich in die Lounge. Die letzten ruhigeren Houseplatten von F. George nimmt man mit. Passt. Dann spielt Raymo. Es geht, man ist schlimmeres gewohnt von ihm. Man klärt auf, dass Clemens, dem man letzte Woche im Singwitzer Keller vorgestellt wurde, der ae-pool-Clemens ist. Welche Überraschung, man schwetzt mit ihm und anderen.
Zurück in den Floor. Es wird weiter gefeiert. Die Platten sind jetzt nicht mehr so deep. Alles bunter, aber eben auch bekanntere Scheiben. Etwas schade – egal, das trübt den Abend nicht mehr. Basebuster kann es nicht lassen, und dreht in seinem Rausch die Regler runter um in altbekannter Manier unverständliches in die Menge zu brüllen. Peinlich, aber auch egal. Es wird weiter gefeiert. Auch als man gegen halb 6 mit einem dicken Lächeln die Heimfahrt antritt. Ein Satz bleibt im Ohr hängen: „Soll noch mal jemand sagen, bei uns muss gespielt werden, was das Publikum wünscht – siehste hier, dass die Leute sich vom DJ mitreißen lassen“. Viel dran an der Sache, muss man sagen. Vielleicht steigt nun der Mut der hiesigen DJs und Veranstalter. Was bleibt? Beim Namen Wilthen in Zukunft die Assoziation mit diesem Abend statt mit billigem Brandwein?
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