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Nach der Pleite
mit der Berichterstattung vom SonneMondSterne 2002, wo unsere
gesamten Fotoaufnahmen während der Jahrhundertflut auf dem
Postweg in irgend einem Wasserloch versunken waren und somit
für immer verloren, sollte das sich dieses Jahr nicht wiederholen.
Nix mit Flutverlierer dieses Jahr, auch die Post wurde nicht
bemüht.
Bestes Wetter
war angesagt, über 30 Grad im Schatten, keine Wolken, kein
Regen stand auf der Meterologischen Vorhersageliste. Also fix
die sieben Festivalsachen gepackt, Zahnbürste noch schnell
gesucht und ab gings mit dem Automobil in Richtung Saalburg.
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Die Hinreise
gestaltete sich entspannter als erwartet. Über die Autobahn
Richtung Plauen gings staufrei voran, ohne Polizeipräsenz.
Angekommen am Festivalgelände war die Freude erstmal gedämpft.
Eine wirklich nicht zu kurz geratene Fahrzeugkolonne staute sich
an der Einfahrt des Geländes. Also hieß es erstmal
warten, warten, warten. In glühender Hitze.
Aber auch dies
war schnell überstanden und nach dem Abdrücken von
5 Eurolingen für Park- und Zeltplatzgebühr bekam man
einen schicken Aufkleber auf die Windschutzscheibe (passender
sollte man sagen "Staubschutzscheibe"), der einen als
autorisierten Festivalteilnehmer mit angeschlossenem Automobil
identifizierte.
Das Gelände
des Zeltplatzes bestand aus einem abemähten Feld, Getreide
hatte hier wohl gestanden. Der Boden war sehr trocken, knochentrocken
um genau zu sein. Und dementsprechend war, durch die vielen anreisenden
Autos dermaßen viel Staub (klebriger Lehmstaub, der sofort
an der Haut und an den Autos kleben blieb) in der Luft, dass
man kaum atmen konnte und man musste sehen, dass man so schnell
wie möglich die Fenster des Autos schloss. Diese Staubwolke
blieb dann auch während des gesamten Festivals latent stehen
und färbte Autos wie Zelte (sowie die Besucher) in ein samtiges
braun. Ein Hauch von Woodstock.
Zum Glück
war der Zeltplatz dieses Mal, im Gegensatz zum letztjährigen
Festival, in 2 Zonen unterteilt. Eine Zone war die "laute
Zone", wo sich Versuchs-DJ's mit mitgebrachten Anlagen austoben
konnten, wo Autoradios ihre volle Power ausleben durften und
wo eigentlich nie Ruhe im Gewimmel herrschte.
Und es gab eine
leise Zone - das war der Bereich für Leute, die auch Wert
auf geregelten Schlaf legten. Leise Musik war erlaubt, Laute
war eigentlich nich Ok. Fast alle haben sich auch an diese Vorgaben
gehalten. Nur leider nicht bei uns, wir zelteten an einer idyllischen
Stelle im leisen Teil des Areals, und prompt kam eine Horde Versuchstechnos
mit aufgemotzten Tuning-Golfs und bärenstarken Anlagen drin
und zelteten 50m nebenan. Vorbei mit der Ruhe. Im Umkreis von
300m....egal.
Der Einlass war
sehr übersichtlich. Es gab viele separate Kassen (für
VVK, Abendkasse) so dass man sich nicht lange anstellen musste.
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Drinnen dann
war der eigentliche Einlass, an dem Körperkontrolleure (Security-Einlassboys
und -girls) dieses Jahr glücklicherweise darauf verzichteten,
diverse Körperhöhlen auszuleuchten :-) Trotzdem wurde
man von mit Gummihandschuhen aus der Altenpflege bekleideten
Händen abgetastet und Rucksäcke wurden kontrolliert.
Die Kontrollen fielen angenehmer als im letzten Jahr aus, wo
auch schonmal der eine oder andere seine Schuhe samt Socken ausziehen
musste, damit ja nix illegales reingeschmuggelt werden konnte.
Drinnen dann
ein sehr angenehmes Bild. Das Gelände war durch Bauzäune
in Areale abgeteilt. Gleich links hinter dem Eingang war das
ToiToi-Dorf, daneben der MainCircus, das größte Zelt
des Festivals. Geradeaus noch bissel Merchandising, der wirklich
sehr wichtige Info-Stand, wo man sich diverse Infos rund ums
Fesitval holen konnte (z.B. die Timetable) und viele, viele kleine
und größere Fress-, Esoterik-, Klimbim-, Tatoo-, Piercing-
und Zigarettenstände.
Weiterhin gab
es neben der großen Open-Air-Mainstage, die deutlich erkennbar
durch das große, leuchtende SMS-Logo gekennzeichnet war,
noch die Clubtents (Clubzelte), die von Groove/Intro und Kompakt/UN-FAT/TPZ
musikalisch gestaltet wurden. Ein Zelt, in dem Broken Beatz liefen,
bereicherte das Angebot ungemein und der Chill von der ehrwürdigen
und unschlagbar guten MUNA-Crew setzten dem ganzen Treiben die
Krone auf.
Direkt am Strand
befand sich die Anlegestelle des FRESH-BOATs, einem Kahn (naja,
einem Schiff) welches den ganzen Tag eine tanzende Menge feierwütiger
und sonnenunempfindlicher Leute über den See schipperte.
Tagsüber konnte man noch Volleyball spielen (beim PUMA-Contest),
sich am Strand räkeln oder mit der Wasserbanane fiese Runden
auf dem See drehen um dann nachher schamlos vom Fahrer des ziehenden
Motorbootes ins Wasser geworfen zu werden. Ein erfrischender
Spass.
Doch uns war
es erstmal genug vom Festival, es war noch sehr hell und die
Sonne brannte uns auf die Murmel. Also ab ins Wasser. Man hätte
zwar am Festival-Strand baden gehen können, doch dank einiger
männlicher Idioten (eigentlich waren es ganz schön
viele), die direkt am Strand ins Wasser gepisst haben, wurde
uns dieser Spass nicht gegönnt. Wenn einer von diesen Pissern
das hier liest: Euch soll der Lümmel abfaulen. :-) Eine
Unverschämtheit gegenüber den anderen Festivalbesuchern
- es gab genügend Toiletten auf dem Gelände ! Aber
Sonne und Bier und was weiss ich noch alles machen schon eine
weiche Birne.
Am Abend dann:
Das gesamte Gelände war in wunderbare Lichtspielereien eingewoben.
Große, rotierende Strahler illuminierten die Wolken, farbige
Lichter und Effekte die Zelte.
Aus allen Locations
kam nicht zu überhören die heiß erwarteten Klänge.
Es scheint, als ob der Techno eine Renaissance erlebt, also wieder
in den Mittelpunkt rückt. House / Electro usw. waren fast
gar nicht anzutreffen auf dem Festival, nur auf der Bühne
von den Brandenburg Allstars rockte der Discohouse. Nicht
zu schwuchtelig und sehr fein.
Wir machten uns
auf den Weg zur Main Stage, wo gerade Console sein Werk
tat. Leider war die Anlage nicht allzu gut eingestellt, so das
der Sound gewöhnungsbedürftig war. Zur selben Zeit
legte im MainCircus der altbekannte Herr Ironbase auf
und die Massen kochten. Wir kamen nicht bis ans DJ-Pult vor,
so voll. Also fix wieder aus dem Zelt raus. Wir haben uns, glaube
ich, damit einen bleibenden Gehörschaden erspart, denn es
war wirklich sehr laut da drin.
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Zurück an
der Main Stage spielten Kosheen auf - sie konnten uns
mit ihrem Sound nicht wirklich überzeugen, vielleicht lag
es an der schlechten Anlage. Es folgte Junky XL, der mit
BigBeat die Ohren verwöhnte. Sehr fein. Tolle Stimmung.
Wunderbar. Doch dann kam der Sven der Väth. Letztes
Jahr war der Part vom Sven an Langeweile und Lustlosigkeit nicht
zu überbieten gewesen. Musste nicht sein, wir haben uns
geweigert ihn anzuhören, sorry für alle, die auf den
Sven stehen.
Der Samstag
war durch
die Flucht vor der Sonne gekennzeichnet, die unerbärmlich
auf die Besucher und Gäste strahlte. Einige (ver)strahlten
zurück, aber die Sonne war stärker, was man auch an
der verstärkten Aktivität des Rettungsdienstes merkte.
Aber auch an
diesem Tag wurde es Nacht und das festival hatte uns wieder:
Den Anfang machten für uns GusGus, die smarte Band
überzeugte mit Ihrem Sound. Tanzende und vibrierende Körper
honorierten den Klang und Gesang dieser beeindruckenden Combo.
Gleich im Anschluss offerierte Moloko ihr Können,
leider etwas deplaziert, denn der Sound war eher ruhig gehalten.
Nur ihr Chartknaller ließ den Knoten bei den meisten Gästen
platzen, aber leider nur bis zum nächsten ruhigeren Stück.
Im Main Circus
tummelten sich gegen 22.30 Uhr die Märtini Brös
und brachten die Menge ordentlich zum Schwitzen. Moonbootica
und Technasia setzen dies in den nachfolgenden Sets unverändert,
wenn auch mit anderem Sound fort.
Sehr zurückhaltend
waren die Besucher in der Broken-Beatz-Box. Sie wurde als großer
Chillout genutzt, alles saß, wenige tanzten. Man sieht,
dass diese Broken Beatz leider in der Gegend nicht ankommen,
bzw. ein vorrangig auf Techno ausgerichtetes Festival keine Plattform
für Breakbeats Liefert. Leider. Beachtenswert war trotzdem
die dekotechnischen Fertigkeiten der Muna-Crew, die fast nicht
zu übertreffen sind. Einzigartige Gebilde und Skulpturen.
Mäkeleien
bleiben aber auch nicht aus: Es gab auf diesem Festival nur Sternquell-Bier,
Desperados, Smirnoff ICE , BASIC Zigaretten. Größere
Auswahl bei alkoholfrei und Cocktails. Das Festival war von bescheidener
Getränkevielfalt gekennzeichnet, jedes
Zelt, jedes Event war von einer Firma, die sich großflächig
und ausufernd präsentiert, gesponsert. Wir fanden das einfach
nur lästig. Muss es sein, dass der Hersteller dieses milchig-weissen
alkoholischen Erfrischungsgetränks ein riesen Banner über
der Hauptbühne hat und noch 2 rotierende gigantische Firmenlogos
rechts und links von er Bühne? Man sollte diese Art der
Promotion einschränken und lieber, wie letztes Jahr talentierte
Videokünstler antreten lassen, anstelle die Stupide Werbung
zu zeigen.
Wenn man sich
den Eintrittspreis von 49 Euro + VVK betrachtet und die Anzahl
der Besucher - ist dann dieses großflächige Merchandising
notwendig? Unserer Meinung schlägt sich das stark auf den
Partyspaß nieder. Ständig sieht man die sich einem
aufdrängende Industrie mit ausgestreckem Arm in die Brieftasche
langen.... :-) Man kann das auch auf andere Art und Weise subtiler
gestalten.
Am Sonntag war
dann allgemein der Abreisetag. Nachdem 10-15 mal der Krankenwagen
vorfuhr und Partyleichen abtransportierte, was wegen der ungewöhnlichen
Hitze nix besorgniserregendes ist, machten auch wir uns auf die
Socken. Fix noch die Scheiben des Autos vom Staub befreit und
los gings. Der Abreiseverkehr war durch eine Ampelanlage geregelt,
die ein zügiges, wenn auch nicht schnelles wegkommen erlaubte.
Halb totgeschwitzt ging es dann auf den Heimweg mit einem guten
Gefühl im Bauch, bei einem fantastischen Festival dabeigewesen
zu sein.
words & pix:
Stefan
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Kommentare:
Michael schrieb:
Ist
der sound in der Open >Air Area echt so schlecht?? was meinst
du damit, wenig bass oder zu leise oder was? bitte schreib mir
eine mail, weil ich bin nur rein zufällig auf diese seite
gekommen.
Zille schrieb:
Also
ich fand die SMS 03 geiler als 02 zumal die schon der totale
HAMMER war.Aber 03 war deshalb besser weil das ganze wochenende
auf war und man war nicht so auf sein Zelt angewiesen.Und fur
mich war Dj Rush THE BEST of this weekend !!!! Ich freu mich
schon aufs neue...Also we see us there.Zille
Der Dicke
schrieb:
Therapy
Zelt am Freitag war das beste von der ganzen SMS 2003
Steve K. schrieb:
Ich fand
die "SMS" so gut wie selten zuvor aber ich habe eine
Frage: Es wird hier berichtet von Kosheen und Moloko, aber warum
sagt niemand etwas von den echten Stars wie DJ Rush oder Chris
Liebing? Nicht böse gemeint. DJ Steve K.
Faber schrieb:
Die SMS
2003 Ist Partymäßig für Das Jahr das Highlite
Gewesen (Ricardo V .....+ Ellen A. ++++++++++++++++................................
CU
Roman schrieb:
Ich gehöre
zu denen, die leider nur via "Sputnik" dabei waren.
ABER: die haben egoexpress gesendet, und obwohl ich lieber Technasia
gehört hätte, überzeugten die mich, weil sie ECHT
innovativ sind. Moloko und Kosheen ...hm, will ich jetzt nix
sagen. Aber da wären noch GUS GUS, die ich persönlich
cool fand. Im übrigen war der mdr eurer Meinung und hat
den Sven irgendwann gegen Herrn Liebing gecancelt. no comment...
ABER, ich sage (unter Vorbehalt), dass die Musik jedenfalls nicht
zu technolastig war und einfach nur "Sonnenmusik" war.
Gruß! Wie war den der Hawtin so? Und was hat Herr Lenz
denn aus seinem Gig gemacht? See you NEXT YEAR!
Mike schrieb:
war dieses jahr zum ersten mal auf der"SMS",muss sagen
es war das beste festival was ich je mitgemacht habe! werde die
lange Anreise(hannover) auch nächstes jahr gerne wieder
in kauf nehmen! hatte leider meine digicam vergessen, kann mir
jemand sagen wo ich Bilder oder sogar Videos von diesem jahr
herbekomme?? cu
Steffi schrieb:
Hey!
Muss auch mal ein ganz dickes Lob los werden. War 2001 schon
auf der SMS, aber dieses Jahr hat mich alles ziemlich vom Hocker
gehauen,ein wirklich sehr sehr geiles Festival!!!!!!!!Ich glaube
da kann sich die "Kommerzparty" Nature-One mal ne Scheibe
abschneiden:-)
Rocco schrieb:
Hallo Stefan, wo warst du? Und wieso schreibst du so komische
Sachen. Fast nur das Fazit lässt sich mittragen. Seid ihr
Samstag erst gekommen, wenn ihr International Pony wegen Karten
verpasst habt? Jedenfalls waren sie sehr spontan-sehr cool. Der
Zwen übrigens auch, nix mit Disco, der entwickelt sich weiter
und weiter. Dagegen Junkie XL - müde Trance Lulle für
paar druffe Westraver, genau wie Timo Maas. Kaum House? Das lief
doch an jeder Ecke, scheinbar macht das die Region das man nur
noch Discohouse, was zum Glück verschmäht wurde, für
House hält. Tipp fürs nächste Jahr: Weniger mit
Parkplatzproblemen aufhalten - Was wollte man da? Und so die
Götter nich verpassen: T.Raumschmiere und natürlich
Richie Hawtin, der Westbam 45mins warten lassen hat... YEAH!
Geil wars, nur die Deko der tollen Muna Crew: blau für Smirnoff,
pink für t-online... Cya2004
Und der Andy
hat auch zum Hans gefeiert? cool, freu mich schon, wenn er nach
Singwitz kommt... und ricardo und autotune .... Alles cooles
House.
Andy schrieb:
Hey Hey
hast einen ganz netten Review geschrieben und ich Stimme in vielen
Punkten überein. Drei Sachen muss ich jedoch anmerken.
1. Moloko waren der Hammer, sie spielen halt eine etwas andere
elektonische Musik und haben meiner Meinung nach das Festival
bereichert und waren garantiert nicht "deplaziert".....
2. Ich fand du hast Autotune und vor allem Egoexpress vergessen.
Die letzeren haben mit Hammersound überzeugt (der vor allem
nicht diese typischen Tech/House sachen lieferte sondern super
inovativ war....
3. Hans Nieswandt was ist mit dem?? der war auch Hammer....
Stefan (der
Schreiberling) schrieb:
Ja, International Pony haben wir verpasst. Ich gebs zu :-) Wir
haben zu dieser Zeit gerade eine 3/4 Stunde am Einlass warten
müssen, um unsere Karten zu kriegen. Im Gegensatz zu den
anderen Kassen, von denen es mehrere gab, war leider nur ein
Presse-Registrierungsschalter vorhanden. Nach der Warteaktion
war uns dann so warm, dass wir entschieden zum Zelt zu laufen
und was zu trinken und zurückzukommen, wenns dunkel und
etwas kühler ist. zu SVEN: er gilt zwar immer noch als DER
Gott, der alles elektronisch musikalische erfunden bzw. massentauglich
gemacht hat, aber wie jeder Stern verblasst auch er. Die Jubelschreie
sind das letzte Aufbeben vor dem Tod (oder den Abstieg in die
Discos - samt Fans :-) Danke für das Lob! So far. Stefan
Stefan (ein
anderer) schrieb:
Sehr
geluungenes Review. Hast allerdings die besten vergessen: Highlight
dieses Jahr für mich: INTERNATIONAL PONY!!! Klasse Performance.
Väth allerdings ruht sich wirklich auf seinen früher
verdienten Lorbeeren aus. Dennoch hat auch er noch seine Fans
die sich bei der ersten Silbe seiner ersten Platte lautstark
zu Wort meldeten.
Clemens schrieb:
Mensch
Steffan, hast du deine Finger noch nach diesem Review. Im nächsten
Jahr gibts dann ein Buch von dir "SMS 2004" (-: ..
nee, jetzt mal im Ernst - aufschlussreich und gut beschrieben.
Gruß!
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