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Blake Baxter
& Tyree Cooper Interview - Druckversion
Eigentlich müsste
man sie gar nicht mehr vorstellen. Anfang der 80er ging das Geschehen
um Detroit-Techno und House mit den beiden ins Rollen. Die Rede
ist natürlich von Blake Baxter, der noch vor Kevin Saunderson
oder Derrick May die Ruder in die Hand nahm, und Tyree Cooper,
als einer der Pioniere der neuen Tanzmusik nach der populären
70er Disco-Welle. Beide sind nach den rund 20 Jahren immer noch
frisch, was Ihre Aktvitäten als DJ's, Label-Owner und Produzenten
nur unterstreicht.
Die beiden Urgesteine
wurden vom Redaktions- und Journalisten-Nachwuchs des Radio SAEK
in Görlitz in einem kleinen Interview befragt.
Wann hast du angefangen elektronische Musik zu machen?
Tyree: Das war schon vor über
20 Jahren, 1983 um genau zu sein.
Blake: Bei mir ging es zwei Jahre später los,
also 1985. Ich war damals Schlagzeuger in verschiedenen Bands.
Wir spielten damals hauptsächlich Rock und Reggae oder machten
einfach nur so Musik im Studio. Ich wollte damals was eigenes,
neuartiger auf die Beine stellen
Tyree, du kommst ja aus Chicago, hattest du dort auch deinen
ersten Resident-Job?
Tyree: Ja und zwar im Club
"High Society". Der liegt im berühmt berüchtigten
Süden von Chicago.
Könnt ihr euren Style mal beschreiben, für Leute,
die ihn nicht kennen?
Tyree:
Also
in erster Linie ist es natürlich House, ich würde sagen
lustig und auf jeden Fall sehr tanzbar.
Blake: Mein Style ist ein bisschen Techno, ein
bisschen House. Alles in allem eine gute Mischung.
Was denkst du über die House Szene in Deutschland,
Tyree.
Tyree: Hier find ich´s
richtig geil, manchmal ist es hier aber auch ziemlich verrückt.
Es gibt ja Leute, die sagen, dass du die Housemusic mehr beeinflusst
hast, als irgend ein anderer...
Tyree: Es ist natürlich
eine Ehre, wenn jemand so was über dich sagt. Das bedeutet
ja auch, dass du mehr geleistet hast, als du dir selbst zugetraut
hast.
Was denkst du über die Veränderungen, die über
die Jahre in der House und Technoszene stattgefunden haben?
Tyree: Ich denke, dass jede
Szene nur durch Veränderung leben und auch überleben
kann. Alles muss sich kurz oder auch langfristig verändern.
Insofern ist das alles für mich ein völlig natürlicher
Prozess.
Von euch sind ja ein Haufen Platten auf dem Markt. Mit wem
arbeitet ihr bei den Produktionen zusammen?
Blake: Zum Beispiel mit Ben
Sims aus England, Abe Duque aus New York und Tyree.
Tyree: Bei mir gibt's da viele. Ich arbeite mit
Leuten wie Rappern, Sängern und anderen Produzenten zusammen.
Da wären zum Beispiel Blake Baxter, die Superman Lover aus
Frankreich, Africa Islam, der ja auch noch mit Westbam zusammen
produziert, und Eric D. Clark.
Was macht ihr eigentlich in eurer Freizeit. Hast du auch noch
Zeit für deine Familie?
Tyree: Also für meine
Familie reicht die Zeit überhaupt nicht aus. Sonst lese
ich viel, mache irgendwelche Tracks und rauche ein Haufen....
Blake: Ich fahr gern Motorrad, spiel Basketball
oder fahr Mountain Bike. Außerdem mach ich auch noch Kickboxen.
Über meine Familie sage ich nichts, das ist mir zu privat!!!
Ihr seid in eurer Karriere wirklich ziemlich viel rumgekommen.
Wo findet ihr es am schönsten?
Tyree: In Chicago. Aber auch
in London, Prag, Frankreich, Deutschland und Spanien find ich
es sehr schön. Am besten gefiel es mir bis jetzt aber eigentlich
in Amsterdam.
Blake: Ich hab mich in Südamerika immer sehr
wohl gefühlt. Schön find ich's aber auch in Schottland
und in New York.
An welchen Gig kannst du dich noch am besten erinnern?
Tyree:
Schwierig,
da gab´s ja so viele. Nun ja, eigentlich sind das zwei,
zum einen der Club "M1" in Stuttgart und zum anderen
das "Manumission" auf Ibiza.
Blake: Das waren zu viele. Aber ich bin wirklich
dankbar für jeden einzelnen.
Blake, du hattest ja vor ein Buch zu schreiben, ist es denn
jetzt fertig?
Blake: Zum größten
Teil. Es ist eine Autobiografie, die alles hinter den Kulissen
der DJ-Szene beleuchten. Sozusagen ein DJ-Buch.
Im April werdet
ihr beide zum ersten mal im Nostromo in Görlitz spielen.
Habt ihr den schon mal was von dem Club gehört?
Tyree: Nein, leider nicht.
Blake: Ich auch nicht, aber ich versuche immer
Gig´s anzunehmen, um neue Locations und Regionen kennen
zu lernen.
Das Interview
führten: Louisa Noack und Martin Kulke
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