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Cosmic Trip Open Air
in Teplice Tschechien |
Zum
wiederholten Male jährt sich nun DAS tschechische Festival
in Sachen elektronischer Musik zwischen Techno, Drum'n'Bass,
Hip Hop, Nu Jazz, Minimal und diversen Live-Band's. Wer Parties
in der Tschechischen Republik kennt, weiß diese zu schätzen,
zu respektieren und zu feiern. Teplitze liegt ca. 20 km von der
Grenze weg und ist von Dresden innerhalb von knapp 2 Stunden
zu erreichen. |
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Christian Vogel |
Auf
der Reise ans Ziel wird man bereits dermaßen mit Gastfreundschaft
empfangen, dass zahlreiche junge leichtbekleidete Frauen am Straßenrand
stehen und einem im Vorbeifahren lasziv zuwinken. Überrascht
von soviel Emotion begibt man sich zum Festivalgelände,
welches von der Lage und der Lokalität her in seiner Funktionalität
besticht. |
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Bereits
um acht Uhr abends drängeln sich ungeahnt hunderte von bunten
Menschen und begehren den Einlass, so dass eine Stunde vor Sonnen
Untergang gegen neun der Technofloor, bei dem es sich um ein
leeres Schwimmbecken handelt, bereits mit der brodelnden Masse
Mensch gefüllt ist. |
Dabei
ist der Anblick von Leuchtstäben, anderen Neonelementen
und krassen Outfits, sowie das Feierpotential durchaus mit deutschen
Parties aus den frühen Neunzigern zu vergleichen. Licht-
und Anlagetechnisch präsentieren sich der genannte Technofloor,
sowie die Semtex-Live-Stage (beide Floors werden umgeben von
zahlreichen Ständen) perfekt. Gleiches gilt ebenso für
die Freundlichkeit der Ordnungskräfte. |
Wühlt
man sich durch die ca. 15.000 Gäste beider Abende, steht
man zum einem musikalisch überrascht da. Das heißt,
unter dem Begriff Techno wird hier eher das kühl pumpende
minimale Britische bzw. Skandinavische verstanden, welches ohne
überflüssige Facetten und Schnörkel, auskommt. |
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Zum
anderen ist die Begeisterungsfähigkeit der Besucher so hoch,
dass keine großen Breaks von Nöten sind, um ein großes
ausgelassenes Geschrei durch den riesigen zweckentfremdeten Pool
gehen zu lassen. Neben Kaisersoze, Igor Pataky und anderen
tschechischen Localheros sind am Freitag Dean Cole aka User
und Taakaki Itoh Headliner des Abends. |
Ersterer dürfte
uns allen (?) bereits aus dem Sushiclub Zittau bekannt sein.
Von gewohnt spielerischer Kunst an den Tellern weiß er
die Leute mit straightem Birmingham Techno zu begeistern.
Leider ist der
musikalische Schnitt zwischem ihm und Takaaki Itoh (Majesty rec.)
so stark, dass ein Teil der Partycrowd eher etwas verhaltener
auf diese Art von subtil minimalem 4/4 reagiert.
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Dean Cole aka User |
Hier
zeigt sich dennoch, dass sich der Großteil der Crowd flexibel
reagiert, weiterfeiert und aus dem Gebotenen das Beste rausholt.
Eine gute Gelegenheit, einmal die Live-Bühne in Augenschein
zu nehmen. Die anfänglichen polnischen Hip-Hop-Acts waren
zugegeben etwas nervig, weil lediglich der Beat und, aufgrund
der kleinen Sprachbarriere, nicht der Text einen Sinn ergab.
Im weiteren Verlauf wurde umgestellt auf Drum and Bass feinster
Machart präsentiert durch erlesenste MC's, bei welchen sich
nunmehr auch gerechtfertigt Frauen am Mikrophon zeigten. |
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Leider
war dann der Weg zum leeren Schwimmbad auch schon notwendig,
da bereits gegen 6.30 Uhr die Veranstaltung dem Ende neigte (kein
Problem, wenn man bereits 20.00 Uhr anfängt, wie ein Großteil
der Besucher). Gewohnt schroff ging es hier bis zum Ende weiter. |
Ähnlich
wie der Freitag gestaltete sich der Samstag. Leider gab es hier
einige Wermutstropfen. Karl O'Connor aka Regis erschien als einer
der Headliner nicht. Zudem überzog eine feuchte Kälte
die Nacht, welche sich jedoch lediglich mit Nebel und nicht mit
Regen begnügte. Absolut distorted kam dann auch Christian
Vogel drein, welcher ungehörte englische Extreme nahe
zum Industrial mit einer zunächst etwas lustlos scheinenden
Miene spielte und eindrucksvoll zeigte, dass Härte summiert
mit 4/4-Takt nicht im leidigen Schranz enden muss. |
Unterstützt
von Daho vs. Ginger on 4 Decks, Female live, Function,
Smaf u.a. bildete Herr Vogel die, wenngleich auch etwas schwer
zu verdauende, musikalische Rosine des abends, so dass die Rückkehr
in unsere schöne Pension "Helena" bei soviel Musik
ala Downwards Rec., User rec. und Tresor Rec. und etlichem anderem
englischen Sound, durchaus schwer fiel. |
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Im Fazit bleibt
zu nennen, dass sich eine Reise zu tschechischen Events grundsätzlich
immer lohnt, um Techno bzw. generell elektronische Musik, sowie
Open Air's des Jahrens 2002 anders als aus deutscher "Partysicht"
betrachten zu können, neue Eindrücke zu gewinnen und
somit das Feiern auch neu schätzen zu lernen.
Words & Pix
bei Sandrolowakje und Carstowicze
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