Im Rahmen der
ausgelassenen Feierei traf man sich am Wochenende in Wittenberg
zur "Lovelee Night". Vier Floors (2 House, 2 Techno),
davon jeweils eins Indoor, sollte genügend musikalisches
Futter bieten.
Angetan von der
Faszination mal wieder was Neues zu hören, drang man Nachts
quer durch Sachsen auf der A4 in die Lutherstadt per Automobil
ein. Was einen zunächst erwartete, war eine kleine, um die
Ecke biegende Autoschlange, unerwartet schnell ging es aber voran
und man bekam nach der Einweisung vom Parkmann freie Wahl im
bisschen durcheinander wirkenden Parksystem.
Das Open Air
Feeling kam schon da rüber, da man die weiten Bässe
spürte, die Leute schon auf dem Parkplatz einfach locker
drauf waren und die ersten Campingstühle eingesessen wurden.
Den Eingangsbereich
passierend erblickte man schon rechts unterm düsteren Nachthimmel
ein kleines mit Tarnnetz abgehangenes ChillOut, unmittelbar daneben
ein zwei Luftzelte; Sputnik und Bibob.
Der Blick geradeaus
fing gleich den ersten OpenAirFloor auf. Langsam füllte
sich die, wie ein Hintergarten wirkende Rasenfläche. Musikalisch
bis dahin frisch und genial. Aufgepeppte Oldschool Klänge
gemischt mit Elektro und untersetzt mit schrägem Vokal waren
gut phrasiert und über eine gute Beschallung an den User
gebracht. Später brachten die Shooting Allstars mit viel
Liebe zur Musik geniale Platten - dementsprechend auch viel Freude
und Bewegung auf den Rasen.
Im Inneren der
alten Villa, die zentraler Ausgangspunkt in alle Floors war,
ging es anfangs dezent elektrisch ab. Im Laufe der Nacht wurde
es härter, nebliger und verblitzer. Im oberen Stockwerk
hatte die kleine Indoor-Housestube ihren Platz. Während
der Vorraum eher deep dekoriert war, leuchtete es um die Tanzfläche
herum viel bunter und heller und wer davon genug hatte konnte
sich nach ganz oben in die kleinen Türme verkrümeln,
von denen man einen wunderbaren Ausblick über das gesamte
Gelände hatte.
Den groß
ausschweifende Outdoor-Technofloor fand man auf dem Vorhof. Lars
Christian Müller vom Leipziger Distillery, legte
schön mit treibendem, und um es kurz zu fassen, einfach
schrägem Techno los. Danach machte Marco Remus seinem
Namen alle Ehre - einfach rocked.
Jana Clemen beschallte dann die langsam aufsteigende Sonne
mit einem experimentellen Mix aus BrokenBeatz und Techno. Vom
Tempo her trat sie ein bisschen kürzer, auch berechtigt,
denn die gefeierte Dunkelheit in Wittenberg forderte bis zur
Morgendämmerung einige Opfer, die später in ihren Autos
wieder zu sehen waren.
Das Wetter brachte
den morgendlichen Stunden ein paar Regentropfen, die aber so
nicht weiter ins Gewicht fielen, denn es wurde so gut wie von
der Crowd ignoriert und weitergerockt. Kein schöner Anblick
war dagegen der Parkplatz zum Morgen hin - schon sehr zugemüllt
und auch waren einige mit ihren Autos über Scherben und
Glasflaschen unterwegs. Vielleicht könnte man da nächstes
mal Papierkörbe aufstellen (die dann hoffentlich auch benutzt
werden).
An den Getränkeständen
innen und außen ging alles flott voran und auch so fehlte
es an nichts. Im Ganzen eine geniale Party mit viel musikalischem
Potenzial ein absoluter Tip fürs nächste Jahr.
words & pix:
Clemens
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