Wie schon im
vorhergehenden Jahr fing das 2000er Rüttel Düttel mit
einem saftigem Regenguss an. Pünktlich ging es trotzdem
mit 4 Wagen an den Start. 500 Leute muteten sich diesesmal die
dreistündige Rackerei zu. Trotz der nicht so abwechslungsreichen
Musik, im Vergleich zum vergangenen Rüttel Düttel bestimmte
gute Laune die Straße. Nur Techno und House schallte aus
den lauten Boxen (dafür aber exzellent).
Der erste Wagen
war mit DJ Frank aus dem Beathouse Bautzen und später zusätzlich
mit Christian Scholz (Mitinitiator der Demo und des anschließend
Raves) besetzt. Die Anlage war mit die größte auf
der Parade, aber auch ein wenig übersteuert in den Mitten
und Bässen. Der zweite Wagen war sehr leise, spielte aber
von allen die bessere Musik. Die Wagen 3 und 4 verhielten sich
genauso wie Wagen 1 und 2 und unterschieden sich nur durch die
DJ-Crew.
Die Polizei machte
ihr Bestes und seitens der Organisation konnte man nicht meckern.
Rechtsextreme Randalierer wurden sofort aus dem Verkehr gezogen
beziehungsweise des Platzes verwiesen.
Die Parade, so
gut wie sie auch verlief, wurde mit der Zeit trotzdem etwas fad.
Die Wagen blieben manchmal bis zu einer Stunde auf der Stelle
stehen und die Leute waren nach einer kleine Weile sichtlich
gelangweilt. Am Ende waren deutlich weniger Raver an der Seite
der Wagen als ungefähr in der Mitte der Parade. Ein weiteres
Manko war das dichte Aufeinanderfahren der Wagen, sodass manchmal
nur ein wirrer Musikmischmasch zu hören war.
Schaulustige
waren natürlich auch wieder in Herrscharen vorhanden. Ob
es nun die Oma mit ihrem Hund war die am Straßenrand stand,
oder der entsetzte und kopfschüttelnde Opa, der seine Beine
in die Hand nahm, um vor dem lauten Krach zu flüchten. Übrigens
Krach: einige wenige Beschwerden wegen Lärmbelästigung
gab es schon, bis hin zu Morddrohungen. Aber alles halb so schlimm,
versichert Revierleiter Lutz Oswald.
Die Parade ging
friedlich zu Ende und die Wagen verzogen sich in Richtung Obstfabrik,
in der einige DJ's dann beginnen sollten aufzulegen.
Die Party dort
war ziemlich gut bis auf zwei drei größere Patzer.
Die zeitliche und preisliche Trennung des Open Airs und der Indoor-Party
gab es nicht. Stattdessen mussten die Partygäste 20,- Mark
Eintritt zahlen (anstatt der angekündigten 10 bzw 15 DM).
Die Indoor-Party war aber recht gut gelöst. Hammerharte
Beats und eine exzellente Anlage luden zum Abhotten ein. Aber
irgendwie fehlte die Abwechslung. Draussen beim Open Air war
es erstens viel zu kalt, die Anlage beschissen und die Musikauswahl
auch nur schlecht und nur technoid. Ein Bisschen pures Disco-House
oder Drum'n'Bass (lechz) hätte der ganzen Open Air Party
besser gestanden.
Alles in allem
zwei super Events, wobei der Umzug ein bisschen mehr Werbung
hätte vertragen können.
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