So schnell kann
ein Jahr vorbei gehen, denn wieder einmal stand direkt im Cottbuser
Zentrum die Happy Station im Bahnhof auf dem Plan.
In der für
solche Lokalitäten gewohnten Hauruck-Aktion (der Bahnhof
war ja noch bis 22.00 Uhr in Betrieb) wurde die Halle partytauglich
gemacht: Dia-Deko, die leider wegen ihrer geringen Größe
kaum Aufmerksamkeit erlangte, knackige Soundanlage und zwei Bars
mit flinkem Personal. Garderobe war auch vorhanden, dürfte
also nichts schiefgehen.
Gegen Mitternacht
das beinahe schon übliche Bild. In einer gut gefüllten
Lokalität ist der Funke von Musik zu Gast noch nicht ganz
übergesprungen. Eine leere Tanzfläche war das Resultat.
Unverdienterweise, denn Mikka an den Tellern ist einer
der wenigen DJs, die es noch verstehen, ein WarmUp-Set zu bestreiten.
Anfangs noch
deep-melodische Techhouse-Rhythmen wurde es kurz vor DJ Wechsel
knackiger, energiereicher und etwas minimaler, was ihm dann in
den letzten Minuten seines Tuns doch noch eine sich nach und
nach füllende Tanzfläche bescherte. Er hätte weitermachen
können; sollen!. Denn mit Daniela Stickroth wechselte
auch der Style zu derberen Techhouse mit Electroclash Touch.
Geboten wurde
die "Westvariante" von Hits in elektronischer Musik.
Spielt sich bei uns in der Gegend eher alles im Housebereich
ab, spulte M1-Resident Daniela Stickroth die Hitmasche der Techhouse
und Electro Ecke runter. Kaum einen Track, den man nicht kannte
und ihre Vorliebe für Sägezahn-Sound machte den Abend
zusätzlich anstrengend.
Es fehlte die
Abwechslung, der Funk, der Groove. Die Tanzfläche war dadurch
ständig in Bewegung. Zwei bis drei Tracks tanzen und wieder
runter von der Tanzfläche (von ein paar Ausnahmen natürlich
abgesehen), denn das Publikum hatte diesen Sound nicht unbedingt
erwartet.
Schade für
die gute Idee mal einen anderen Sound in solche Locations zu
bringen, was mit Woody vor einem Jahr ja auch super geklappt
hat mit der jetzigen Headliner-DJ-Wahl jedoch nicht das Optimum
darstellte.
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Kommentare:
Klagemauer
schrieb:
Krass,
endlich mal was ehrliches hier. Fand Madame Stcikroths Musike
auch etwas zu überdreht. Es fehlte ihr irgendwie der Flow
beim legen. War n zwar ziemlich gute Scheiben darunter aber alles
so ein Einheitsbrei. Da kenn ich ein Haufen loakle die das besser
machen.
Finne schrieb:
"Spielt
sich bei uns in der Gegend eher alles im Housebereich ab, spulte
M1-Resident Daniela Stickroth die Hitmasche der Techhouse und
Electro Ecke runter."
so ein quatsch!
da spielt die frau mal geilen clash und ihr meint, wir würden
nur house vertragen?!? house kann keiner mehr hören, die
zeiten sind vorbei, dat funktioniert nur noch in der disco bei
den teens. frau stickroth hat in jedem fall ein derbes set geboten,
wenn auch etwas hitlastig. aber wir sind nun mal im osten, die
trends brauchen hier doch noch nen stück länger. und
die gute frau hat uns gezeigt, wo der weg hinführt. nix
techhouse, das war sauberes electro-clash, so wie man ihn zur
zeit hören will! meine meinung... mfg - der finne!
Daniel
schrieb:
Mein obiger Satz ist vielleicht auch etwas missverständlich
gewesen. Mit dem Housebereich meinte ich die House-Hit-Djs, nicht
die Vorlieben des Publikums.
Eigentlich wollte ich dieses Unwort Electroclash nicht so forcieren.
Stehe nicht so auf die Stempel, die England den Musikstilen aufpresst.
Aber bitte, es war Electroclash, was ja nun - und da wirst Du
mir zustimmen - aber auch so neu nicht mehr ist, oder?
Andreas
schrieb:
Also manchmal glaube ich, dass was der Daniel hier immer schreibt,
wird generell missverstanden. Er verurteilt doch nicht den Musikstil
sondern die Art wie dieser dargeboten wurde. Merkt man doch schon
daran, dass er den Mikka lobte. Hit-Djs bringen es in keinem
Stil weiter, das ist bei House so und bei Techno/Electro nicht
anders. Natürlich ist es mal Zeit für was anderes als
für Chart-House, aber dafür ist solch eine Massenwirksame
Lokalität nicht die richtige Gegend. Techno gehört
in Keller und abgefuckte Locations, nicht in einen Bahnhof. Finne,
komm nach Sachsen, hier wirst Du öfters den Sound finden,
den Du magst.
Freaek
schrieb:
Geil. Man kann immer schon an der Masse der Kommentare erkennen,
ob eine Party oder DJ dort im AEPOOL Review gut wegekommen ist
oder nicht. ;-)
Kabo schrieb:
schliesse mich der meinung von finne an!!!
house-musik kann man ja nun wirklich nicht mehr hören und
es gibt genug leute in cottbus und umgebung die auf härteren
sound stehen.nur leider wird davon ja nix mehr geboten in der
gegend.solche leute müssen dann leider weiter weg auf partys
fahren.man hat mal wieder gesehen das sich die ganze mäxx
und andere diskofraktionen dort versammelt haben.
ps.: schlechter review!!!
Daniel
schrieb:
Achherje. Wie Andreas schon schreibt. Ich habe nichts gegen diesen
Musikstil, und wenn Du Dich mal genauer auf ae-pool.de umgesehen
hättest, hättest Du bemerkt, dass wir eher den Underground
supporten als Chart-House oder Chart-Trance-Sessions. Wir begrüßen
jede Bewegung, die mal anderen Sound probiert und den Leuten
nahebringen möchte, aber meiner Meinung nach, war das Set
von Daniela dafür nicht das Optimum.
Ich glaube nach
gut sechs Jahren und über 100 Reviews, haben wir genügend
Erfahrung, Strömungen und DJ-Sets in der Region einschätzen
und beurteilen zu können. Und Kabo. Warum das Review schlecht
sein soll, verstehe ich auch aus einem anderen Grund nicht: Meinungen
entziehen sich doch eigentlich jeder Bewertung. Für andere
Ansichten ist deshalb ja die Kommentarfunktion gedacht. Lies
Dir auch mal den oberen Kasten hier durch.
Kabo schrieb:
daniel,bin
selber schon um einiges länger als 6 jahre auf partys unterwegs
und kann ganz wohl die strömungen bzw. sets einschätzen!kann
mich noch gut daran erinnern als woody mal im bahnhof war und
weiss auch noch genau das da die tanzfläche auch nicht wirklich
voll war.ich würde sogar behaupten da haben weniger getanzt
als bei daniela obwohl er einen (meiner meinung nach) genialen
stil hat.
G. schrieb:
Hallo, was habt Ihr eigentlich alle immer mit Eurem Underground.
Muß jetzt jeder Producer Angst beim Produzieren haben,
daß sich seine Platten zu gut verkaufen könnten und
er damit unter "Chart-Mucke" läuft? Soll jeder
"Club-DJ" nur noch schräges Zeug spielen, um nicht
des "Mainstream" kritisiert zu werden? Darf ein Elektro-DJ
kein Tiga oder Autotune spielen, nur weil es die Sachen auch
auf Maxi-CD gibt? Obwohl es den Massen gefällt und sie zu
den Tracks auf der Party laut schreien?
Und müssen sich diese Leute jetzt alle schämen weil
sie zu Mainstream tanzen? Ist ein Club undergroundig genug, nur
weils da drin keimig und versifft ist?
Denkt mal alle nen bissl mehr über Eure "peinlichsten"
Lieblingssongs nach. Jeder hat sie- wirklich jeder. Ihr müßt
Sie ja keinem nennen.
Und vielleicht denkt Ihr dann auch nen bissl anders über
die ach so veruchten "Hit-Schlampen-DJs"
Denn es gibt verdammt viele Motive, Armand van Helden, DJ Hell,
Tiga, und sonst welche bekannten Größen zu spielen.
Nicht nur Image!
Daniel
schrieb:
Ein letzter Kommentar noch zu g.'s Eintrag. Wir/ich haben nichts
dagegen, wenn in einem DJ-Set Musik vorkommt, die es auch in
die Charts geschafft hat. Es ist ja gute Musik, wenn sie die
Massen von unten erobert. Allerdings übertreiben es viele
DJs und spielen nur solche Hits, den gesamten Abend lang. Gerade
hier wäre es wichtig, zwischen diesen immer mal andere unbekanntere
Sachen (vielleicht die Hits der Zukunft, wer weiß?) zu
spielen, worin eigentlich die Aufgabe eines guten DJs besteht.
Das haben jedoch gerade im House-Bereich viele verlernt. Leider.
g. schrieb:
Hey Daniel: Meine Erfahrung zeigt mir leider, daß viele
Party-Gänger verlernt haben, zu solchen zukünftigen
Hits zu tanzen. Vielerorts bemerke ich immer wieder das selbe
Verhaltensmuster: kenn' ich - tanz' ich / kenn' ich nicht - tanz'
ich nicht. Da verstehe ich einige DJ's schon ein wenig, wenn
Sie mehr zu den Hits tendieren. Schließlich will man als
DJ auch ein wenig Anerkennung in Form von tanzenden Leuten erleben.
Und man wird ja auch hauptsächlich nur gebucht, wenn man
die Leute zum Tanzen bringt. Nichts desto trotz sollte jeder
die Musik spielen, die er mag und wenn man merkt, man kommt nicht
bei den Leuten an, sollte man die Location oder das Hobby wechseln.
Ich jedenfalls habe immer nur Platten im Koffer, die mir persönlich
auch gefallen. Und wenn sich diverse "Hits" darunter
befinden, dann ists halt so. Es hat eh jeder einen anderen Geschmack
und eine andere Definition von Musik-Hits bzw. Commerce. Greeetz,
g.
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