Die Partys
Nach kurzen Zwischenstopps in Hotel, Kino, Restaurants und der
Milchbar pirschten wir uns gegen 11 Uhr abends in die Leipziger
Südstadt vor, wo wir die schlimme Erfahrung machen durften,
dass des nachts alle Katzen grau sind.
Dank Stadtplan
Gewühle offenbarte sich dann doch das UT Connewitz
vor unseren Körpern und ab da ging sie los, die Reise in
die fantastischen Locations Leipzigs.
Das UT von innen
mit einer riesigen Decke und exzellenter Beleuchtung wurde Hort
minimal kickender Sets von unter anderem Force Inc. Mann Frank
Bretschneider. Die Musik wurde größtenteils im
Sitzen auf ausrangierten Kinosesseln genossen, was die Musik
und die elektronische Lebenskultur unter einem ganz anderen Aspekt
erleuchten ließ.
Ohne zu trödeln
und wieder unter aufwändiger Zuhilfenahme des Stadtplanes
wurde die Clubpilgerfahrt ins Ilses Erika fortgesetzt.
Freunde, diese
kleinen Clubs lieben wir. Niedrige Decken, verwinkelte Steingewölbe,
Rundbögen; alles in zarte Lichter und interessante Dekoideen
gewoben. Gefühlskalt, wer dort nicht kleben blieb.
Der vordere DJ
Floor wollte nicht so recht voll werden, doch das lag sichtlich
an dem erst fantastischem Freestyle Set im Mainfloor und dem
darauf beginnenden LIVE Gig von Moonbuggy. Freestyle Beats
und zart vertrackt verspielter Electro ließ eine interessierte
Zuschauermeute bis kurz vor die kleine aber ausreichende Bühne
wippeln und wackeln, dass es eine Freude war zuzusehen und den
Klängen zu lauschen. Brilliant.
Letzte Station
dann das Distillery, hatten sich doch dort elektronische Klänge
vom WMF Team und TechHouse Ikone Håkan Lidbo angekündigt.
Der Reihe nach.
Wir trauen es uns nicht zu sagen, aber verirrt haben wir uns
trotzdem wieder, fanden dann aber doch den abgelegenen Club.
Überraschenderweise.
Einlass durch
den smoothen Garten und ab ging es in den Vorraum zum Housefloor,
von dem uns schon saftige TechnoHouse-Klänge entgegen strahlten.
Die Anlage 1A.
Nicht zu laut aber trotzdem mit kräftigem Druck. Fiepende
Ohren auch hier Fehlanzeige. Nach dem DJ-Set von einem der Moon-Harbour
Jünglinge wurde die obskur mysteriöse Karoplane dann
vom DJ Tisch gezogen und Håkan Lidbo begann seine
LIVE Technik in Gang zu werfen.
Der Sound war
elend genial. Kickend, minimal und trotzdem die übliche
Portion jazzige Funkyness, die die Menge verwoben im Housefloor
mit drallen Lichteffekten hin- und herwabern ließ.
Ähnliches
spielte sich im Keller ab. Während zu Beginn noch eher Zuhören
angesagt war, wandelte sich die ruhige Elektronik nach und nach
in Richtung Tanz - Stylehopping inklusive. 4/4 Beats, Broken
Beats gemischt und geschüttelt. Perfekt, wenn auch manchmal
zu abrupt. Aber es soll noch einmal jemand sagen, für Elektronika
gibt es in Sachsen kein Publikum.
Gegen vier mussten
wir dann doch die Segel streichen, das frühe Aufstehen und
die Tagesaction forderten ihren Tribut und wir machten uns auf
den (wieder sehr langen) Weg ins Hotel.
Die PopUp Messe
mit Ihren Veranstaltungen dürfte wieder einmal bewiesen
haben, dass elektronische Musik und deren Subkultur noch lange
nicht ausgestorben ist. Die Fusionen und Offenheit zu anderen
Stilen hin, wie man sie in den Clubs erleben konnte, dürfte
dies mehr als bewiesen und die nächste Auflage im Jahr 2004
gesichert haben.
|