Archiv Kategorie: Tonträger

Gonjasufi «The Caliph’s Tea Party»

Donnerstag, 7. Oktober 2010 08:07 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 158

Warp schafft es immer wieder zu überraschen. Im Oktober hauen sie einfach mal so ein Remix-Album von Gonjasufi raus. Mit dabei sind unter anderem Shlomo, Mark Pritchard, Bear In Heaven oder Hezus. Die als schwer erscheinene Aufgabe, Stücke aus dem im Mai erschienenen Album «A Sufi and his killer» würdevoll zu remixen, hat ein ordentlich durchwachsenen Zwölf-Tracker hervorgebracht. Bei der polarisierenden Stimme gar nicht mal so selbstverständlich. Elektronische Klangkunst und für Warp ungewohnt straight.

[xrr rating=4/5]

Gonjasufi – The Caliph’s Tea Party by Warp Records

>>>sufisays.com


Alec Troniq – Windspiel

Sonntag, 3. Oktober 2010 14:52 Uhr
Beitrag in Tonträger von Kai 311

Es ist da – das 1. Album von Alec Troniq!

„Windspiel“ bringt der sympathische Dresdner nicht, wie manch einer erwartet hätte, auf Ipoly, ETUI oder Mircotonal heraus, nein auf Broque.de wird debütiert!

Zu Alec Troniq bleibt im Vorfeld eigentlich wenig zu sagen. Sein Bekanntheitsgrad stieg in letzter Zeit unaufhörlich und durchaus zu Recht! Mit vielen qualitativ hochwertigen Releases wie „AAA Efficiency“, „Cataract Four“ oder „Sweet Lina“ ist er den meisten sicher in jüngster Zeit positiv aufgefallen. Aber auch hinter Projekten wie Fin Phranklin oder I Sweat Blood verbirgt sich Alec Troniq und bedient viele Genres – immer mit toller elektronischer Musik! Mehr lesen…


Babylon Central Movie-Soundtrack

Montag, 27. September 2010 17:23 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 168

Eric Hilton, eine Hälfte der Thievery Corporation, veröffentlichte Ende September sein Filmkunstwerk „Babylon Central“ auf DVD, den formadiblen Soundtrack packt er obenauf als CD dazu. Ganze 17 Tracks versammeln sich damit auf dem Silberling und Downbeat-Instrumental-HipHop-Freunde kommen voll auf ihre Kosten.

Der etwas holprig inszenierte und mühevoll gespielte Film dreht sich um einen Kurier der nach Feierabend als DJ jobbt, durch eine verpatzte Lieferung in ein buntes Verwirrspiel um einen saudischen Prinz und dessen Tochter gerät. Die musikalische Arbeit kann sich dagegen hören lassen. Hier liegt der Schwerpunkt aller Tracks auf dubbige fast schon dem Reggae nahe Musik, eine gekonnte Auswahl, die das gesamte Alum angenehm in einen Rutsch hören, es dabei aber auch etwas zu glatt erscheinen lässt.

[xrr rating=4/5]


System «B»

Dienstag, 14. September 2010 13:42 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 149

System existiert bereits seit 1994, damals zwar noch unter dem Namen Future 3, aber experimenteller Elektronika-Dub dominierte den Sound der drei Dänen damals schon. Kruder & Dorfmeister supporten das Trio, drei Alben erscheinen und danach der Wechsel zu Scape und die Namensänderung. Jetzt das neue Album „B“. Weichherziger Dub, sehr samtig und nicht zu glatt, um unter den Tisch zu fallen. Die 8-Bit–Gamesounds-Einspieler gefallen einem wie mir natürlich am besten.

System-B by rump


Douglas Greed «Western Hives»

Donnerstag, 9. September 2010 08:06 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 165

Thüringen mit seinen Städten Jena und Erfurt kann man getrost als Hochburg des deepen Minimaltechno bezeichnen. Aus der Ecke am oft der heißeste Scheiß, lange bevor der Hype um den minimalen Sound das Zentrum Deutschlands und die Welt erreichte. Ganz vorn dabi Douglas Greed. Nach Releases auf Compost, Combination, Freude am Tanzen und Lebensfreude nun ein schickes Stück Musik auf Acker Records.

„Western Hives“ nennt sich das Ganze, doch nur“78 Straight“ verbindet man mit seinem Klang direkt mit Western Sound. Ruhig pulsierend und dadurch an Kraft gewinnend und schiebend. Der namengebende Track inklusive seiner Remixe von Schäuffler & Zovsky sowie Mollono.Bass dann wieder typisch Acker. Sich in Endlosmelodien suhlende deepe Minimalhousetracks, die exakt den Pfad zwischen Funktionalität und Hörware beschreiten. Everbodys Darling sozusagen.

[xrr rating=5/5]

>>> douglas-greed.com


Oliver Koletzki & Fran «Lovestoned»

Samstag, 28. August 2010 09:41 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 787

Uhh. Oliver Koletzki polarisiert mit seinem Sound ja desöfteren. „Mückenschwarm“ war Vielen zu plump, „U-Bahn“ und Co. des Großstadtmärchen-Albums zu anheischend und auch sein Album „Lovestoned“ mit Fran in der Koop wird Eindruck hinterlassen, denn so wie das relativ passable „Hypnotized“ von 2009 will es nicht klingen.

Ich will nicht um den heißen Brei herumreden: jammernde und sich in Hochtönen suhlende Gesangsproduktionen mit deutschem Text meide ich wie die Pest. Und so flog das Koletzki-Album wie selbstverständlich in hohem Bogen aus meinem Player. Da rettet auch der relativ angenehme Produktionsmantel nichts mehr; oder wie ein guter Freund sagte, den ich hier gern zitiere: „Mit Singen ist scheiße, ohne geht’s“. Wenigstens ist das Cover schön.

[xrr rating=1/5]


Johannes Heil «Loving»

Donnerstag, 26. August 2010 17:46 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 269

Huch. Johannes Heil war für mich immer der böse Bube im Technogeschäft. Weiß gar nicht warum, machte hinter den Reglern eigentlich immer einen sympathischen Eindruck. Ein bisschen lotterig. Nicht ganz so schlimm, wie Jake The Rapper, aber doch ein polarisierender Hingucker. Das Promofoto zum neuen Loving-Album jedoch. Puh. Der liebe DJ von nebenan. Und dann dieser Hut… ich wollt’s erst gar nicht nehmen.

Egal. Wichtig ist der neue Longplayer. Zwölf Tracks und mit 78 Minuten Spielzeit mal ordentlich ausgereizt. Alle Tracks glänzen in Heils ganz eigenem Style glasklaren Sound und voluminöse Komplexität in sich vereint ohne sich zu überfrachten. Heil sperrte sich ja immer der Verminimalisierung von Techno und bleibt auch mit Loving anständig maximal.

Dennoch ist das Album ruhiger und verspielter als sein Vorgänger. Knackige Floorfiller wie das heißgeliebte „Frieswing“ sucht man vergebens. Soll nicht heißen, dass die Tracks Tanzflächeninkompatibel wären. Nein, im Gegenteil. Johannes‘ Produktionsweise hebt selbst den knallenden Downbeat-Track „Hallelujah“ (Sound, den ich eher von Pritchard erwartete hätte) auf die DJ-Teller. Mit „To The Groove“ hält dann auch die Funktionalität Einzug, wennauch mit dem Stab volle Mütze retro. Mit „Loving“, dem letzten Albumtrack, dann sogar DeepHouse.

Imgrunde nun gar nicht mal so übel. Stiltreu mit ein paar Schlenkers zur Seite. Schön geworden.

[xrr rating=5/5]

Johannes Heil – Loving by cocoonrecordings

>>> myspace.com/johannesheil


Mauro Picotto «2010 Remixes»

Sonntag, 15. August 2010 03:38 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 168

Huch. Selbst nachts kommen hier noch Releases reingeschneit. Das hier erschien bereits Freitag und lässt mich selbst um diese Zeit noch amtlich zippeln. Schon der Meganite-Remix von „Go“ besitzt alles, was das DJ- und Tänzer-Herz begehrt. Das Ding knallt. Der Lauhaus-Remix davon ist etwas unterschwelliger, trotzdem A-Ware. Umeks „Motion“-Mix und Reset Robots „Zeitwerks“-Mix kommen zwar nicht ganz so nah dran, funzen jedoch noch prächtig als Tool im Plattenkoffer. Auf CD und via Download landen dann insgesamt 25 Tracks auf der Platte. Da hüpft da Herz…. Ich geh‘ ins Bett.


William Orbit «Pieces In A Modern Style 2»

Donnerstag, 12. August 2010 13:54 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 163

Seit den 2000ern geht es los. In den Schatten großer Künstler stehende Produzenten kommen langsam mit Eigenproduktionen hervor und erhalten dadurch die Credibility, die ihnen zusteht. William Orbit ist einer davon, macht das aber auch schon länger. Also soundschraubender Hintermann von beispielsweise Daft Punk, Depeche Mode oder Prince brachte er nach einigen Instrumental-Alben (das erste „Orbit“ erschien 1987) im Jahr 2000 „pieces in a modern style“ heraus. Auf dem Album morphte Orbit klassische Themen in elektronische Instrumentalsongs. Die Neuversion von Samuel Barbers „Adagio for Strings“ dürfte bei einigen noch hängen geblieben sein. Ferry Corsten und ATB lieferten damals ja noch recht passable Trance-Mixe dazu ab.

Zehn Jahre später nun Teil Zwei im Doppelpack. Zu CD Eins muss man nicht viel sagen. Wer die Original kennt, hört voller Lust den neuen Kompositionen, wer unbefangen ist, freut sich über ganz ordentlich ausproduzierte Chillmusik. Auf Silberling zwei toben sich (die letzten fünf Songs ausgenommen) die Up-Tempo-Tracks aus. Größtenteils Remixe von Orbit selbst aber auch von Ferry Corsten, Timo Maas oder John Digweed. Bei den Namen sieht man schon, wohin der Hase läuft. Maximaler Elektronik-Sound, den man auch blind gehört eindeutig britischen Gefilden zuordnen kann. Insgesamt mit etwas Backgroundwissen ein großartiges Album, ohne diesen Hintergrund aber nichts unbedingt Neues.

[xrr rating=4/5]


Grum «Heartbeats»

Donnerstag, 12. August 2010 13:28 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 156

Ach schön. Das Grum-Album ist draußen und schwimmt hier seit Wochen auf meinem Tisch rum. Und ich vermag immer noch nicht sagen, ob es mir nun gefällt oder nicht. Man könnte es FrenchHouse 2.0 nennen, kommt aber aus Großbritannien. Man könnte es 8-Bit-Musik nennen, aber der Sound ist nicht nur darauf begrenzt. Pop trifft es auch nicht ganz, denn dazu sind die zwölf Tracks dann doch wieder zu elektronisch. DiscoHouse kommt am nächsten, aber so plump ist das Album nicht. Dafür sind jede Menge 80s-Sounds drin und dadurch hat es wieder was von Electroclash.

Grum – Heartbeats by partyontadpole