Nach der Sommerpause
luden unsäglich viele an Clubs, Locations und Veranstaltern
zu den ersten Partys nach der warmen Jahreszeit. Auch die Singwitzer
Kesselhaus-Crew ließ es sich nicht nehmen, das Kesselhaus
mit DJs, Deko und Licht zu bestücken und zur Party zu laden.
Schon der erste
Shuttle-Bus zur Location war gut gefüllt und ließ
die Floors der Location nicht lange leer bleiben. In der dieses
Mal sehr rot und sehr dunkel gehaltenen Lounge, wirbelte wieder
das Cocktail-Team hinter der Bar und sorgte mit zeitüberbrückendem
Redefluss für kurzweilige Wartezeiten und leckere Getränke.
Großes Plus wie immer die Vielzahl der Driver-Drinks.
Zeitgleich stand
Zoltan an den Reglern und mischte zart deepen Techhouse
ineinander, hübsch loungig aber leider wenige Experimente.
Auch Coline
fuhr im selben Boot, überzeugte mit feiner Trackauswahl
und gutem Mixing, blieb aber leider auch nur auf der 4/4-Takt-Linie.
Aber das ist ja Geschmackssache.
Gleich voll auf
die Mütze bekam der geneigte Gast in der wie immer Hauptattraktion
des Kesselhauses: Dem House-Floor. Amador konnte sich
nach einer knappen Stunde doch nicht mehr zurückhalten und
angelte zielsicher in der Hit/Chartkiste herum, was nach Spillsbury,
Mia und Neue-Helden-House Versionen doch mit der Zeit etwas langweilig
wurde, aber dem Publikum gut in den Kram passte. Es wird eben
dazu am besten getanzt, was man kennt. Oder etwa doch nicht?
Disco Steffi
machte
es vor (eigentlich doch besser) und präsentierte knackig
gut tanzbare House-Musik mit vielen interessanten Klassikern
und Neuheiten, aber auch der einen oder anderen Hitperle und
hielt die Meute bei bester Laune am Tanzen.
Wie schon zu
den vergangenen Partys konnte man dem Technokeller wieder eine
breitere Aufmerksamkeit schenken. Musikalisch immer wieder eine
Überraschung sollte es auch zur Razorblader Party sehr schöne
Rhythmen zu hören geben. Schmerzlich vermisst wurde zwar
die Bar im unteren Bereich, deren Fehlen doch etwas mehr Dunkelheit
bescherte, was dem Keller aber nicht so störte.
Der Löbauer
Tecthunter lockte mit knackiger Klarheit und Energie ohne
Spielereien schon von Beginn an Mensch um Mensch auf die Tanzfläche
und bereitete einen guten Grundstock an Leuten für den 1st
decade Mann Boon.
Sein fast unbeschreibliches
Set, eine Mischung aus minimalem Techhouse, Electro und kickendem
flächenorientiertem Sound ließ mit seiner Vigilanz
niemanden still stehen. Der gesamte Keller wurde zu einer zuckenden
Masse und lotse Mann um Mann (natürlich auch Frau um Frau)
in das Zentrum. Ein Beweis, dass es mit um die 130 bpm immer
noch am besten tanzt und den Frauenfaktor im Keller drastisch
erhöhte. Und: Man sah endlich mal wieder ein Lächeln
auf einer Vielzahl der Tanzenden, was einem ja eher selten begegnet.
Den Break zu
T.S.N. habe ich leider verpasst, aber gegen halb fünf
ging es dann doch wieder mit üblichen Technosound in höheren
Tempi zur Sache, welcher die Tanzfläche ordentlich durchmischte,
wieder einen Großteil männlicher Tänzer anlockte.
Die Qualität jedoch wie man es von T.S.N. eigentlich schon
erwartet, auf sehr hohem Niveau. Mixing und Trackauswahl überzeugten,
auch wenn wie gesagt der Sound dann doch nicht mehr so meinem
Geschmack entsprach.
Bei der Dekoration
zeigte sich die Intensivcrew auch wieder von der guten Seite.
Hübsche Lampen und Plastikbommeln im Chill konnten aber
nicht über die (leider, leider) fehlende Videoanimation
hinwegtäuschen, schade, waren es doch gerade die Intensivcrew,
die diese Art der Visuals als eine der ersten praktizierten.
Dafür ließ
sich hier und da eine Diaprojektion erhaschen und die niedlichen
Würfel an der Decke machten den Housefloor sehr gemütlich.
Auch der Außenbereich
wurde nicht vergessen. Ikea-Moskito-Netze mit Diaprojektionen
und die wohlsortierte Snack-Bar hatten was. Und wem Bratwurst
oder Waffel Zubereitung doch etwas zu lange dauerte, konnte sich
an alten Amiga-Games austoben. Sehr fein.
Im Großen
und Ganzen eine Party, die jeden Cent wert war und gleichzeitig
ein schöner Partyauftakt in die Herbstsaison.
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