Zum 4.mal erhallten
die Töne der Umweltpumpe. Der Fremdveranstalter Umweltpumpe1
aus dem Raum Berlin lud ins Dresdner Triebwerk ein. Ziemlich
neu, bzw. anders gestaltete sie die Raumaufteilung, was Bar,
ChillOut und Hakkefloor anbelangte. Bekannte Namen waren von
der Timetable abzulesen, vor allen Dingen aber auch hierzulande
weniger gehörte Musikmacher standen zur Debatte.
Trotzdem war
das düstere Ambiente und die harte Feierphilosophie des
Triebwerks erhalten geblieben. Im Hakkefloor glichen die Feierexzesse
einem dämonischem Inferno. Anfangs mit eher noch weichen
Hardtrance bis Gabbamelodien. Später wandelte sich der Stil
schnell in maximalaggressiven Hardcore, dessen Substyles ihre
Vertreter hatten. Von Splittercore von Igoa (LLVE), über
Breakcore von NH3, zu ohnehin sowieso den ganzen Abend
praktizierten breit gefächerten Freestylecore in seiner
ganzen Vielfalt. Dazu steigerte sich sukzessive die Sehunfähigkeit
proportional zur Dichte des surreell verblitzten Nebels. Der
Gang zum Mainfloor erschien nach einem Hakkefloorbesuch schon
fast wie der Pfad ins Paradies.
Die um ein Vielfaches
weniger frequentierten Beats schienen wie eine Wonne, obwohl
der TW-Main im Gegensatz zu anderen sächsischen Clubmainfloors
wegen seiner imponierenden Größe trotzdem noch sehr
dunkel und gruselig erscheint. Besonders nennenswert war das
Set von Sebastian Keks, welcher progressiv agierte. Später,
als Norris Terrify mit einladendem Vocalentry die Masse
begrüßte, konnte man sich auf ein gutes Liveset einstellen.
Obwohl er am Anfang schwer startend mit Monotonie die Feierbewegung
stagnieren ließ, wurde er schnell wieder verspielter und
bunter. Der erwartete Sound eilte ihm voraus und er konnte dann
mit typischen gut abgepassten Breaks und mit immer wieder rabiat
einsetzenden Basssequenzen seine Zeremonie praktizieren. Zur
Vierteltageröffnung um 6:00 übernahmen Hanson und
Schrempf die Teller und droschen weiter auf die immer noch
feierwütige Crowd ein.
Ein bisschen
schade, dass Anlagenkonfiguration zur WarmUp-Zeit nicht unbedingt
zufrieden stellte. Zu sehr krächtzten die Mitten und zu
unpräzise waren die Bässe. Trotzdessen sollte der Tanzbewegung
kein Abbruch getan werden.
Bemerkenswert
zu erwähnen war ein guter Act im Chillout, der mit seinem
Freestyle aus TripHop, BrokenBeatz und Elektro eher an Mainfloorteller
gestellt werden sollte, zumal sein Mixing keine Makel aufwies
- so wippten die Ausruhkörper bei seiner Musik nur so umher.
Es war ein junger hibbeliger Langlode, der dahinter in seinem
Element schien. Laut Timetable DJ Rox. Geiles Set!
Herrlich waren
diesmal auch die, vom Gebäude abgetrennten TW-Toiletten,
welche vor Sauberkeit nur so strotzten. Es gilt zu hoffen, dass
die Umweltpumpe auch zum fünften Mal so erfolgreich wird,
wie in diesem Jahr.
words & pix:
clemens
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