Diesmal blieb
vielen das viele Flyer oder Datepage im Netz studieren erspart.
Zu eindeutig hallte der Schlachtruf zur 7. Nachtdigital in Olganitz
und man musste nicht lange rumüberlegen wo es am Wochenende
hingeht. Die Convulsecrew hatte sich wieder viel vorgenommen.
Organisierter
ging es dieses Jahr schon an der Kasse zu, bzw. das was den Stinogast-Entry
angeht. Die sogenannten VIPs und jegliche Art der Kollegen der
Öffentlichkeitsarbeit, kurz Presse genannt, warteten schon
zum Teil paar Minuten länger. Es sollte trotzdem nicht rumgeschimpft
werden, denn man freute sich über jeden zahlenden, wichtigen,
schreibenden oder Foto schießenden Gast und die nette Kasse
empfing jeden herzlich.
Ein schöner
Blickfang gleich am Anfang. An noch alte Zeiten erinnernd, standen
die Designlogos der vergangenen Nachtdigitalevents aneinandergereiht
als wehmütiges Mahnmal der Zeit und erinnerten den ein oder
anderen Freak an schöne vergangene Partyjahre.
Nichts desto
trotz stand die Musik in der Prioritätenliste ganz oben.
Erwartete man ein ruhiges sich steigerndes Warm Up, wurde überrascht.
Es ging vom ersten Nadelauflegen gleich richtig zur Sache.
Convulseresident
Stalker baute ein gutes formiertes musikalisches Fundament
mit seinem Warm Up Set. Die Höhepunkte auf dem Hardfloor
bildeten jedoch andere. Heiko Laux mit seinen typischen
tribalen Technoattacken gen Tanzkörper unter freiem Himmel.
Später dann der noch krassere T. Raumschmiere. Krass
in der Hinsicht, dass er die Technik bei seinen Feierausrastern
oft beinahe mit runterriss oder man befürchten musste, dass
er sich überhaupt noch aus seinem Kabelgewirr rausfinden
würde. Zu dem hatte er arg mit seiner Motorik zu kämpfen.
Einige rockten sich bei seinem Set die Seele aus dem Leib, andere
beteten für ihn und dass im nichts passiert auf dem DJ-Podest.
Die musikalischen Zugaben, die er gab, konnte man mit dem Begriff
Reggea-Core am besten beschreiben. Mit seinen Stunteinlagen auf
dem Gerüst wurde jedem klar, dass jedes Leben auch mal schnell
ein Ende finden kann, auch das eines DJs. (-: Das Ende vom Lied
war zumindest eine absolut leergeschwitzte chaotische Crowd und
eine große Schlange am Getränkestand.
Noch mal der
Gedanke: "Wahnsinn der Mann." Im House-Halbzeltfloor
beglückte derweil Phono die bunte Masse. Derber,
teils melancholischer Elektro prasselte aus der gut konzipierten
Beschallungstechnik.
Absoluter vorherzusagender
Spezialtip waren auch die Wighnomy Brothers, die eigentlich
immer wieder voll zu überzeugen vermögen. Klickende,
Kickende Schleifen mit elektrisierenden Basedrums und kranken
Vocalcuts befriedigten die Gesichter sichtlich. Immer wieder
ein Genuss die beiden Thüringer.
Die Deko ließ
kein Winkel unverschont. Überall lenkten Lichter, Formen
und Effektspielchen die Blicke auf sich. Figuren welche auf beinahe
jeden hypnotisch wirkten, Wandreliefe welche inspirierten und
Formzusammenstellungen, welche einfach nur schön anzusehen
waren, füllten das ganze Partyareal und rundeten diese Feierei
ab. Schön zu sehen, dass es so etwas noch überhaupt
gibt. Nicht zu selten sparen heutzutage die Veranstalter an diesem
so wichtigen Aspekt zu einer gelungenen Party. Sehr schick.
Die Barleute
waren zum Morgen, man merkte es ihnen an, sehr erschöpft.
Diese blieben aber trotz der anstrengenden Nacht und extrem Körperverschleißender
Untergrundmusik sehr freundlich und nett. Die Moral und Durchführung
des Events stimmte auch dieses Jahr wieder. So kann sich aber
auch Gast, sowie Veranstalter bei den Ortsansässigen und
Zuständigen des Bungalowdorfes herzlich bedanken, denn nicht
überall wird offene Subkultur so toleriert, wie in Olganitz.
Auch der Wettergott meinte es gut mit den Convulsern. Die Nachtdigital
bleibt weiterhin der sächsische Geheimtip für ausgelassene
elektronisch musikalische Feierstunden in Freiluft schlechthin.
Wir hoffen: Bis zum nächsten Jahr und in eine neue erfolgreiche
convulsierende 8. Runde.
words & pix:
clemens
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