Archiv: September, 2003

Mission Code in der Seidenfabrik Pirna

Samstag, 27. September 2003 00:00 Uhr
Beitrag in Partyreview von Clemens 68

Die Flyer schon überall Wochen vorher gesichtet, das Erzählte, dass viel gebaut wurde verarbeitet und im Hinterkopf, und dass es wieder so richtig krachen sollte, ließ keine andere Option als Plastixparty in der Seidenfabrik.

Gebaut wurde wahrlich viel. Der Eingangsbereich unverändert, doch schien das räumliche Danach sichtlich anders. Im Groben und Ganzen sah man, dass die Jungs von Plastix sehr viel Mühe und Zeit in der Zwischenzeit in ihr Lager gesteckt hatten.
Alles schien baulich geradliniger, übersichtlicher und aufgeräumter. Der Main wurde etwas geschmälert, wobei der Kompromis zwischen Raum und zu schätzender Gästezahl gut abgewogen wurde. Voll, aber nicht „zugerammelt“ schien der Floor, wo ZokZok einige zum Schwitzen gebracht haben. Bemerkenswert waren auch die Sets von Residents Sixten Vait und Mart Flame.

Der Erstere durch passende und gut gewählte Platten für den Anfang, die den Usern tänzerisch gut zusagten. Der Zweitere glänzte dadurch, dass dieser zum Zeitpunkt seines Wirkens eine echte Option zum Rest der musikalischen Nacht bot. Bunt, melodisch und experimentell, schuf er einen Zufluchtsort für die, die vor lauter Gehämmer nach seichteren Klängen lechzten.

Wie es im Hard zuging, kann man sich bei einer Plastixparty vorstellen. 2Face und Der Ruh ließen es hart aber interessant breaked klingen. Ein Mix zwischen schnellen Drums und unregelmäßigen Beats, Acid und „Hakke“ bescherte der Crowd musikalischen Stoff, den sie regelrecht verschlangen. Exzessiv demnach die Tanzeinlagen derer, die danach von manchen für wahnsinnig erklärt wurden. Norris T. überzeugte noch mit einem ausgewogenem und passenden Liveset zur späteren Stunde. Schrempf bearbeitete dann noch wie bekannt: brachial den Rest .

Viel los wieder in der Location in Pirna. Etwas karg, knapp und demnach schade ­ die Dekoration und sonst gewohnte Lichtverspieltheit, der bisher immer sehr bunten und ausgestalteten Plastixparties. In Zukunft sollen neben vielem Hartem auch die House / Elektroschiene in der Seidenfabrik Einzug halten ­ wir sind gespannt!


TokTok im Nostromo Görlitz

Samstag, 20. September 2003 00:00 Uhr
Beitrag in Partyreview von Clemens 32

Das Konzept geändert, sollte den Freunden der eletronischen Grooves ein unterhaltsamer Abend geboten werden. Völlig verblüfft stand der ein oder andere Partygast zu dieser Party im von innen völlig neu hergerichteten Nostromo. Angefangen beim Kassenbereich, der sich nicht räumlich änderte, sondern eine andere Beleuchtung bekam. Weißhelle statische Lichtbröckchen fielen auf die dunklen Flächen des Eingangs – sehr futuristisch. Das Foyer erglänzte – neu geputzt schien alles viel hochwertiger und einfach gemütlicher – warmgelb erstrahlt durch Lichtspielereien hinter breiten Holzleisten. Auch eine neue Bar fand seinen Platz – einfach monumental ragte das zeitlose Glaskonstrukt im überirdischen Blau in den Raum. Mehr lesen…


Yeah! im Kesselhaus Singwitz

Samstag, 13. September 2003 00:00 Uhr
Beitrag in Partyreview von Clemens 34

Achtung, Crowd im Anmarsch. So ungefähr mussten sich die Intensiven am Wochenende gefühlt haben. In der frühen Nacht stand die Schlange am Eingang so weit wie noch nie. Die Gänge im Innern waren überfüllt, so dass man kaum noch treten konnte. Der Housefloor von Anfang an brechend voll. Mehr lesen…


Ricardo Villalobos «Alcachofa»

Montag, 1. September 2003 10:23 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 161

Ricardo Villalobos – schon der Name klingelt in den Ohren und sein tiefsinniger Style – ein in den Shaker getane Mischung aus Minimal, Electro, House und Dub – begeistert seit jeher und lässt Schubladendenker im Kreise drehen.

Auch auf seinem Gemüse Album „Alcachofa“ (Artischocke) bleibt er seinem Stil treu. Vetrackt groovige und dennoch minimal zurückhaltende Electro Grooves („Bahaha Hahi“) oder rührseliger Brei aus computerisierten Hypnotik-SingSang und stampfenden 4/4 Takt im Electrogewand („Easy Lee“), Verschmelzung der Genre ist oberstes Gebot, hört sich wie immer frisch an und langweilt trotz des zurückgenommenen Tempos kein bisschen.

Tiefer im Album auch tiefer im Subground der elektronischen Musik. „Waiworinao“ überrascht mit sehr gängigen und liebevollen mediteranen Gitarrenklängen, die sich in die feste Spur eines 4/4 Taktes vereinen, sich von anfänglich herauszuhörenden Pop-Allüren entfernt und zunehmend auf die Tanzfläche schielt. So wie auch „What You say…“, dass alle Freunde des groovenden Minimaltechno deutlich inspirieren dürfte.