Die vorerst letzte
Plastixparty begann mit einem Gruß an die grünen Kollegen
aus dem Berufsfeld Sicherheit und Ordnung, welche sich direkt
in der Einfahrt aufs Gelände positionierten. Der Trend ist
in Pirna so zu verzeichnen, dass immer mehr Partypeople, speziell
aus Dresden mit der Bahn, nach Pirna kommen um zu feiern - vielleicht
auch wegen dieser ständigen Polizeikontrollen vor und nach
den Parties. Deswegen war auch das Phänomen zu erklären,
dass diesmal nur der Parkplatz davor voll war, dafür aber
trotzdem die Seidenfabrik relativ gut gefüllt war.
Egal. Man betrachte
zunächst ein erfolgreiches erstes Halbjahr der Plastiker,
mit zahlreichen guten Parties. Heute ging es darum, einen würdigen
Abschluss für dieses erste Halbjahr zu finden um beruhigt
und frohen Mutes in die Sommerpause gehen zu können.
Es sollte eine
einfache Feiere werden, mit nicht all zu viel Auflauf der GROSSEN
Namen. Trotzdem behielt man sich einen interessanten Act dafür
auf. Nach Norris T., der diesmal wieder mal mit Platten
agierte und krachenden, aggressiven Techno aus den Boxen erschallen
ließ, war Hauptact der Nacht, die Jungens von Cannibal
Cooking Club dran. Der, zu ihrer Zeit proppevolle Floor stellte
genug Technokörper zum Zerschranzen zur Verfügung.
Man nenne es einfach ein Süppchen aus den Beschreibungsbegriffen
- paranoid, krank und krass. Besser zu beschreiben als Acidschranz
aus verschiedenen Elementen der Palette verschiedenster Liveinstrumente.
Derb auf alle Fälle, und gerockt hat es auch sichtlich
Im Main war es
wie gewohnt nicht ganz so menschenfeindlich wie in jener Sauna.
Eher smoothe Klänge brachten die Gebrüder von Electrostatic.
Derber Electro via Platte, ein bißchen Live und geniale
Vocals aus dem Mikro waren gut tanzbar und ließ die Hoffnung
aufkommen: - "Werden wir sie jemals wieder sehen?"
- geiles Set.
Sixten Vait nahm dann zur späteren
Stunde die Technik in Beschlag. Mit etwas monotonem Mixing (Bässe
raus - Plattenwechsel - Bässe rein), aber trotzdem effektiv,
konnte er den Aufgeheizten im Mainfloor zusetzen. Ein wunderschönes
Bild der Toleranz schrieb die Plastix parallel zu seinem Set
aus Breakern und Evergreens. Dermaßen befreit und fröhlich
feierte ein Rollstuhlfahrer mit den anderen zusammen. Ein Bild
welches einfach nur Respekt verdiente und wo anders vielleicht
nicht selbstverständlich wäre - das ist Feier-Philosophie
a la Plastix. Toleranz auf dieser Ebene verdient Respekt und
ist Indikator für gute Moral und Menschenachtung bei den
Feierschweinen nahe Dresdens! Hut ab auch vor jenem, welcher
auf diesen zwei, in diesem Moment wohl rockendsten, luftbereiften
Rädern der Welt rumfuhr.
Geniale Änderungen
fanden auch in der Raumaufteilung der Seidenfabrik statt. Der
Chill jetzt nicht so versteckt und nebenbei wie sonst immer.
Nein, ein eigener Raum mit Eigenbeschallung, welche eine gewisse
Zeit die Konsorten Popel und Kulle mit Vinyl, Keyboard
und Rechner in die Hand nahmen. Minimalistische Klänge,
phasenweise unterstützt durch Klatschen der darin befindlichen
Erschöpften. Auch das visuelle wirkte ausgereifter wie sonst
- tolle Projektionen an den Wänden und die etwas niedrigeren
Decken füllten das ausgereifte Bild.
Zum Sonnenaufgang
waren dann viele draußen auf dem Parkplatz zu sehen. Die
dieses Jahr selten zum Vorschein kommende Sonne erwärmte
die Herzen in ihrer gelb - glühenden Farbe. Das motivierte
auch junge Schachtalente zu einer Partie. Andere dagegen verschwanden
aus Angst vor diversen Fotoshootings in die Feierhöhle und
waren von da an nie mehr zu sehen (-:
Man sagt vorerst:
"Ciao Plastix!", ... und hoffentlich bis bald ... Peace!
words & pix: clemens
|