Man war noch
überwältigt vom letzten Jahr. Mit frohen Mutes ging
es ins entfernte Wittenberg, wo heute die Lovelly Night 2 stattfinden
sollte. Und sie fand statt. Nur nicht da, wo man sie erwartet
hatte. Die alte Villa war erschreckender Weise nur neben der
Partyarea zu sehen, sollte dieses Jahr aber nicht mehr zum Partyzentrum
zählen, eher als namensgeberische Dekoration erhalten bleiben.
Wir schauten uns trotzdem das Gelände, den Hof und die Villa
noch mal an. Unkraut wuchs zwischen den Betonpflasterfugen, alles
verwahrlost, was war mit unserer, so schön in Erinnerung
gebliebenen Villa geschehen.
Nebenan erwartete
einen eine flache Baude, in welcher das diesjährige Feiererlebnis
startete. Davor eine Bühne mit DJ-Pult, und schon vielen
feiernden Leuten. Neben der Tanzfläche, eine gemütliche
Bar, mit einem noch amüsanterem Barmann, welcher scharfe
Alkoholika lieber in Feuerfontänen rausspuckte, als diese
an die Durstigen oder Alkoholliebenden zu verkaufen Entertainerqualitäten
hatte der Mann alle mal, und so gewährte man ihm die ein
oder andere Showeinlage. Drinnen ging es bei diesen Temperaturen
heiß her. Drei kleine Floors sollten als Option zu draußen
dienen. Ein kleiner niedlicher Electro/Experimentalfloor diente
als kleine Chilllounge, eher als Mittelding zwischen Chilllounge
mit kleiner Tanzfläche, quasi die nächtliche Tanzchilllounge.
Der große
Electrofloor wurde von Größen wie Miss Mira oder
Jana Clemen beschallt. Tolles Set lieferte erstere ab.
Mit treibenden Bassdrums, einer Prise Vocals und viel Wärme,
schaffte sie zu jeder Zeit zu überzeugen. Vinyl kam zum
Einsatz. Jana Clemen ging dagegen etwas langsamer zur Sache,
und man merkte technoide Einflüsse auf ihr "Electro"-
zum Feiern am Morgen konnte sie noch viele animieren und so spickte
sie eine gute Scheibe, gefolgt von der nächsten auf die
Tellernadeln die Technics drehten die vinylen Spiralen bis zum
Ende zuverlässig.
Im Hardfloor,
konnte man erwartungsweise härtere Sachen aufs Ohr bekommen.
Bei den angekündigten 10/40 Leuten, schon eher auf die Fresse.
Dazu noch eine Hanson & Schrempf Einlage und schon
war das Chaos perfekt. Der Tanzgang war krass beblitzt und man
musste zu den extremen Temperaturen das hinterm DJ-Pult liegende
Tor immer geöffnet lassen sonst wäre dem ein oder anderem
Tanzgast schon viel eher die Luft ausgegangen als im lieb wäre.
Peter Ringel legte gut los. Derber Acidbrighton - wem das nichts
sagt, Gehäckseltes gemischt mit ein bisschen Gefietschel,
Peter Ringel aus dem 10/40 halt. Hanson & Schrempf
in gewohnter Manier, hart und geradliniger. Perry brachte
dann zum Frühstück Breakcore / Tekkcore, ohne ein schlechtes
Gewissen zu haben, wozu auch, denn viele liebten den extrem harten
Style von ihm und rockten umso mehr.
Draußen
war dann eher schon weniger los. Der Bewegungsdrang hielt aber
noch einigen in seinem Bann, und so stapften noch die paar Leutchen
durch den, über die Nacht abgetretenen Rasen. In der Open
Air Chillzone wurde es voller, und man machte es sich gemütlich.
Sicherheitsfachkräfte
waren die Nacht über immer überall präsent, und
so brauchte man nichts zu befürchten, obwohl hierzulande
wahrscheinlich einige eine Fotophobie haben (-: und man schon
die ein oder andere Minute opfern musste, um zu erklären,
dass man kein Zivilpolizist oder verdeckter Ermittler ist.
Apropos Polizei,
... diese war natürlich auch da, und einige lieferten sich
rasante Verfolgungsjagten mit unseren Freunden und Helfern. So
verdiente ein junger Herr Respekt, dass er es bis zum Parkplatz,
auf den dieser mit unheimlicher Geschwindigkeit aufcrosste geschafft
hat, und mit einer sensationellen Autostuntshow so manchen ermunterte.
Naja, der arme Kerl wurde dann doch entdeckt, und konnte erst
mal im grün weißen Sixtpack Platz nehmen. Nur mal
so, als kleine Story am Rande.
So war es jedoch
wieder schön in Wittenberg. Die Bars arbeiteten schnell
und freundlich, und es war wieder mal ein schönes Erlebnis
bei den Villa-Leuten nur könnt ihr mal wieder eure Villa
schick machen, dann kommen wir sicherlich mal wieder vorbeischauen.
words & pix:
clemens
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