Hands on: Reloop Digital Jockey 2 Interface Edition

Mittwoch, 5. Januar 2011 15:46 Uhr
Beitrag in Technik von Daniel 1.077

Semiprofessionelle DJ-Controller buhlen schon seit geraumer Zeit um die Gunst der Amateur-DJs. Reloop war mit seiner Digital-Jockey-Reihe von Beginn an dabei und bietet spätestens mit der Version 2 ein clubtaugliches Gerät an. Ich habe den Controller in der Interface-Edition nun seit geraumer Zeit im DJ-Einsatz. Hier einige Erfahrungen.

Konstruktion | Bauweise

Der kompakte Controller ist nicht gerade klein und will daher nur hochkant in einen DJ-Koffer/-Tasche passen. Das Gehäuse erweist sich als robust, die Knöpfe und Potis druckfest. Nur die Fader sind etwas dünn und verbiegen in Korrespondenz mit umherfliegenden Equipment innerhalb des DJ-Koffers gerne mal. Zehn Minuten vor dem Gig einen Metallfader ohne Zange geradezubiegen war mir eine Lehre. Jetzt findet das Gerät immer zwischen den Not-Vinyls Platz.

Der Controller wird mit zusätzlichem Netzteil geliefert, was für den Gebrauch jedoch nicht zwingend notwendig ist. Internes Mixing und alle Controller-Funktionen sind USB-powered. Einzig die Lautstärke des Kopfhörers lässt sich ohne externe Stromversorgung nicht hochregeln.

Audio-Eigenschaften | Bedienung

Das Interface besitzt einen Stereo-Cinch-Ausgang sowie einen Stereo-Cinch-Eingang, sodass das Master-Signal direkt ausgegeben wird. Das Mixing erfolgt nicht direkt im Gerät sondern passiert softwarebasiert. Der Digital-Jockey 2 arbeitet mit seinen Bedieneinheiten daher eher als verlängerter Arm von Traktor.

Das hat Auswirkungen auf die Bedienung. Schnelles Mixing und Hochreißen der Fader, wie man es von echten Mischpulten gewohnt ist, fällt flach, da es zwischen Faderbedienung am Digital-Jockey und dem Resultat in der Software eine kleine Latenz gibt. Diese ist bei der Bedienung der anderen Buttons nicht zu spüren und funktioniert reibungslos.

Im Reloop-Forum werden verschiedene Mappings angeboten, die den Status als ausgereift verdient haben. Die einzelnen Buttons und Potis haben viel Spielraum für große Finger und sind schlüssig belegt. Selbst die doppelt belegten über den Shift-Button erreichbare Buttons stellen kein Problem dar. Nur an die Endlos-Knbos für Effekte muss man sich gewöhnen.

Der EQ-Bereich zeigt sich wegen des Problems des latenzbedingten Nachziehens  gewöhnungsbdürftig. Der Gain-Regler muss manchmal (wie auch öfter die Pitchfader) in Nullposition gebracht werden, damit die Software hinterherkommt. Der resultierende Endklang bei Benutzung der EQs wirkt immer etwas zu bassreich, sodass man da oft nachregeln muss.

Empfehlung

Aus obigen Gründen empfehle ich nur die Reloop Digital Jockey 2 Controller Edition in Verbindung mit einem externen Audio-Interface, welches direkt die Ausgänge der 1-4 Software-Player auf den Mixer routet. Man fühlt sich in diesem SetUp deutlich mehr zuhause und der Optik beim DJing tut es auch gut, wenn man nicht nur Stur auf dem Controller rumwurschelt, sondern auch den Mixer in seine Interaktion einbezieht. Ganz zu Schweigen vom Komfort eines großes Clubmixers.

Routing-Tests

Wozu ein externes Audio-Interface, wenn der Digital-Jockey in der Interface Edition schon eines besitzt, dachte ich mir. Aus der Not heraus (externes Audio-8-Interface vergessen), stöpselte ich ein anderes Set-Up zusammen, was relativ gut funktionierte und eine interessante Alternative darstellte. Allerdings nur 2-Player-kompatibel.

Auf den Masterausgang routete ich das Signal des ersten internen Players und auf den Kopfhörerausgang den des zweiten. Ersterer Ausgang ging via Cinch an den Mixer und an den Kopfhörerausgang fand ein Adpater (6.3mm-Stereo-Klinke auf Stero-Cinch) Platz, der ebenso an den Mixer geroutet wurde. In der Traktor-Software nun nur noch das Mixing auf extern gestellt und fertig.

Wichtig hierbei: Das Signal der beiden Ausgänge sollte vor dem Start kurz ausgepegelt werden, da beide Outputs in dieser Kombination gern übersteuern. Der Auto-Gain muss in der Software deaktiviert sein. Letztendlich hat man über den missbrauchten Kopfhörer-Kanal zwar nicht den besten Klang (leicht dumpf und etwas bassreich), aber auf jeden Fall ausreichend.

Hier ein Mitschnitt eines Mixes, den ich auf diesem SetUp zu einer Party spielte.

Reydan @ Winter Festival Krone Bautzen by Reydan

Kommentare und Trackbacks deaktiviert. RSS 2.0

Ein Kommentar

  1. Cocktailkleider schrieb:

    Brautgeschäft stattdessen Brautkleider angemessen. Hochzeitskleider zugeschnitten geschneidert. Davon müssten diverse Hochzeitskleid mit guten Qualitäten Ihnen nützlich passen.

    Donnerstag, 4. August 2011 | 03:29


Diese Beiträge könnten Dich auch interessieren