Perlen vor die Säue – Westbam in Kamenz

Montag, 28. September 2009 11:09 Uhr
Beitrag in Partyreview von Daniel 218

ons250909_01Am vergangenen Freitag sollte er kommen, der Großmeister des Techno und großer Gewinner im Berlin-Frankfurt-Twist: Westbam. Als Location hielt die Kamenzer Messehalle her und zeitgleich mit ihm an den Decks: Hardy Hard. Versprach lustig zu werden, also mal hin. Draußen eine Monsterschlange, die nur zögerlich und ruckelnd eingelassen wurde.

Das Publikum unerwartet fresh und ohne Menschlein, die eigentlich schon zum Abendgruß im Bett sein sollten. Man fühlte sich wohler, als sonst bei solchen Großevents. Mangels Alternativfloor war man jedoch die gesamte Zeit einem DJ auf Gedeih und Verderb ausgesetzt. Anfang machte ein Herr Timmy. Schön mit Anmoderation und zu früher Stunde mit Electrohousegekloppe und Hitgewerfe.

Hardy Hard enterte sehr nachvollziehbar mit langem Gesicht das Pult, so ein „WarmUp“ hatte er sicherlich auch noch nicht erlebt. Er drosselte das Tempo und gestaltete eine neue Spannungskurve. Da spürt man den Profi. So richtig Schwung kam dennoch nicht mehr in die Bude, der Sound war etwas fremder und zweitakt-betonter. Hardy wusste sich nicht zu helfen und warf eine Batterie Hits auf die Tanzfläche. Ieek.

ons250909_westbamIn seinem Rücken zappelte schon seit gut einer Stunde Westbam, der sich dann gnädigerweise gegen halb drei morgens auch mal am DJ-Pult blicken ließ. Ein wenig fürchtete man sich vor einem Pop-Set, wie zum letztjährigen House Of Summer, aber unerwartet blieb der Herr schön technoid mit Technolectro-Schneisen, was ihm nur von seinen in zwei Lager gespaltenen Fans gedankt wurde.

Erstere standen mit empor gereckten Fäusten schön in Zweierreihe vorm DJ-Pult und jubelten dem Berliner mit „Jawohl“-Rufen zu, während die anderen ausgiebig tanzten. Der Rest ging nach einer halben Stunde nach Hause. Denn Hits kamen ja keine. Nach einem kurzen PingPong-Set mit Hardy legte Westbam dann noch eins drauf und musste sich nach 5 Uhr praktisch vom Pult wegzerren lassen. Er und die verbliebenen zehn Mann hatten einfach noch nicht genug…

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4 Kommentare

  1. Anne schrieb:

    Klingt so, als ob man was verpasst hätte?
    Ich hätte ehrlich gesagt auch nur Hitbatterien und anspruchsloses Publikum erwartet und mich nur schwer von einer Teilnahme an der Veranstaltung überzeugen lassen. Schön zu lesen, dass es doch anders sein kann.

    „Hardy Hard enterte sehr nachvollziehbar mit langem Gesicht das Pult“ – da schämt man sich für seinen Gegend hier, oder? Würd manchmal echt gern wissen wollen, was da in den Köpfen der DJs vor sich geht.

    Ist für nen Veranstalter doch ne so schwer, um die Mainacts bissl regionales Nachwuchsniveau drumrum zu packen. Und eine kleine zweite Schallecke, sei’s nur ne Bar mit Untermalung, reißt auch kein riesiges Zusatzloch in die Kasse.

    Aber schönes Ende für ne Party. So wie du es beschrieben hast, so gefällt’s uns doch. Ausfeiern bis man ne mehr kann. :)

    Montag, 28. September 2009 | 17:11

  2. Supi schrieb:

    Problem ist halt, dass man sich in ner riesigen Messehalle schwertun kann, einen „kleinen“ zweiten Floor zu zu basteln. Denk mal, dafür war der Bam zu teuer, als das man sich das hätte leisten können/wollen

    Dienstag, 27. Oktober 2009 | 11:43

  3. Fan schrieb:

    Na, dASs war ja klaro! Der Großmeister des Techno hat gespielt.

    Dienstag, 1. Dezember 2009 | 00:59

  4. Fan schrieb:

    der GRO?MEISTER des Techno.

    Dienstag, 1. Dezember 2009 | 00:59


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