Archiv Kategorie: Tonträger

Jonas Knopp «Music From The Basement Pt. 1»

Freitag, 6. August 2010 07:21 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 141

Eine ganz akzeptable auf Oldschool-Pfaden wandelnde EP wirft Jonas Knopp da in den nächsten Tagen auf den Markt. Die beiden ersten Titel von Dario Zenker und Tom Dicicco wabern unaufgeregt und sphärisch vor sich hin, bleiben aber hinter den Erwartungen zurück. „In My Soul“ von Knopp selbst jedoch, offenbart sich von der ersten Sekunde an als Groovemonster.

Wunderbar weich geslappte Bassdrum, zündender Hat und die übliche Tool-Taktik: gehallte sich in Filtern suhlende Synthstabs, dezente Echoclaps und einfahrende Strings. Dazu ein paar Vocalfetzen, ja auch mit Delay und Echo. Ganz kräftig Oldschool das Dingens. Könnte so wie es ist aus den Neunzigern stammen und sich 2010 zu einem wunderbaren Everybodys Darling-Track gehäutet haben. Ich find’s klasse.

[xrr rating=5/5]


Traversable Wormhole «Single #1»

Dienstag, 3. August 2010 12:36 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 176

Seit 2009 schwurbeln exklusive Vinyl-Releases mit dem merkwürdigen Namen Traversable Wormhole durch die Koffer deutscher Techno-DJs. Nummer sechs des Künstlers (hinter dem übrigens Adamx X steckt) mit Single 1 auf CLR. „Closes Time Like Curve“ dürfte als Berlin-Sound durchgehen: Mid-Tempo Minimaltechno mit ein paar eingeworfenen, melodiösen Synthbrocken. Der Dettman-Remix davon ist kratziger, pumpt und hat mehr was von einem Tool.

„When 2D meets 3D“ geht eindeutig den minimaleren Weg, steckt dennoch im rohen Industrialkorsett. Chords und ein paar dezente Synthstabs (natürlich mit Delay) wuchten sich zusammen mit dem speziellen HiHat in die Herzen der Techno-DJs früherer Stunde. Der Peter-van-Hoosen-Mix davon dagegen ist klarer strukturiert, wirkt dadurch aber auch etwas klinisch.

[xrr rating=4/5]


Soundzacken «We Came EP»

Freitag, 30. Juli 2010 20:39 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 145

Neues Hamburger Label Szkn* und auf der Debüt-EP mit „We Came Together“ gleich mal ein hypnotisch schiebender Minimaltechnotrack. Hypnotisch wegen des hochgepitchten Geigerzählerähnlichen Plick-Sounds und schiebend dank der blechernden Tomsnare. Nicht nur A-Ware für Musikunterhalter, sondern auch ganz gut zum Hören.

[xrr rating=5/5]

>>> soundzacken.de


Tom Budden «Grabbing At Straws / Kansai / The Deal»

Dienstag, 27. Juli 2010 11:45 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 133

Meine Herren hat der Mann einen langen Schädel, ein wahrlicher Wiedererkennungseffekt und Vorteil für den Briten. Anfangs mit seinen Releases noch etwas gesichtslos, wird der Mann mit seinem Tribal-Techhouse und Hang zum (Piano-)Chord von Mal zu Mal besser. An seinen letzten drei Releases auf Alive (18/19/20) ist die Kurve besonders schön zu sehen. Behalten wir mal im Auge, den Guten.

[xrr rating=4/5]

Tom Budden – Kansai [ALiVE018] – [128clip] by tombudden

Tom Budden – Grabbing At Straws [ALiVE019] – [128clip] by tombudden

Tom Budden – The Deal [ALiVE020] (clip) by tombudden

>>> tombudden.co.uk


Charlie North & Michael E «Secrets Like These»

Dienstag, 27. Juli 2010 11:24 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 137

Sine Music powert gerade neues Chill-Material nach draußen. Secrets Like These der beiden Briten Charlie North und Michael E ist ein Acht-Track-Album mit entspannenden Downbeat und beatlosen Ambient-Songs. Ich sage bewusst Songs, denn die Musik auf dem Album sind keine lieblos zusammengeschobenen Patchwork-Tracks, sondern mit freejazzigen Melodien durchzogene Traumperlen. Saxophon, Piano und Trompeten verheddern sich nicht in Loops, erzählen vielmehr Geschichten.

[xrr rating=5/5]

Hier ein Free Track von Charlie North, der schonmal zeigt, wo die Reise hingeht:

Flying Home by charlienorth

>>> sine-music.com


Fabricio Peçanha «Swing It»

Dienstag, 27. Juli 2010 11:06 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 139

Fabricio Peçanha dürfte hierzulande noch nicht so der Begriff sein, mit seinem neuen Release auf Definition Records könnte sich das ändern. Der Brasilianer zählt laut DJ Mag zu den besten DJs weltweit und wurde von den Lesern des House Mags als bester DJ Brasiliens gewählt. Swing It greift wie ein Zahnrad in das momentan sehr populäre von Melodien durchzogene Midtempo-Techno. Ist zwar nicht ganz meine Baustelle, hat aber dennoch seinen Reiz.

[xrr rating=4/5]

Fabricio Pecanha- Swing it by fabriciopecanha

Fabrício Peçanha – Swing It (Stimpack remix) by fabriciopecanha

>>> definition-records.de


Mekki Martin «Sunshine» / «Las Vegas»

Sonntag, 11. Juli 2010 10:27 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 147

Die große Housewelle zog seinerseits den squeezy Electrohouse nach sich, die Eleganz konzentrierte sich dagegen auf Minimalhouse. Schaut man über den Tellerrand, lernt man aber, dass es auch in ganz andere Richtungen gehen kann. Der Tscheche Mekki Martin macht es vor.

Der wirklich sehr junge DJ (seine erste Residenz hatte mit 14 Jahren in Brno) etabliert eine Soundmischung, die das nächste große Ding werden könnte. Ausverkauf, Kommerz, Mainstream…, höre ich es schon unken, doch die bei angenehmen Tempi spielende Mische aus Trancemelodien und Electrohouse duftet frisch und zieht sich meist nur das Gute aus den beiden Stilen. Den Mann sollte man im Auge behalten. Sinn für Experiemente hat er schonmal. Die Sommerbeats auf seiner Sunshine-EP mit Vocals von Regi sind nämlich schon eher verknorpelter Pop, als elektronische Musik.

Wir warten darum lieber noch ein zwei Jahre, bis Mekki seinen richtigen Style gefunden hat und prophezeihen ihm dafür schonmal eine anständige DJ-Karriere.

Mekki Martin-Las Vegas (Original Mix) by mekkimartin

Mekki Martin Feat Regi-Sunshine (Original Mix) by mekkimartin

>>> mekkimartin.com


Moonbeam «Distance»

Sonntag, 11. Juli 2010 10:07 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 139

Wenn es um elektronische Musik geht, ist das Gebiet jenseits der östlichen Grenze weitestgehend weißgefleckt, dabei tummeln sich in den Releases vieler Labels eine ordentliche Menge an Künstlern aus slawischsprachigen Ländern. Moonbeam beispielsweise. Das Produzenten- und DJ-Team kommt aus der Ukraine und hat mit «Distance» ihre neu EP auf Traumschallplatten veröffentlicht.

Man merkt es diesen regional eingefärbten Tracks sofort an: die Produktionsweise unterscheidet sich zwar nicht großartig von hiesigen Künstlern, aber die Soundwahl hat ihren ganz eigenen Reiz. Techhouse an der Schwelle zum Minimalhouse und dennoch keine minutenheischenden Endlostracks. Die rhythmusgebenden Elemente knallen und wabern in einem Netz aus weich-melodiösen Basslines und Synths. Manche mögen es verspielt nennen, abwechslungsreich die anderen.

[xrr rating=4/5]


2Raumwohnung «Lasso Remixe»

Mittwoch, 30. Juni 2010 12:01 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 185

Es gehört zur Tradition, dass 2Raumwohnung ihr aktuelles Album durch die Remixwölfe drehen lassen und dadurch gerade im elektronischen Musikbereich gehörig Credits abscherbeln können. Beim Lasso-Album geht’s weiter und mit zehn Remixen auf dem Buckel (via iTunes vier mehr), gar nicht mal so wenig.

Selbstverständlich darf Zugpferd Kalkbrenner nicht fehlen. Mit seinem Remix untermauert er seinen weichen Lowlevel-Technostil ohne Ecken und Kanten und den Gesang hat er auch noch untergebracht. Blake Baxter zerhäckselt als erstes gleich mal die Vocalspur zu kurzen Schnappern, Schuhmacher glänzt mit einer jackin‘ Chicago-House-Version und Westbam macht… nunja… eben seine Westbam-Musik. Die weitere Riege mit Good Groove/Yapacc, Robert Babicz, 3Phase… wird nicht unbedingt innovativer und schmeichelt den Originalen durch passend herumgebastelte 4/4-Takt-Pattern.

Objektiv gesehen wird mit den Remixen alles richtig gemacht, allerdings wirkt gerade der zweite Teil zu selbstgefällig. Für beide Seiten. Und etwas zu glatt wie ich finde. Als Einzelwerke durchaus anhörbar, sind die Tracks in Gesellschaft mit ihren Remix-Kollegen etwas zu homogen plätschrig und letztendlich nur 2Raumwohnung mit mehr Beats. Also eher ein Rosinenpicker-Album.

>>> 2raumwohnung.de


Boohgaloo Zoo «Boohgaloo Zoo»

Donnerstag, 24. Juni 2010 12:33 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 149

In den letzten Jahren weitete sich mein Herz immer mehr hin zu groovigen Funk-Releases. Schön slow zwischen 100 und 125 BPM, sind sie zum einen schicke Hörware, knallen aber auch wie Sau auf der Tanzfläche. Der Nachteil, dass man die wöchentlichen Releases an zwei Händen abzählen kann, macht deren Qualität locker wett.

Schön, dass es jetzt was Neues von Boohgaloo Zoo gibt. Das gleichnamige Album von K’Bonus und U-Gene fährt zwar nur neun Tracks auf, die wälzen sich jedoch in gleichbleibender Qualität. Füller sucht man vergebens. Funky Grooves, zackiger NuJazz und BrokenHouse, wobei sich einige Paralellen zu Prince auftun. Hört man genauer hin, kristallisiert sich die Stimme von U-Gene heraus, den man noch von Koop-Arbeiten mit Kraak & Smaak kennen dürfte. Pow!

[xrr rating=5/5]

>>> Boohgaloo Zoo auf MySpace