(pop up in Leipzig 2006
Auf der popup in Leipzig. Am Freitag sind wir angekommen, Don Quijote und sein treuer Sancho Pansa, Reinhold und Helge, die Drei lustigen Zwei. Wahrscheinlich hatten wir da aber schon eine gute Party mit The Whitest Boy Alive verpasst. Wer kommt eigentlich auf die Idee, so ‘ne Messe am Donnerstag anfangen zu lassen, bitteschön?
Dann haben wir im Volkspark auch noch Kate Mosh verpasst, die merkwürdigerweise als erste von 3 Bands spielten. Doof. Die anderen beiden Bands waren dann nicht so der Hammer und die Anlage war auch zu höhenlastig. Anschließend noch auf nen Sprung in die sagenumwobene Distillery, wos aber auch nur „ganz nett“ war. Na immerhin.
Am Samstag dann ab Mittag schlenderten jener Don Quijote und sein treuer Begleiter Sancho Pansa über die eigentliche Messe, aufgebaut im Werk II. Viele Stände mit junger, kreativer Energie und wenn wir beide irgendwas faszinierendes wären, dann hätten wir sicher total viele Kontakte geknüpft, so gut besucht waren die alten Fabrikhallen mit Ständen voller Musik. Na, seis drum, interessant wars auch für Außenstehende. Und immerhin sind die feinen Herren dort auf den extra-stylischen „Handytrax“-Plattenspieler von Vestax aufmerksam geworden, auch wenn die nette Dame am Stand nicht den, sondern die aufliegende Scheibe der … öh … Tikitikiyeahs oder so ähnlich verkaufen wollte. Aber immerhin :-)
Wenig später sollte dann der häufig zu kurz kommende theoretische Teil der Musik endlich in der gebührenden Form Raum finden: eine Podiumsdiskussion unter der Überschrift „I bet you look good on my coverstory“ war angesagt. Prima. Wir studierten Musikliebhaber stehen ja von Zeit zu Zeit auf Vergeistigtes. Aber dann…was zunächst stotternd anmoderiert begann, endete irgendwann in der durchaus berechtigten Frage eines Diskussionsteilnehmers: „Mich würde mal die Logik deiner Fragestellungen interessieren!“.
Diese peinliche Nummer zeigt uns vor allem eines: Wer musiktheoretische Diskussionen leiten möchte, der sollte am Vorabend nicht bis 7 Uhr früh Platten auflegen. War ne ziemliche Nullnummer. Aber wenigstens erfuhren wir in diesem Rahmen von einer interessanten Lesung im „Hotel Seeblick“ (das aber nur so heißt). Also verliesen wir Podiumsdiskussion und Werk II vorzeitig, vielleicht auch weil wir zu feige waren, uns die Auflösung des peinlichen Diskussionsführers reinzuziehen. Egal.
Wir erreichten das Hotel Seeblick rechtzeitig, hatten gute Sitzplätze, futterten geschmacksarme Käsespätzle mit Kräutersoße und erlebten eine lange, aber nicht langweilige Lesung von Thomas Venker (chefredakteur der Intro) und Felix Klopotek (musikredakteur bei jungle world & intro). An deren Ende waren wir zwar irgendwie froh, mal wieder ans Tageslicht zu kommen, aber es war interessant und spannend. Sowas gehört einfach zu ner Messe dazu. Anschließend war „chillout privat“ angesagt. Kritikpunkt, den ich an diese Stelle loswerden muß: auf dem gesamten Messegelände nirgends eine Chillout-Area, nix zum hinsetzen, von den Stühlen für die Podiumsdiskussion mal abgesehen. Also schnell in die Gastunterkunft.
Etliche private musiktheoretische Gesprächseinheiten später geht’s dann gegen 2330 Richtung Distillery. Tanzmann und Ascii Disco stehen auf dem Flyer. Gespannt. Der Club ist übrigens ganz nett. Hatte ihn mir nur ein bisschen größer vorgestellt, irgendwie. Auf jeden Fall lag ein tanzbarer Abend vor mir und ein langes Warten auf Tanzmann vor meinem treuen Begleiter aka “dein freund heinrich heine komma helge”. Na ja. Im Endeffekt waren wir beide zufrieden, als wir gegen 5 aus dem Club schwebten. Der Sonntag bestand für uns 2 Langweiler eigentlich nur aus munterwerden und Rückfahrt planen. Buh! Das war unsere popup 2006 und auf der endlosen Asphaltebene in Richtung Berlin war dann bald genug Zeit, die neuen CDs abzuhören, das Wochenende alles in allem gut zu finden und – natürlich – auf den Verkehr zu achten. Klar, Ehrensache.
Popup in Leipzig, wir kommen gern wieder. Bisschen ausbauen kann man das Programm sicher noch, vielleicht ein klein wenig mehr Obacht bei der Auswahl der Diskussionsleiter (haha), aber trotzdem wars gut, interessant und fein gemacht. Weiter so.
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